Der European Club Cup, eines der prestigeträchtigsten Schachturniere für Vereinsmannschaften, wurde erstmals 1956 ausgetragen und findet in diesem Jahr zum 39. Mal im Open und zum 28. Mal im Frauenturnier statt. Seit der Einführung des Frauenturniers im Jahr 1996 hat sich der Wettbewerb kontinuierlich weiterentwickelt und zieht heute einige der stärksten Schachspielerinnen und Spieler der Welt an. Deutsche Vereine konnten in der Vergangenheit ebenfalls Erfolge verbuchen: Der Schachklub Solingen
sicherte sich zweimal den Titel im Open, und der FC Bayern München gewann ebenfalls einmal im Open.
2024 wird der European Club Cup vom 20. bis 26. Oktober in Serbien ausgetragen. Insgesamt nehmen 84 Mannschaften im Open und 18 im Frauenturnier teil. Die Open-Teams bestehen aus sechs Spielern mit zwei ErsatzspielerInnen, während bei den Frauen an vier Brettern gespielt wird.
Von den deutschen Teams im Open haben sich fünf durch ihre Platzierungen in der letzten Bundesligasaison für den European Club Cup qualifiziert. Startberechtigt waren die besten fünf Vereine der Liga, jedoch haben nicht alle ihre Startplätze wahrgenommen. SV Werder Bremen, als Drittplatzierter der Bundesliga, war das erste Team, das die Einladung angenommen hat. Darüber hinaus erhielten auch andere Vereine, wie der TSV Schönaich, durch Freiplatzanträge die Möglichkeit, am Turnier teilzunehmen.
Nach den ersten beiden Runden haben sich bereits einige Favoriten herauskristallisiert. Besonders spannend wird es für Vincent Keymer, der für das tschechische Team Novy Bor spielt. Als amtierender Vizemeister ist das Team stark aufgestellt und konnte mit zwei überzeugenden Siegen in das Turnier starten. Obwohl Keymer dieses Jahr das Spitzenbrett a den Inder GM Vidit Gujrathi abgeben musste, bleibt er ein entscheidender Faktor im Kampf um den Titel. Doch der Weg zum Sieg ist hart, denn die Konkurrenz ist hochkarätig: Das Team „Superchess“, an Ranglistenplatz eins mit einem beeindruckenden Elo-Durchschnitt von 2730, wird angeführt von Weltmeister-Herausforderer GM Gukesh D.
Gleich sieben deutsche Teams sind im Open vertreten – darunter SV Werder Bremen, FC St. Pauli, HSK Lister Turm, SK König Tegel, SK Doppelbauer Kiel, SV Mülheim Nord und TSV Schönaich. Im Frauenturnier sind zwei deutsche Teams am Start: Solingen A und Solingen B.
Von den deutschen Open-Teams konnte sich bisher SV Werder Bremen mit drei Mannschaftspunkten am besten behaupten. „Es ist ein großartiges Gefühl, im selben Raum wie die Weltelite zu spielen“, sagt IM Collin Colbow, der für Bremen antritt. „Es wäre super wenn wir unter die Top 12 kommen – das wäre ein Erfolg für uns.“ Nationalspielerin FM Lara Schulze, die ebenfalls für Bremen spielt, rettete in der zweiten Runde mit ihrem Sieg gegen Benedikt Briem den Mannschaftskampf.
Für den FC St. Pauli erzielte IM Benedict Krause in Runde 2 einen wichtigen Sieg gegen GM Laurent Fressinet, doch das Team musste sich dennoch mit 1,5:4,5 gegen C’Chartres Echecs geschlagen geben.
Bei den Frauen haben es mit GM Elisabeth Pähtz und IM Dinara Wagner gleich zwei deutsche Nationalspielerinnen in Teams mit Titelchancen geschafft. Pähtz spielt für das Top-Team „Cercle d’Échecs de Monte-Carlo“, während Wagner für Superchess Club antritt. Die Mannschaft von Solingen ist ebenfalls gut aufgestellt: Team A, bestehend aus WFM Luisa Bashylina, WIM Annmarie Mütsch, FM Machteld van Foreest und Kata Karacsonyi, hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Nachwuchsspielerin Luisa Bashylina äußert sich optimistisch: „Unser Ziel ist es, unter die Top 6 zu kommen, nachdem wir letztes Jahr Siebte wurden.“ Wir wünschen ihnen auf diesem Weg viel Erfolg!
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