Mannschafts-EM der Senioren: Deutsche Frauen 65+ holen Gold
Die Europamannschaftsmeisterschaften der Senioren vom 30. August bis 7. September in Prag standen wie im Vorjahr die Weltmeisterschaften an gleicher Stelle ganz im Zeichen von Corona. Musste damals nach 7 Runden abgebrochen werden, reisten diesmal nur 30% der Teilnehmer von 2020 an. Die sieggewohnten Russen fehlten aufgrund von Flugbeschränkungen und der Nichtzulassung des Sputnik-Impfstoffs in der EU ganz. Es galt ein strenges Hygiene-Konzept, ähnlich wie zuletzt in Deutschland, was allerdings einen Corona-Ausbruch, ausgerechnet bei den deutschen Damen 65+, nicht verhindern konnte. Das gut organisierte Turnier konnte nach einem verpflichtenden, kostenpflichtigen PCR-Test für alle Spieler und Offiziellen, mit ausnahmslos negativem Ergebnis, planmäßig fortgeführt werden.
Die drei deutschen Nationalmannschaften erreichten ungefähr die nach der Startrangliste zu erwartende Platzierung.
Obwohl die deutschen Damen 65+ nach dem verlorenen Auftaktmatch nur zu dritt (Liubov Orlova, WFM Mira Kierzek und WIM Annett Wagner-Michel) antreten konnten, schafften sie es, die tschechischen Damen, den einzigen Mitkonkurrenten, um einen Punkt hinter sich zu lassen und Europameister zu werden. Dabei gewann Mira Kierzek den Preis für die beste Leistung (Rating Performance) aller 65+-Spielerinnen.
Die deutschen Herren 65+ mit IM Evgueni Chevelevitch, GM Vlastimil Hort, FM Bernd Baum, FM Reinhard Postler und Matthias Kierzek blieben nach der unnötigen Niederlage gegen Ungarn unter ihren Möglichkeiten. Matthias Kierzek hatte mit 6 aus 7 das beste Ergebnis aller Spieler am 4. Brett. Den Titel machten die favorisierten Mannschaften aus Israel und die Lasker Schachstiftung (GM Rainer Knaak, GM Sergey Kalinitschew, GM Jakob Meister, Dr. Gerhard Köhler / die Red.) unter sich aus. Den direkten Vergleich gewann Israel mit 2,5:1,5 und gab überhaupt nur ein Remis ab.