Wie gemalt
Runden fünf und sechs in der Schach Frauenbundesliga- ein Wochenende wie gemalt für die OSG Baden-Baden: Seit der Spielzeit 2021/2022 erstmalig wieder an der Tabellenspitze, nach Mannschaftspunkten den Titelverteidiger und schärfsten Rivalen, den SK Schwäbisch Hall, endlich mal wieder hinter sich gelassen und gleichzeitig die Konkurrenz auch bei den Brettpunkten überflügelt – die Titeleroberung also aus eigener Kraft und ohne fremde Hilfe möglich. Nach dem 5:1 gegen den TuRa Harksheide und der Steigerung auf 5,5,:1,5 gegen Schlusslicht SK Doppelbauer Turm Kiel ticken die Schachuhren im Augenblick wieder richtig für die OSG Frauen. Allerdings sind es nur ein Mannschafts- und ein Brettpunkt Abstand, die Schwäbisch Hall jetzt hinterherläuft. Teamchef Gubler ist sich daher im Klaren darüber, dass, auf die gesamte Saison gesehen, noch nichts in trockenen Tüchern ist.
Auf dem Teppich bleiben – ja, aber die Freude darüber, dass die kurzfristigen Ziele, die man sich für das für das vergangene Wochenende gesetzt hatte, erreicht worden sind, genießen, so Gublers Fazit.
Für den OSG-Erfolg gegen Harksheide sorgten in der Reihenfolge der Bretter Neuzugang Sarsadat Khadamalsharieh, Emigrantin aus dem Iran, mit einem Unentschieden, die frisch gebackene Bronzemedaillen-Gewinnerin der Schnellschach-Europameisterschaft der Frauen, Elisabeth Pähtz, erneut mit einer Nervenschlacht, in der es ihr gelang, eine schon rein optisch gruselige Verluststellung wieder einmal komplett zu drehen und, geschickt die Zeitnot ihrer Gegnerin nutzend, in einen vollen Punkt zu verwandeln, Dinara Wagner ebenfalls mit einem halben Punkt, sowie Mai Narva, Anna Zatonskih und Josefine Heinemann mit glatten Siegen. Gegen Kiel kam nur Anna Zatonskih gegen ihre sehr sicher aufspielende Gegnerin nicht über ein Remis hinaus, alle anderen gewannen ihre Partien problemlos, Josefine Heinemann zum dritten Mal in dritten Einsatz in dieser Saison. Erfreut zeigte sich Thilo Gubler auch besonders über die beiden Premiereneinsätze von Sarsadat Khadamalsharieh am ersten Brett. Sara Khadem, wie sie kurz und bündig genannt wird, habe sich als Neuzugang problemlos und harmonisch ins Team eingefügt. Eineinhalb Punkte am ersten Brett sprächen die dazu passende, klare Sprache.
Am 23. Und 24. 3. geht es weiter in der Schach Frauenbundesliga, mit den Spielen gegen die SG Solingen und den Hamburger SK , beide Vereine hinter Schwäbisch Hall die nächsten Verfolger und, besonders der Hamburger SK mit nur einem Mannschaftspunkt Abstand, stets eine der größeren Herausforderungen.
Walter Siemon
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