Frauenbundesliga: Schwäbisch Hall, Baden-Baden und Deizisau nach zwei Runden vorne

Dr. Thomas Marschner – Mit zwei überzeugenden Siegen sind die Schachdamen des SK Schwäbisch Hall in Solingen in die Frauenbundesliga-Saison gestartet. Gegen Aufsteiger Solingen gab es einen 5-1 Sieg und gegen den SV Hemer wie in der Vorsaison ein 6-0. Damit übernahm man direkt die Tabellenführung vor Titelverteidiger OSG Baden-Baden, die gegen Harksheide und Hamburg gewannen. Ebenfalls verlustpunktfrei sind die SF Deizisau, die ebenfalls gegen Harksheide und Hamburg gewannen.

Der dritte Meisterschaftsfavorit Bad Königshofen ließ beim überraschenden 3-3 gegen Leipzig überraschend einen Punkt liegen. So deutet vieles darauf hin, dass die Meisterschaft wie in der letzten Saison zwischen Schwäbisch Hall und Baden-Baden entschieden wird.

Schwäbisch Hall trat in Solingen erstmals mit ihrem neuen Reisepartner, den Schachdamen des FC Bayern München, an. Am Samstag ging es zunächst gegen die Gastgeber, die sich nach dem Bundesligaaufstieg deutlich verstärkt haben und in dieser Besetzung mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollten. Solingen, bei den Männern schon lange eine Spitzenmannschaft, möchte mit einer Mischung von Topspielerinnen und Spielerinnen aus der eigenen Jugend antreten und setzte dies auch in den ersten beiden Runden um. Obwohl nicht alle Spitzenspielerinnen zum Einsatz kamen, war die Haller Mannschaft klar favorisiert und wurde dieser Favoritenrolle am Ende auch gerecht. Es dauerte etwas bis zum ersten Ergebnis, und dieses war ein Unentschieden zwischen der belgischen internationalen Meisterin Anna Zozulia und Deimante Cornette.

Auffällig war der hohe Zeitverbrauch gerade der Solinger Nachwuchsspielerinnen an den hinteren Brettern, und in der Zeitnotphase ging es dann auch Schlag auf Schlag. Adela Velikic, schon bekannt aus dem Schwäbisch Haller “gemischten” Team, gewann bei ihrem Bundesligadebüt genau wie die zweite Debütantin Nataliya Buksa aus der Ukraine, die gegen die nominell stärkste Solinger Spielerin eine ganz starke Leistung zeigte. Ihre Gegnerin spielte quasi die ganze Partie mit einem Turm weniger, der in der Ecke eingesperrt war, und irgendwann wurde der Druck zu groß und die gegnerische Verteidigung brach zusammen. Den Mannschfatssieg sicherte Nino Batsiashvili am Spitzenbrett, als ihrer Gegnerin Inna Gaponenko in leicht schlechtere Stellung ein Versehen unterlief, sie ließ einzügig einen stehen und gab sofort auf. Auch Jovana Eric gewann ihre Partie gegen die sich tapfer wehrende erst 14-jährige Sarah Fetahovic. Am längsten kämpfte Meri Arabidze gegen die ehemalige Schwäbisch Haller Spielerin Annmarie Mütsch um den Sieg. Doch Mütsch verteidigte ihre Stellung stark und rettete sich nach fast 5 Stunden ins Remis. Damit lautete das Endergebnis 5-1. Mit dem gleichen Ergebnis schlug der FC Bayern München Hemer. Der Sieg insbesondere in dieser Höhe war ziemlich überraschend und kann noch sehr wichtig auf dem Weg zum Klassenerhalt werden.

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