Mit acht Punkten aus elf Partien belegte Charis Peglau einen starken dritten Platz. Der Abstand zur Erstplatzierten WIM Afruza Khamdamova (gegen die sie auch ihre einzige Niederlage einstecken musste) betrug am Ende aber 2,5 Punkte. Peglau wiederum hatte nach Ihrem Remis gegen WFM Ernestina Adam (Argentinien) Glück, dass sie zumindest aufgrund der besseren Wertung noch Bronze holte. Denn WFM Leila Tabermakova (auf Rang vier) hatte am Ende ebenfalls acht Zähler.
Über den 3. Platz von Charis sagt Bernd Vökler: “Sie war sehr froh über ihr Remis in der letzten Runde, mehr als Bronze war nicht drin”.
„Nur Blech“ – aber auch Hagner spielt ein tolles Turnier! Als die Siegerehrung um 22 Uhr Ortszeit (zwei Uhr nachts in Deutschland) über die Bühne ging, war einer jedoch enttäuscht: FM Bennet Hagner hatte eine Medaille als „mein klares Ziel“ genannt. Am Ende wurde es der undankbare vierte Platz – und das auch noch nach Wertung. „Schade, dass es nur Blech wurde“, sagte Vökler, aber man müsse festhalten: „Beim Kampf um die Medaillen lag Glück und Pech eng nebeneinander.“ Beachtliche 8,5 Punkte hatte Hagner errungen, ebenso viele wie der Zweitplatzierte FM Krzysztof Racek und Bronzesieger Nikita Kalinin. Der neue Weltmeister FM Javier Habans Aguerrea aus Spanien hatte nur einen halben Punkt mehr.
Was vor allem aber bleibt für junge Spieler: persönliche Highlight einer exotischen Turnierreise. Für Laertes Neuhoff war es „eindeutig das Sandboarding!“ Coco Lepu Zhou hat den Tagesausflug am freien Tag genossen: die traumhafte Natur Brasiliens mit Felsen, Strand und kaltem Regen. „Ich habe viele Geschichten zu erzählen, wenn ich heimkomme“, sagte sie. Dora Peglau und Daniel Nunez Gregoire führten das tägliche Volleyballspiel als größten Spaßfaktor an. Bundesnachwuchstrainer Vökler, mittlerweile auch Volleyball-Experte: „Und in der Tat sah man bei allen nach einer Woche immense Fortschritte.“
Vielen ist es gelungen, mit Sportlerinnen und Sportlern aus anderen Ländern ins Gespräch zu kommen, ja sogar Beziehungen aufzubauen. Rekordhalter hier „die Sunnyboys der Delegation“, wie sie Bernd Vökler nennt: Max Weidenhöfer hat mit sieben seiner Gegner die Partien analysiert – Sprachbarrieren wurden weggeräumt. Er hat gleich fünf Turniereinladungen erhalten, unter anderem nach Paris, New York und Brasilien. Fleißig Länderpunkte sammelte er auch auf anderen Gebieten: Mit Teilnehmern aus über 15 Ländern hat er Karten gespielt und Schach geblitzt – während Sunnyboy Nummer zwei, Philipp Klaska, „mehrere Verehrerinnen gleichzeitig zu managen hatte“, wie Vökler mit einem Lächeln erzählt: „Wie ihm das gelungen ist, hat er nicht verraten.“ Und dann waren da noch die Mädels mit ihrer WG. Die habe, so Coco, Charis und Dora „super funktioniert“ – trotz wenig Platz und merkwürdiger Ausstattung: „Wir hatten fünf Betten, aber keinen Tisch – und ein Fenster, dass sich nicht schließen ließ.“ Pause. „Aber wir hatten viel Spaß.“ Und so hatten sie am Ende vor allem eines im Gepäck, das oft mehr zählt als Edelmetall: schöne Erinnerungen.
„Es war insgesamt ein riesiges Erlebnis“, sagte Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler, der mit seinen Trainerkollegen GM Henrik Teske und IM Robert Baskin ein insgesamt positives Fazit zog.
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