Frauenbundesliga: Für Schwäbisch Hall geht es ins Sauerland

Am kommenden Wochenende findet die nächste Doppelrunde in der Frauenbundesliga statt, bevor es Ende Mai zum großen Showdown kommt, wenn die komplette Saison innerhalb einer Woche zu Ende gespielt wird. Für den SK Schwäbisch Hall geht es zum Aufsteiger SV Hemer, und die Verantwortlichen mussten zunächst einmal auf der Karte nachschauen, wo Hemer eigentlich ist: Hemer befindet sich im Norden des Sauerlands, die nächste größere Stadt ist Dortmund. Der Verein feiert dieses Jahr sein 90-jähriges Jubiläum und hat unter anderem eine sehr rührige Jugendarbeit, die hauptsächlich vom ehemaligen Leistungssportreferenten des Deutschen Schachbunds Andreas Jagodzinsky und seiner Frau Carmen Voicu-Jagodzinsky, gleichzeitig rumänische Spitzenspielerin und deutsche Meisterin von 2020, getrieben wird. Die Mannschaft von Hemer bildet dann auch an den Spitzenbrettern quasi eine rumänische Nationalmannschaft, sie wird ergänzt durch Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs und durch die deutsche Nationalspielerin Lara Schulze, die allerdings bisher noch nicht zum Einsatz kam. Hemer hat im Gegensatz zu Schwäbisch Hall schon 4 Runden gespielt, bei zwei Siegen und zwei Niederlagen sollte der Abstieg eigentlich kein Thema mehr sein. Ganz anders sieht es beim zweiten Gegner der Haller Damen am kommenden Wochenende aus. Der SK Lehrte steht nach 4 Runden bei 4 Niederlagen, und was noch schwerer wirkt: Die meisten der Niederlagen erfolgten gegen direkte Konkurrenz im Abstiegskampf. Das kommt auch daher, dass man schon die ganze Saison mit Aufstellungsproblemen kämpft, in den letzten beiden Runden musste sogar jeweils ein Brett freigelassen werden.

Schwäbisch Hall-Rodewisch mit Meri Arabidze und Julia Movsesian in der letzten Doppelrunde

Die Schwäbisch Haller Mannschaft stellt sich am Wochenende fast von selber auf, da zeitgleich die französische Frauenliga gespielt wird, in der viele der Haller Spielerinnen zum Einsatz kommen. Die Verantwortlichen hoffen darauf, dass es bei der Anreise dieses Mal nicht so viele Probleme gibt wie am vergangenen Wochenende, als der überraschende Wintereinbruch im April doch einiges in den Flugplänen und Fahrplänen der Bahn durcheinander brachte. Schwäbisch Halls Reisepartner und Titelverteidiger Bad Königshofen steht nach der überraschenden Auftaktniederlage gegen Rodewisch besonders unter Druck, zwei Siege sind absolute Pflicht. Außerdem wird am kommenden Wochenende in Baden-Baden und Rodewisch gespielt. In Baden-Baden sind die Gastgeber und die SF Deizisau klare Favoriten gegen Leipzig und Löberitz. Rodewisch springt als Ausrichter für die nach vier Nichtantritten vom Spielbetrieb ausgeschlossene Mannschaft von Kisschess ein, die Schachmiezen treffen auf Hamburg und Harksheide. Hier sind die Favoritenrollen nicht so klar verteilt. Die Partie der „Liga-Urgesteine“ Rodewisch und Hamburg scheint völlig offen, und auch Harksheide ist gegen Rodewisch nicht chancenlos, wie das 3-3 gegen Deizisau aus der letzten Runde zeigt. Auch diese Saison wird es wieder einen Preis organisiert von Raymund Stolze und dem Schachticker für die beste Spielerin und die beste Nachwuchsspielerin der Frauenbundesliga geben, die Regeln werden die gleichen wie in den letzten Jahren sein, weitere Informationen folgen rechtzeitig vor den letzten Runden. Die Preise der letzten Saison werden aktuell an die Siegerinnen verschickt, nachdem eine persönliche Übergabe bisher aufgrund der vielen Verschiebungen im Saisonverlauf nicht möglich gewesen war. Alle Paarungen gibt es hier. Zu möglichen Liveübertragungen am Wochenende ist bisher nichts bekannt, diese Informationen werden bei Bedarf nachträglich ergänzt.

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