November 22, 2024

100 Jahre Niedersächsischer Schach-verband: Großmeister Vladimir Baklan gewinnt das Einladungsturnier

 Wolfsburg, im November 2024. Nach Setzliste war Vladimir Baklan die Nummer fünf beim Einladungsturnier zum 100-jährigen Jubiläum des Niedersächsischen Schachverbands (NSV). Am Brett präsentierte sich der ukrainische Großmeister in unwiderstehlicher Galaform. Mit 7 Punkten aus 9 Partien distanzierte Baklan die Konkurrenz um einen Zähler. 3 der 24 Teilnehmer schafften Normen für den Titel des “Internationalen Meisters”, des zweithöchsten Meistertitels im Schachsport. NSV-Kaderspieler und -Leistungssportreferent Torben Knüdel ist Teil dieses Trios. 

Als spitzensportlichen Höhepunkt seines Jubiläumsjahres hat der Niedersächsische Schachverband vom 16. bis 21. November in Wolfsburg das Einladungsturnier ausgerichtet. 24 Spielerinnen und Spieler, darunter 8 Großmeister, Träger des höchsten Titels im Schach, kämpften im „INNSiDE Wolfsburg“ um 10.000 Euro Preisgeld, Punkte für die Weltrangliste und Titelnormen. Die Partien wurden täglich auf dem YouTube-Kanal des Verbands live kommentiert, jeden Abend gab es eine Zusammenfassung. Unter anderem die niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung und der Volkswagen-Konzern haben den Wettbewerb unterstützt.

Den niedersächsischen Kaderspielern diente der stärkste Wettbewerb im Land seit Jahrzehnten als Gelegenheit, sich mit internationaler Konkurrenz zu messen und Normen für Meistertitel zu erzielen. Der Verband hat zudem Spitzen- und Breitensport miteinander verknüpft. In den ersten Turniertagen lief im Wolfsburger Hotel parallel der NSV-Jubiläumsgrandprix, ein offenes Turnier in drei Spielstärkeklassen mit knapp 200 Amateuren, die den im Nachbarraum spielenden Meistern über die Schulter schauten. „Außerdem war es ein Leckerbissen für Fans vor Ort wie Zuschauer im Internet”, erklärt NSV-Präsident Michael S. Langer.

Turniersieger Vladimir Baklan (46), heutzutage in erster Linie Trainer (unter anderem des NSV-Kaders), knüpfte mit seinem Sieg an seine besten Profi-Zeiten an. Als Großmeister von internationaler Spitzenklasse gewann er unter anderem 2001 mit dem ukrainischen Nationalteam die Mannschaftsweltmeisterschaft. 2024 in Wolfsburg gelang es nur dem deutsch-uruguayischen Großmeister und langjährigen deutschen Nationalspieler Georg Meier, einigermaßen mit dem entfesselt aufspielenden Veteranen mitzuhalten. Die Vorentscheidung fiel in der siebten von neun Runden. Trotz des Nachteils der schwarzen Steine hielt Baklan im direkten Vergleich den Gewinnversuchen Meiers stand. Danach ließ der Ukrainer keine Zweifel mehr aufkommen, wer das Turnier gewinnt.

Michael S. Langer sieht das Turnier als “Leuchtturmwettbewerb”, der zeige, dass ehrenamtlich geführte Verbände erfolgreich professionelle Veranstaltungen organisieren können. Langer freute sich, dass gleich drei aufstrebende Spieler die Chance genutzt haben, IM-Normen zu erzielen. Beinahe wären es vier geworden. NSV-Kaderspieler Jan Pubantz (19) schrammte in der letzten Runde nach fast fünfstündigem Kampf knapp am für die Norm erforderlichen Partiegewinn vorbei.

Abschlusstabelle und weitere Infos auf

https://nsv-online.de/

Der Niedersächsische Schachverband

 Niedersachsen gab es noch nicht, als vor 100 Jahren der Verband entstand. Als Gründungsdatum des Niedersächsischen Schachverbands gilt der 8. November 1924, an dem sich die Schachverbände Hannover und Braunschweig zusammenschlossen. Heute zählt der Niedersächsische Schachverband rund 5500 Mitglieder in 160 Vereinen, Tendenz steigend. Schach boomt seit dem Ende der Corona-Pandemie, in der nicht nur in Niedersachsen viele Menschen das königliche Spiel (wieder-)entdeckt haben.

Bildzeilen:

1 Preisträger, Organisatoren, Unterstützer bei der Siegerehrung: (von links) Georg Meier, Turniersieger Vladimir Baklan, NSV-Präsident Michael S. Langer, Peter Prohaszka, Daniel Kopylov, Yuryi Kuzubov, Robert Ris, Annika Uiselt (Executive Assistant Manager INNSiDE), Christian Kieschke (meliá, Director of Sales Region East Germany), Zahar Efimenko, Elshan Moradiabadi. | Foto: Conrad Schormann

2 Die Vorentscheidung in der siebten Runde: Vladimir Baklan hält mit den schwarzen Steinen gegen Verfolger Georg Meier stand. Danach ließ der ukrainische Großmeister, Nummer 5 der Setzliste, keine Zweifel mehr aufkommen, wer das Turnier gewinnt. | Foto: Conrad Schormann

3 IM-Norm geschafft: (von links) Sebastian Poltorak, Daniel Kopylov, Torben Knüdel. | Foto: Conrad Schormann


4 Jan Pubantz (19) spielte ein starkes Turnier, knapp nicht stark genug für eine IM-Norm. | Foto: Conrad Schormann

5 Wunderknabe Hussain Besou (13), Deutscher Meister U14 und jüngster deutscher Nationalspieler jemals, schaffte die angestrebte IM-Norm nicht. | Foto: Henning Lüders 

Pressekontakt

 Michael S. Langer

Niedersächsischer Schachverband

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Conrad Schormann

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