OSG-Team startet erfolgreich in die neue Saison der Frauenbundesliga Schach
Dass Schwäbisch Hall wieder zum engsten Favoritenkreis der Frauenbundesliga Schach zählt, war von Anfang an klar. Und so mussten die Frauen der OSG Baden-Baden trotz ihrer zwei Erfolge gegen TuRa Harksheide (4:2) und den Hamburger SK, der hoch mit 5,5 zu 0,5 geschlagen wurde, zur Kenntnis nehmen, wie scharf der Wind in der Saison 2022/2023 noch wehen könnte. Haben sie doch nach den ersten beiden Runden einen Rückstand von 1,5 Brettpunkten auf die schwäbischen Rivalinnen, die ihrerseits einen Saisoneinstand feiern durften, der sich sehen lassen konnte: 5:1 gegen Aufsteiger SG Solingen und 6:0 gegen SV Hemer. OSG-Teamchef Thilo Gubler misst diesem ersten Punktestand jedoch keine besondere Bedeutung zu, da immer die jeweilige Gegnerschaft zu berücksichtigen sei und da habe Baden-Baden bereits die höheren Hürden genommen. Für ihn und die Spielerinnen stehe zunächst einmal ganz klar die Freude über die Erfolge im Vordergrund – besonders der gelungene Einstand der beiden Neuen, Mai Narva aus Estland und Teodora Injac aus Serbien, die zusammen 3,5 Punkte erspielten. Der erste Wettkampftag am vergangenen Wochenende gegen TuRa Harksheide verlief allerdings nicht ganz so glatt, wie man das vielleicht hätte erwarten können. Dass an zwei Brettern die Punkte geteilt wurden (Elisabeth Pähtz gegen Laura Unuk sowie Teodora Injac gegen Katarzyna Adamowicz) ist nichts Besonderes, dass aber Großmeisterin Keteva Arakhamia- Grant erleben musste, wie ein etwas übermütiger Bauernraub konsequent widerlegt wurde, war eine Überraschung. Wies doch ihre junge Gegnerin, Inken Koehler, eine vergleichsweise niedrige Elozahl auf, die aber offenbar (noch) nicht (oder nicht mehr) ihre wahre Spielstärke widerspiegelte.
Neu im Team: Mai Narva und Teodora Injac (Fotos Thilo Gubler)
Volle Punkte erzielten in der Begegnung gegen Harksheide an Brett eins Exweltmeisterin Antoaneta Stefanova gegen Julia Antolak, Mai Narva an Brett drei gegen Maria Gosciniak und Josefine Heinemann am siebten Brett gegen Carina Brandt.
Gegen den Hamburger SK, in früheren Zeiten auch schonmal ein „Stolperstein“, wurden am zweiten Tag die Erwartungen allerdings hoch übertroffen. In durchweg überzeugender Spielführung, teilweise gespickt mit taktischen Raffinessen, siegten Elisabeth Pähtz gegen Sarah Papp, Mai Narva gegen Maria Gosciniak, Teodora Injac gegen Lyubka Genova, erneut Josefine Heineman gegen das siebzehnjährige Jungtalent Antonia Ziegenfuß. Josefine baute ihren Score in Diensten der OSG Baden-Baden damit auf dreißig Siege aus. Und diesmal gewann auch Ketevan Arakhamia-Grant, deren energisch herausgespieltem Sieg gegen Stefanie Scognamiglio anzumerken war, wie sehr sie die Niederlage am Vortag gewurmt haben muss.
Antoaneta Stefanova hatte es mit der frisch gebackenen Europameisterin Monika Socko zu tun. Punkteteilung war das absolut zufriedenstellende Ergebnis des Duells.
Walter Siemon
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