Hemer gewinnt in der Frauenbundesliga!
(Andreas Jagodzinsky, 19.03.2022)
Im dritten Spielt gewinnt der SV Hemer sein erstes Punktspiel in der Frauenbundesliga.
Gegen Leipzig behielten wir mit 4-2 die Oberhand. Und es waren die Jugendspielerinnen, die uns zwei Mannschaftspunkte bescherten.
Am Donnerstag musste ich die Mannschaft kurzfristig verändern. Iozefina Werle, WGM aus den Niederlanden, musste aus nachvollziehbaren Gründen absagen. Zum Glück konnte Catriona Dartmann Aubanell einspringen.
Aber natürlich veränderte das die Situation vollständig. Anstatt mit vier Großmeisterinnen anzutreten, sank unser Eloschnitt um fast 100 Punkte.
Leipzig war plötzlich favorisiert.
Leider misslang Iulia Ionica, die an Brett vier Favoritin war, die Eröffnung, so dass sie frühzeitig auf dem Brett und der Uhr unter Druck war. Schließlich musste sie aufgeben. Auch Luminita Cosma an Brett eins stand keinesfalls besser und hatte nach 20 Zügen nur noch eine Minute für weitere 20 Züge.
Catriona und die frischgebackene rumänische Frauenmeisterin Alessia Ciolacu (mit 17 Jahren vermutlich die jüngste zweifache Frauenmeisterin Rumäniens) standen besser. Aber zumindest bei Catriona war nicht unbedingt klar, ob dieser Vorteil gegen eine erfahrene FIDE-Meisterin reichen würde.
Glücklicherweise erspielte sich Carmen Vorteile, was zumindest den Mannschaftsführer beruhigte. Die Partie gegen eine erfahrene polnische Nationalspielerin blieb jedoch kompliziert.
Lisa-Marie Möller spielte ebenfalls gegen eine routinierte FIDE-Meisterin und erarbeitete sich Vorteile.
Nach etwa vier Stunden hatte Luminita nicht nur ihre Zeitprobleme gelöst sondern auch reale Remischancen. Leider hatte Carmen viel Zeit verloren und ließ am Ende eine Zugwiederholung zu.
Das war aber nicht mehr so schlimm, weil Catriona und Lisa-Marie mittlerweile klaren Vorteil hatten und Luminita Remis gespielt hatte. Alessia hingegen hatte einen Teil ihres Vorteils verspielt und befand sich in einem Turmendspiel mit einem Mehrbauern, wobei ihre beiden verbliebenen Bauern Randbauern waren.
Catriona glich schließlich zum 2-2 aus.
Bei Lisa-Marie gab es noch einige bange Momente in der zweiten Zeitnotphase, ehe sie schließlich zum 3-2 gewann.
Alessia konnte nun einfach Remis machen. Aber es zeichnet eine gute Spielerin aus, dass sie in einer Situation, in der sie keinesfalls verlieren kann, noch um den ganzen Punkt spielt. Nach über sechs Stunden und 125 Zügen erzwang sie die gegnerische Aufgabe und stellte den ersten Bundesligasieg des Schachvereins im 90. Jahr seines Bestehens sicher.
Morgen um 09.00 Uhr geht es gegen die Gastgeber von der SG Löberitz weiter.
An den ersten vier Brettern wird es dabei zum Länderkampf zwischen Lettland und Rumänien kommen, spielen doch bei der SG Löberitz vier lettische Nationalspielerinnen um die aktuelle FIDE-Geschäftsführerin und ehemalige lettische Finanzministerin Dana Reizniece-Ozola und bei uns vier rumänische Spitzenspielerinnen.
Auch diese Partien werden wieder live übertragen.
Frauenbundesliga live ab 09.00 Uhr!
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