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Offene SeniorenEinzelMeisterschaft von Schleswig-Holstein 2020

               2. Runde am 2. Oktober

                   Zu  Beginn  des  zweiten  Turniertages  stand  eine  besondere  Ehrung  an.  Der
                   Landesschachverband Schleswig-Holstein ehrte Elfriede Wiebke  (Verein Segeberg SF)
                   mit  der  Verleihung  der  bronzenen  Ehrennadel.  Als  Laudator  hob  Henning  Geibel  ihre
                   zahlreichen Verdienste hervor. Über viele Jahre hinweg nahm sie an den Turnieren des
                   Landesverbandes  und  darüber
                   hinaus  teil  und  bereicherte  die
                   jeweilige Siegerehrung mit einem
                   kleinen Rückblick in Gedichtform.
                   In wenigen Wochen wird Elfriede
                   ihren 95. Geburtstag feiern, damit
                   gehört  sie  zu  den  ältesten  und
                   langandauerndsten     Mitgliedern
                   des  Verbands.  Natürlich  konnte
                   sie auch einige Erfolge wie einen
                   Podiumsplatz  bei  den  Frauen-
                   meisterschaften  erringen.  Sie
                   spielt  nach  wie  vor  mit  einer
                   beträchtlichen  Stärke  und  ist
                   sowohl bei Sieg oder Niederlage
                   ausgeglichen und findet immer freundliche Worte. Unter großem Beifall überreichten der
                   Präsident  des  Landesschachverbands  Rüdiger  Schäfer  und  der  Referent  für
                   Seniorenschach Gerhard Ihlenfeldt die Ehrennadel und die Urkunde.
                   Die zweite Runde im Schweizer System führt immer zu Paarungen der Favoriten gegen
                   „underdogs“.  Am  1.  Brett  traf  IM  Klaus  Klundt  auf  den  Schleswig-Holsteiner  Erwin
                   Lehmann. Auf die Frage, ob es nicht super wäre am ersten Brett zu spielen, antwortete
                   Erwin trocken „Klar, die Aussicht auf die Nordsee ist klasse, aber in der 9. Runde wäre mir
                   diese Auslosung viel lieber …“. Er wehrte sich lange und tapfer. Aber Klaus häufte ein paar
                   kleine  Vorteile  an,  Läuferpaar  gegen  Läufer  +  Springer,  zwei  Inseln  mit  zusammen-
                   hängender  Bauernstruktur  gegen  drei  zersprengte  Bauerninseln  sowie  die  bessere
                   Turmlinie, so dass sich der Favorit schließlich klar durchsetzte.

                                                    Generell  ging  es  sehr  kämpferisch  zu;  die  erste
                                                    Ergebnismeldung wurde erst nach ca. 1 ½ Stunden am
                                                    Schiedsrichtertisch  abgegeben.  Und  auch  in  dieser
                                                    Runde  kam  es  wieder  zu  einer  Frauenpaarung,  Ute
                                                    Remstedt traf auf Ilse Garms und am Ende der Partie
                                                    freuten sich beide, dass sie nicht verloren haben.

                                                    Dieser Kampfgeist zeigte sich auch in einem  Endspiel
                                                    Springer und drei Bauern gegen Läufer und drei Bauern.
                                                    Der Überraschungssieger der 1. Runde Slavko Krneta
                   musste anerkennen, dass sein inaktiver König und der schlechte Läufer gegen aktiven
                   König und beweglichem Springer nichts ausrichten konnten. Schachfreund Gollasch führte
                   dieses Endspiel fast lehrbuchartig zum Sieg.
                   Eine Partie endete durch Zeitüberschreitung und bei einer Partie musste ein Schiedsrichter
                   schon deutlich darauf hinweisen, dass die Ansage „ich gebe auf“ verbindlich ist.
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