Ich hoffe, daß dieser Freestyle Schwachsinn nicht sehr viele Schachfreunde interessiert u. nur als das wahrgenommen wird was es ist. Nämlich ein vergnüglicher Zeitvertreib beim Klubabend. Sonst wird unser herrliches Schachspiel davon untergraben, weil es leider um viel Geld geht.
Koller H.
Lieber Herr Koller,
herzlichen Dank für Ihren Kommentar und Ihre offene Meinung zu diesem Thema. Ich stimme Ihnen vollkommen zu: Schach in seiner klassischen Form ist ein Kulturgut und sollte stets als solches gewürdigt und bewahrt werden. Schach960 mag als Experiment oder unterhaltsamer Zeitvertreib seinen Platz finden, beispielsweise beim Klubabend, doch sollte es keinesfalls die Essenz unseres Spiels untergraben.
Wie Sie richtig anmerken, ist die Gefahr real, dass durch kommerzielle Interessen und eine Verschiebung des Fokus die Schönheit und Tiefe des traditionellen Schachs aus den Augen verloren wird. Ich teile Ihre Sorge und bin froh, dass es noch Schachfreunde wie Sie gibt, die sich für den Erhalt unseres „herrlichen Schachspiels“ einsetzen.
Mit besten Grüßen
Franz Jittenmeier
S.g. Herr Jittenmeier!
Ich fühle mich geehrt, von ihnen gelobt zu werden. Ich bin 88 Jahre alt u. es könnte mir egal sein ob Schach durch Computertechnik oder durch menschliche Verstümmelung den Bach hinunter geht. Ich möchte nur erwähnen, daß ich durch dieses herrliche Spiel, welches ich für meine Verhältnisse noch ziemlich gut betreibe, den Lebensabend derart verschönert, was ich jedem empfehlen kann dafür zu stehen, damit die moderne Zeit nicht auch dieses Kulturgut zerstören kann. Man braucht nur die dämlichen Unterhaltungssendungen u. anderes im Fernsehen beobachten, um zu erkennen was der Jugend an „Vorbildern“ vorgesetzt wird, damit ja kein Niveau bei vielen Leuten entsteht, um sie besser manipulieren zu können. Das ist meine Meinung, wobei ich betone, daß sie nicht stimmen muß. Viele Grüsse mit schönen Schacherlebnissen sendet Koller Hubert aus Österreich.
Bobby Fischer hat dies angeblich erfunden, um die Auswendiglernerei von Varianten zu umgehen, es soll Schach gespielt werden.
(Bei einer Deutschen Meisterschaft traten Ferdinand von meinem Verein gegen einen Spieler von Frank, einem Freund an. Ferdinand gewann und ich hatte beste Laune. Später telefonierte ich mit dem Trainer des anderen Spielers, sein Spieler hatte im 22 Zug einen Zug verwechselt und verlor, ansonsten hätte er mit einer Buchvariante gewonnen, ohne einen eigenen Zug sich zu überlegen.)
Walter Schmidt organisierte in Mainz ein Riesen-chess-960-Turnier mit dem Hintergedanken, dass die GM sich gegen die Hobbyspieler nicht so leicht tun und ihre Varianten runterziehen. Das Blutvergießen wurde viel schlimmer, die TItelträger können nämlich verdammt gut Schach spielen, die Hobbyspieler verstehen das Zusammepiel der Figuren bei ungewohnter Aufstellung überhaupt nicht.
Zudem wurde mal der Remistot beim Schach befürchtet.
Ich finde chess960 eine schöne Spielerei, aber das richtige Schach wird es nicht verdrängen.