47. österreichische Blindenschachmeisterschaft
(von Melanie Ahrens, Fürth)
Vom 15. bis 25. Oktober 2024 fand in Mönichkirchen die 47. österreichische Blindenschachmeisterschaft statt, an der insgesamt 29 Spielerinnen und Spieler teilnahmen. Da sie diesmal als offenes Turnier ausgetragen wurde, nahmen zusätzlich auch Spieler aus Deutschland, Rumänien, Kosovo, England, Belgien und Frankreich teil.
Aus Deutschland waren Robert Drasch und ich vertreten.
Der Anfang gestaltete sich allerdings noch etwas schwierig. Normalerweise gibt es zwischen Nürnberg und Wien eine durchgehende ICE-Verbindung. Als Folge des Hochwassers war allerdings die Strecke zwischen Linz und Wien nur teilweise befahrbar, was einen Umstieg in Linz mit gerade einmal 5 Minuten Umsteigzeit bedeutete. Doch damit nicht genug!. Der österreichische Fahrplan unterschied sich stark vom deutschen und es gab tägliche Änderungen. Letztendlich verließen wir uns auf die österreichischen Angaben und kamen mit nur geringer Verspätung in Wien an.
Dort wurden wir mit einem Kleinbus abgeholt und in unser Hotel nach Mönichkirchen gebracht.
Hier erwartete uns eine gemütliche Unterkunft, in der wir uns von Anfang an wohlfühlten. Das Personal war stets freundlich und hilfsbereit. Auch sehende Begleitpersonen waren vor Ort. Somit war es auch für blinde Teilnehmer problemlos möglich, allein zu diesem Turnier zu reisen.
Gespielt wurden 9 Runden Schweizer System mit einer angenehmen Bedenkzeit von 2 Stunden für 40 Züge plus 1 Stunde für den Rest der Partie. Allerdings hieß es früh aufstehen, die Partien begannen bereits um 8.30 Uhr. Dadurch waren wir meist mittags fertig und konnten nach einem leckeren Mittagessen (in der Regel gab es hier typisch österreichische Gerichte) spazieren gehen oder die Nachmittage im Schwimmbad und der Sauna verbringen. Lediglich einmal gab es eine Doppelrunde.
Am Freitagabend ging es dann zum „Heurigen“. Hierbei handelt es sich um ein Lokal, in dem Landwirte aus der Region lediglich Speisen aus ihren eigenen Produkten anbieten.
Bei den Partien dominierte von Anfang an der Rumäne Ionel Morariu, der es schließlich mit 8 Punkten auf den 1. Platz schaffte. Dahinter folgte sein Landsmann Ciprian-Iulian Strete. Dritter und gleichzeitig österreichischer Meister wurde Hartmut Kauzky. Robert Drasch schaffte es mit starken 5,5 Punkten auf den 4. Platz, während ich mich mit 4 Punkten und Platz 26 zufriedengeben musste.
Die Siegerehrung fand im Rahmen eines schönen Abschlussabends statt. Nach einem leckeren 4-Gang-Menu spielte eine Band österreichische Volksmusik und erzählte Geschichten in österreichischem Dialekt, den man vermutlich nördlich von Bayern nur schwer verstanden hätte. Robert (aus München) und ich (aus Fürth) konnten bis auf einzelne Begriffe gut folgen.
Abschließend lässt sich sagen, dass es ein sehr schönes Turnier war, an dem wir gerne wieder teilnehmen. Ein herzliches Dankeschön an den Österreichischen Blindenschachverband für die tolle Organisation!
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