Die BOK Hall in Budapest; von außen eher zweckmäßig, unscheinbar. Der Turniersaal aber sehr beeindruckend. Eine Arena, mit Tribünen. Bestückt mit Flaggen, an jedem der (nachhaltigen) Papptische eine kleine Kamera. Jeder Spieler steht individuell im Fokus bei dieser 45. Schacholympiade. Ein innovatives Streaming-Erlebnis, nah dran an den Spielerinnen und Spielern – in das sich der Deutsche Schachbund bei einigen Runden einklinken wird.
Der Auftakt, heute ab 15 Uhr – zwei Wundertüten für die deutschen Teams. Madagaskar, der im Reiseprospekt traumhafte anmutende afrikanische Inselstaat für die Männer. Und Andorra für die Frauen.
Was er über den ersten deutschen Gegner sagen könne? “Im Grunde nichts”, so Frauen-Bundestrainer GM Yuri Yakovich. Das an Nummer 94 gesetzte Team sei “eine Pflichtaufgabe”. FM Lara Schulze war trotzdem neugierig: “Ich habe im Internet ein bisschen was über Andorra gefunden.” Bei den deutschen Frauen setzt heute GM Elisabeth Pähtz aus.
Bei den Männern „business as usual“, wie es Bundestrainer GM Jan Gustafsson nennt. „Unsere Gegner haben Partien in den Datenbanken, wir bereiten uns normal vor. Dimitrij Kollars hat mit Schwarz norminell die schwerste Aufgabe.“ Es herrscht durchaus auch Respekt vor jenen, die unter Palmen Schach spielen. “Bei solchen Teams aus der unten Hälfte der Setzliste kann vieles passieren”, so Sportdirektor Kevin Högy, “man weiß nie, was einen erwartet. Oft sind die besser als ihr Elo-Ranking“, so Högy: “Man sollte also in solchen Fällen aufpassen, dass es keine böse Überraschung gibt.” Bei den Männern pausiert heute wie erwartet GM Vincent Keymer, der erst gestern angereist ist.
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