Sizilianischer Paukenschlag
Conrad Schormann – Eine Szene vom großen Bundesligafinale unlängst in Berlin, Werder Bremen gegen BCA Augsburg: Warum Bremens Großmeister Zbynek Hracek so besorgt aufs Brett seines Großmeisterkollegen Romain Edouard blickt? Weil dem 2640 Elo schweren Franzosen in Diensten der Hansestädter gerade sein Sizilianer um die Ohren fliegt – und wie!
Verantwortlich für diese sizilianische Hinrichtung war Nikola Nestorovic, ein etwa 200 Elopunkte leichterer Großmeister aus Serbien.
Nach dem Einsatz für seine Augsburger in der Bundesliga hat sich Nestorovic nur eine kurze Schachpause gegönnt. Gleich danach standen auf seinem Terminkalender die 24. Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaften, wo sich Turnierdirektor Sebastian Siebrecht freut, den kampfeslustigen Serben am Brett zu sehen. Abseits des Brettes sei Nestorovic ein selten umgänglicher Zeitgenosse, berichtet Siebrecht. Die Dauer seiner Verhandlungen, um den 32-Jährigen zu verpflichten, taxiert Siebrecht auf fünf Minuten. “Er hat sofort zugesagt.”
Jetzt offenbart sich am Tegernsee, dass das, was neulich beim Bundesligafinale wie ein isolierter Fall aussah, womöglich System hat. Gleich in der ersten Runde gelang Nestorovic ein weiterer sizilianischer Paukenschlag: