September 4, 2024

Auch keine Lust mehr, Partien in den Computer einzugeben? Steffen Rätze hilft dir!

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer kennt das? Mein Verein spielte Jugend-Bayernliga und musste alle Partien von einer Runde in den Computer eingeben, wir haben es gehasst. Es gab sogar Vereine, die haben deswegen zurückgezogen. Bei einer Bayerischen mussten wir alle Partien eingeben, schrecklich!

Für einen Verein wäre eine kostengünstige Lösung dieses Problems ein riesiger Benefit, keine Frage. Wie wäre es, wenn ihr Partien vom Vereinsturnier alle auf Homepage veröffentlicht, alles ohne Aufwand und mit geringen Kosten?  Hier kann dir vielleicht Steffen Rätzke helfen. Wer das ausprobiert, dem wäre ich für ein Feedback dankbar, ich finde die Idee super, deswegen die Veröffentlichung, kann das Produkt aber leider nicht beurteilen.  Feedback bitte an wraedler@aol.com

 

  1. Hallo Steffen Rätzke, bitte stelle dich kurz vor!

Hallo Walter, vielen Dank, dass du mir die Gelegenheit für dieses Interview gegeben hast. Ich bin 24 Jahre alt und habe 2022 mein dreijähriges duales Studium zum mathematisch-technischen Softwareentwickler abgeschlossen. Anschließend war ich ein Jahr als Anwendungsentwickler tätig. Seit Anfang des Jahres bin ich selbstständig und arbeite seitdem hauptsächlich an der Entwicklung einer App zur Digitalisierung von Schachpartien und nebenbei als Freiberufler. Neben meiner Arbeit treffe ich mich mit Freunden und gehe gerne joggen, mit dem Ziel, im Oktober hoffentlich erfolgreich meinen ersten Marathon zu laufen.

 

  1. Wo spielst du Schach?

Bereits im Alter von sieben Jahren habe ich angefangen, Schach zu spielen. Begonnen habe ich beim Verein SK Königsspringer Emden, später bin ich dann zum SC Aurich gewechselt, dem ich auch heute noch angehöre. In meiner Jugend habe ich intensiv Schach gespielt und unter anderem mehrfach an den Deutschen Meisterschaften sowie einmal an der Europameisterschaft in Batumi, Georgien, teilgenommen. Aufgrund meines Studiums und meiner beruflichen Verpflichtungen spiele ich mittlerweile eher gelegentlich, plane jedoch, in naher Zukunft wieder vermehrt an Turnieren teilzunehmen.

 

  1. Du hast eine App entwickelt, die Partien einscannen kann, wie kamst du auf die Idee?

Die Idee zur App kam mir bereits 2016, als ich bei der Deutschen Schulschachmeisterschaft in Aurich beim Eingeben der Partieformulare ausgeholfen habe. Damals stellte ich mir häufig die Frage, ob es nicht einen einfacheren Weg gibt, all diese Partien zu erfassen. Zu dieser Zeit hatte ich gerade erst mit dem Programmieren begonnen und verfügte noch nicht über die Kenntnisse, um eine solche Lösung zu entwickeln.

Im Laufe meiner Schachzeit habe ich alle Partieformulare in einer Mappe gesammelt. Diese habe ich durchgeblättert, um mich auf kommende Partien vorzubereiten oder vergangene Partien noch einmal anzusehen. Auch hierfür wollte ich eine Lösung finden, um mir die zeitraubende Suche nach den Partien zu ersparen.

Sieben Jahre später, Mitte letzten Jahres, beschloss ich dann, die Probleme anzugehen und eine App zu entwickeln, mit der sich Partien in wenigen Sekunden erfassen und anschließend verwalten lassen.

 

 

  1. Wie funktioniert das genau?

Mittlerweile ist die App so weit fortgeschritten, dass es nur noch erforderlich ist, ein Bild vom Partieformular zu machen. Die Gitter und Texte des Partieformulars werden automatisch erkannt und die Züge der Partie rekonstruiert. Hinterher werden die Partie zusammen mit dem Partieformular in der App übersichtlich zur Kontrolle dargestellt. Sollten doch mal Fehler in der Texterkennung auftreten, lassen sich die Züge mithilfe von Zugvorschlägen ganz einfach korrigieren. Die Folgezüge werden dabei automatisch aktualisiert. Am Ende kann man noch Partiedaten wie Spieler, Turnier, Datum etc. hinterlegen und in der App abspeichern. Nach den Partiedaten kann dann hinterher gefiltert werden, um eine Partie schnell zu finden. Auch können Partien als Favoriten markiert werden.

Neben dem Anschauen der Partien in der App besteht auch die Möglichkeit die Partien über einen Link mit anderen zu teilen.

 

  1. Wer die Partien aus der App exportieren möchte, der muss das Abo kaufen. Wie viel kostet das und was sind die Vorteile davon?

Für Android-Nutzer kostet das Abo 2,59 € pro Monat oder 16,99 € pro Jahr. Für iOS-Nutzer liegt der Preis bei 2,99 € pro Monat oder 17,99 € pro Jahr.

Mit dem Abo lassen sich die Partien als PGN-Datei exportieren und auch direkt in Lichess oder Chess.com zur Analyse öffnen. Als Turnierleitung besteht außerdem die Möglichkeit, die Partieformulare des zweiten Spielers zu hinterlegen und für die Generierung zu nutzen.

 

  1. Wo erhalten Interessierte weitere Infos von deiner App?

Interessierte können die App unter dem Namen Schach Scanner im Play Store oder App Store finden.

Über den folgenden Link wird man direkt zum jeweiligen Store weitergeleitet: https://chessscanner.com/de/download

Weitere Informationen sind auch auf der Webseite zu finden: https://chessscanner.com/de