Das Besondere am Berlin-U25-Open ist aber auch die außergewöhnliche Spielstärke der Teilnehmer. 60 Titelträger, darunter auch sieben Großmeister, sorgten für ein bemerkenswertes Niveau. So war der Kampf um die ersten Plätze bis zur letzten Runde offen. Es kam somit auch vor, dass normalerweise bei Nachwuchsturnieren höher gesetzte Spieler bei den U25-Open in der Startliste deutlich weiter unten zu finden waren. Das musste zum Beispiel auch FM Johannes Tschernatsch erfahren, der sich auf Platz 30 wiederfand: „Es ist das einzige Turnier, wo ich weit hinten gesetzt bin. Aber man bekommt hier die Option, gegen gute Leute zu spielen und das ist wichtig für die persönliche Weiterentwicklung.“ Tschernatsch wurde am Ende Elfter.
Wie hoch die Trauben bei so einem top besetzten Turnier hängen, musste auch die deutsche Nachwuchs-Hoffnung FM Christian Glöckler erleben: Er schaffte diesmal nur Rang 60. Auch amtierende Deutsche Meisterin der Frauen WGM Fiona Sieber musste sich mit Rang 43 im A-Open zufriedengeben. Jedoch konnte sie sich bei den Frauen den 1. Platz sichern.
Gute Leistungen werden mit gutem Geld belohnt – das mache das Turnier so attraktiv, betonten viele der Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
Der Sieger des A-Open, GM Paulius Pultinevicius, reiste mit beachtlichen 5.000 Euro Siegprämie nach Litauen zurück. Der Zweitplatzierte GM Szymon Gumularz aus Polen und der Drittplatzierte GM Gergely Kantor aus Ungarn erhielten 4.000 Euro bzw. 3.000 Euro. Im B-Open gewann Oleksandr Zhukovskyi 1.000 Euro, an die Bestplatzierten im C-Open gingen attraktive Sachpreise.
Das große Ganze machte vielen Lust auf mehr. Und diese Zugabe wird es auch geben. Bei der Siegerehrung wurde von Hauptschiedsrichter Carsten Haase, der mit Jonathan Born im Organisationsteam die Fäden zog, unter großem Applaus angekündigt, dass das 3. Berlin-U25-Open schon in Vorbereitung ist. „Wir sind sehr zufrieden, wie das Turnier gelaufen ist. Mit über 300 Spielern war das schon eine Herausforderung“, so Haase: „Unsere Erwartungen sind mehr als erfüllt worden.“ Sein Dank ging auch an das große Helferteam seines Vereins.
Eine Neuerung bei der zweiten Auflage des U25-Open war die digitale Berichterstattung. So wurden am letzten Wettkampftag die Partien live auf Twitch übertragen. Dabei konnte Turnierleiter Jonathan Born den Nationalspieler GM Matthias Blübaum als Kommentator ins Boot holen, der bei dieser Aufgabe sehr viel Spaß hatte. „Ein tolles Event“, schwärmte Blübaum. Für ihn war die Arbeit am Mikrofon eine Premiere. Carsten Haase: „Dieser Twitchstream bei SchachdeutschlandTV war wirklich wunderbar. Ein sehr gutes Konstrukt, um den Nachwuchs-Schachsport zu präsentieren.“ Der SV Königsjäger Süd-West wird deshalb prüfen, ob er sein Streaming-Angebot im nächsten Jahr weiter ausbaut.
https://www.schachbund.de/…/berlin-u25-open-wieder-ein…
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