Person des Tages: Gerhard Köhler – Ein unglaublich wertvoller Mann für das deutsche Schach
VON PAUL WERNER WAGNER
ASCHERSLEBEN/MZ
Aschersleben ist die älteste urkundlich erwähnte Stadt von Sachsen-Anhalt. Hier war einst der Herrschaftssitz der Askanier, deren berühmtester Vertreter, Albrecht der Bär, die Mark Brandenburg gründete. Gerhard Köhler wurde am 18. März 1956 in der Harzvorstadt geboren. Seine Eltern kamen nach Kriegsende hierher, nachdem sie das Sudetenland verlassen mussten.
Mit sechs Jahren erlernte Gerhard das Schachspiel. Ein Höhepunkt im Schachleben der Stadt Aschersleben war die Ausrichtung der 13. DDR-Einzelmeisterschaften der Damen und Herren im Februar 1963. Schach bekam öffentliche Aufmerksamkeit.
Auch Gerhard wurde in dieser Zeit durch den Bruder eines Klassenkameraden intensiver mit dem Spiel vertraut gemacht. Schach wurde sein Hobby. Und schon bald entdeckte der verdienstvolle Übungsleiter Erhard Wald, der das Kinder- und Jugendschach bei der BSG Lok Aschersleben leitete, das Potenzial des Jungen.
Erhard Wald mit seiner freundlichen und ruhigen Art war für das Nachwuchstalent väterlicher Ratgeber und Förderer. Gerhard besuchte in Aschersleben die 5. POS und ab der 9. Klasse die EOS „Thomas Müntzer“, die heutige Europaschule Gymnasium Stephaneum.
Viele Wettbewerbe Im Schach nahm er als Schüler erfolgreich an Mannschafts- und Einzelwettkämpfen im Kreis- und Bezirksmaßstab teil. Als Gerhard 1970 seine Sommerferien in Ilsenburg verbrachte, fuhr er jeden Tag mit dem Fahrrad nach Ströbeck und wieder zurück, um die Partien der DDR-Vormeisterschaft der Männer zu verfolgen. Hier lernte er den Lützkendorfer Spitzenspieler Hermann Schmidt kennen. Schon kurze Zeit später stand eine repräsentative Großraumlimousine der Marke Tatra vor der elterlichen Wohnung. Kein geringerer als der Werkdirektor vom Mineralölwerk Lützkendorf sprach mit Gerhards Vater und konnte ihn überzeugen, dass sein Junge künftig für die Oberligamannschaft von Chemie
Lützkendorf spielt.
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