Die Senioreneuropameisterschaft im norditalienischen Lignano Sabbiadoro vom 25.10. bis zum 02.11 war für die Deutschen Seniorinnen und Senioren eine Reise wert und ganz besonders für die Berlinerin WIM Brigitte Burchardt.
Nachdem sie im vergangenen Jahr auf Sizilien schon Vizeweltmeisterin der weiblichen Seniorinnen Ü65 wurde, gelang ihr jetzt in der Frauenwertung Ü65 der Sprung nach ganz oben! Ohne sich nach eigenem Bekunden besonders auf diese Europameisterschaft vorbereitet zu haben, spielte sie ein sehr starkes Turnier: Nach einer Schwarzniederlage in Runde 2 gegen Topfavorit GM John Nunn gewann sie vier Partien hintereinander und bezwang dabei unter anderem die Internationalen Meister Nils-Gustaf Renman aus Schweden (Elo 2312) und Craig Pritchett aus Schottland (2187 Elo), der hierzulande auch als Bundesliga-Legionär des SK Zehlendorf bekannt ist. Erst in Runde 7 wurde ihre Siegesserie von GM Lubomir Ftacnik gestoppt, der sie bezwingen konnte, nachdem Burchardt ihm in den letzten beiden Begegnungen jeweils überraschend ein Remis abnehmen konnte. Trotz einer weiteren Niederlage in Runde 8 gegen den Straßburger IM Louis Roos reichte es für Burchardt nach einem Abschlußremis mit 5,5 aus 9 zu Platz 14 in der Abschlusstabelle, bei Startlistenplatz 28 (!) und damit zum Sieg in der Frauenwertung. Es ist Burchardts zweiter Europameistertitel nach 2018 in Norwegen. Herzlichen Glückwunsch!
Ex-Weltmeisterin GM Nona Gaprindaschwili konnte nur 4,5 Punkte erspielen und landete auf Platz 2 der Frauenwertung vor der Deutschen WFM Mira Kierzek, die mit 3,5 Punkten die Bronzemedaille in der Frauenwertung gewann, Gratulation! Die Medaillengewinnerin vom Schachclub Fulda war mit ihrem Mann angereist, der im Ü65-Open Platz 34 erspielte.
Europameister Ü65 wurde der georgische GM Zurab Sturua, der nur drei Remisen abgab und in Runde 7 GM Rainer Knaak im vorentscheidenden Duell um den Titel bezwingen konnte. Silber holte Lubomir Ftacnik, ebenfalls ungeschlagen, aber mit 7 aus 9 eben mit einem Remis mehr als Sturua. Einen weiteren halben Punkt dahinter Rainer Knaak, der nach Wertung die Bronzemedaille gewann. Ein schöner Erfolg für den fünfmaligen DDR-Meister, der aktuell für Werder Bremen spielt. Auch ihm herzlichen Glückwunsch!
Topfavorit John Nunn verlor zwar keine Partie, spielte aber fünf mal Remis und verpasste so knapp das Siegerpodest auf Platz 5.
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Die Ü50-Europameisterschaft gewann GM Mikheil Kekelidze, der damit einen georgischen Doppelsieg sicherstellen konnte. Zweiter wurde der Holländische IM Edwin van Haastert vor dem slowakischen Großmeister und Schachjournalisten Martin Mrva, alle drei Spieler mit 7 aus 9.
Bester Deutscher wurde FM Thorsten Cmiel mit 6,0 Punkten auf Platz 10, sein Setzlistenplatz war 24, also eine starke Vortsellung. Mitfavorit IM Christof Sielecki, der auf Platz 2 gesetzt war, erreichte mit 5,5 Punkten Platz 14.
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Immerhin 10 Frauen waren in der Ü50-Altersgruppe angetreten und absolvierten ein eigenes Rundenturnier, während die Ü65-Spielerinnen bekanntlich im Open spielten. Die Französin IM Silvia Alexieva gewann den Europameistertitel mit 8 aus 9 ganz knapp nach Wertung vor der spanischen WGM Tatiana Grabuzova, beide Spielerinnen blieben unbesiegt. Bronze ging an die griechische WGM Marina Makropoulou mit 6 Punkten. Die deutsche WFM Olga Birkholz verpasste auf Rang 4 nur knapp eine Medaille. (Vg)
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