SENIORENSCHACH: Ackermann-Festspiele in Bad Sooden-Allendorf
Bad Sooden-Allendorf. Zu seinen persönlichen Festspielen hat Hans Werner Ackermann die Seniorenschachtage in Bad Sooden-Allendorf gemacht. Im wunderschönen hessischen Kurort hat der FIDE-Meister, der für SC Hansa Dortmund in der 2. Bundesliga ans Brett geht, alle drei Turniere souverän gewonnen. Innerhalb von vier Wochen hat der 66-Jährige dabei seinen zweiten Deutschen Meistertitel in 2019 errungen. Nachdem er Anfang Mai in Radebeul bei Dresden zum ersten Mal Deutscher Senioren-Blitzmeister geworden war, sicherte er sich jetzt zum dritten Mal den Titel im Schnellschach. Als Wiederholungstäter trat er zudem bei der offenen hessischen Senioren-Blitzmeisterschaft und bei den Offenen Internationalen Hessischen Seniorenmeisterschaften auf, die er überzeugend gegen eine starke Gegnerschaft gewann.
Bad Sooden-Allendorf ist seit 31 Jahren Anziehungspunkt für die schachspielenden Senioren aus Deutschland. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung zu einem der größten Senioren-Turniere in der Republik entwickelt, an dem auch diesmal wieder mehr als 200 Männer und Frauen teilnahmen. Das rührige Veranstaltungsteam um Michael Jung, dem Vorsitzenden des Schachklubs 1949 Bad Sooden-Allendorf, durfte zur 15. Offenen Meisterschaft auch wieder Gäste aus den europäischen Nachbarländern begrüßen. Eine besonders starke Delegation stellen immer wieder die Schachfreunde aus den Niederlanden. Aber auch aus Griechenland, der Schweiz, Belgien und selbst aus der Ukraine machen sich die Schachsenioren immer wieder gerne auf die Reise in den beschaulichen Kurort. Bei dem Turnier werden natürlich viele soziale Kontakte gepflegt, aber auch das Schach-Niveau ist immer wieder bemerkenswert. Da sitzen mitunter mehr als 100 Jahre Erfahrung aus Bundesligazeiten und höchsten Spielklassen am Brett. Und um jeden Punkt wird wie in jungen Jahren gekämpft.
Im Turnierschach fiel in der siebten Runde die Vorentscheidung, als Hans Werner Ackermann den ehemaligen Senioren-Europameister IM Jan Rooze bezwang. Der Belgier kam zum Schluss noch einmal heran, weil sich Ackermann mit zwei Remis in den Schlussrunden begnügte, doch aufgrund der besseren Buchholz-Wertung war es eine klare Angelegenheit für Ackermann, der auch die IMs Evgenij Piankov (3. Platz) aus der Ukraine und Klaus Klundt (5. Platz) als bester hessischer Spieler hinter sich ließ.
Im Blitzturnier war die Angelegenheit noch klarer und auch diesmal hatten Klundt und Piankov nur das Nachsehen.
Im Rahmen der Schachtage fanden dann die Deutschen Seniorenschnellmeisterschaften statt. Der Seniorenreferent des Deutschen Schachbundes, Gerhard Maiwald, der als Hauptschiedsrichter fungierte, begrüßte in den Kategorien 50+ und 65+ auch zahlreiche Spieler, die eigens zu der zweitägigen offiziellen Meisterschaft angereist waren. IM Dieter Pirrot gewann bei den Jüngeren, während Ackermann seinen dritten Erfolg bei den Älteren feierte.
Der Bürgermeister der Stadt Bad Sooden-Allendorf, Frank Hix, hoffte auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr. Die Stadt stellt das Werratal Kultur- und Kongresszentrum für diese Veranstaltung gern zur Verfügung. 2020 soll vom 16. Bis 24. Mai gespielt werden.
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