Oktober 26, 2024

„Schach, Schnack und Currywurst: Ein Abend im Herzen vom Pott“

Hömma, letzte Woche war ich wieder beim Schachspielen inne Kneipe, weisse, wie dat so is. Da sitzt der Manni inne Ecke, seine Kippe in der Hand und guckt mich an, als hätt er grad den Heiligen Gral entdeckt. „Hömma, Peule“, sacht der, „ich hab getz ne neue Taktik, die haut dich vom Stuhl!“ Ich so: „Manni, du und Taktik? Dat is wie Currywurst ohne Soße – passt nich!“

Jedenfalls, der Manni, der hat sich voll auf seinen neuen Schachzug eingeschossen. „Ich spiel ab getz immer den… wie heißtn dat noch… Morphy-Dingsda-Eröffnung.“ Ich konnt mir dat Grinsen nich verkneifen: „Manni, Morphy is doch was für Zahnarzttermine, nich fürn Schachbrett!“

Aber der Manni, der hat nich locker gelassen. Also hab ich mich hingesetzt, die Figuren aufgestellt und wir losgelegt. Junge, ich hab den nach drei Zügen schon ins Schwitzen gebracht. Der hat gewirkt wie ne Pommes, die zu lange inne Fritteuse gelegen hat – ganz labbrig.

Nach ’ner Weile kam dann der Dieter dazu. Der Dieter, der is so einer, der immer alles besser weiß, selbst wenn er keinen blassen Schimmer hat. „Peule, du spiels den Springer falsch!“, rief der vonne Seite rein. „Dieter“, hab ich gesagt, „du könntst ja höchstens bei der Stuhltanz-WM gewinnen, aber beim Schach, da lass ma lieber.“

Und während ich so gegen den Manni zock, kuck ich mal eben rüber zu der Theke, wo der alte Heinz sitzt. Der Heinz is so einer, der beim Schach immer aussieht, als ob er inner andere Dimension starrt. Dat is bestimmt seine „Denkermiene“. Jedenfalls hat der wieder sonne Stellung aufm Brett, da kriegste Knoten inne Finger vom Zugucken.

Und kaum war ich mit dem Manni fertig, kommt der Heinz rüber und sacht: „Peule, ich brauch ma deinen Rat. Wie geh ich gegen sonne Sizilianische Verteidigung vor?“ Ich so: „Heinz, dat einzige Sizilianische, wat ich kenn, is die Pizza vonne Pizzeria umme Ecke. Da biste bei mir an die falsche Adresse.“

Trotzdem, die Jungs, die nehmen dat alle todernst. Am Ende vom Abend, als der Manni endgültig keine Lust mehr hatte und der Heinz in Gedanken versunken war, hab ich noch nen letzten Spruch rausgehauen: „Leute, wat lernen wir aus heut? Im Leben wie im Schach: Wer zu viel grübelt, verliert die Pommes aufm Teller!“

Tschö mit Ö!