August 28, 2024

Vincent Keymer gewinnt Großmeister-Turnier in Polen!

n Polanica-Zdrój, einem kleinem Kurort im Süden Polens fand vom 17. bis 25. August das 60. Gedenkturnier für den früheren polnischen Weltklassespieler Akiba Rubinstein (1880-1961) statt. Insgesamt 709 Teilnehmer verteilten sich auf acht Turniere, darunter ein starkbesetztes Großmeisterturnier mit zehn Spielern. Mit Vincent Keymer nahm daran unsere deutsche Nummer eins teil.


Keymer startete furios mit vier Siegen, was angesichts der Spielstärke seiner Gegner, einer Sensation gleichkam. Er besiegte nacheinander Mateusz Bartel, Alexej Sarana, Pentala Harikrishna und Wladimir Fedosejew, allesamt Spieler mit Elo teilweise weit über 2600. Radoslaw Wojtaszek konnte ihm in Runde fünf den ersten halben Punkt abnehmen. Es folgten ein Sieg gegen Andrej Wolokitin und ein weiteres Remis gegen David Navara. Nach 7 von 9 Runden stand Keymer nahezu uneinholbar mit zwei Punkten (!) Vorsprung an der Spitze. Platz eins vor Augen und angesichts kräftezehrender sieben Tage konnte Keymer seinen Sturmlauf nicht weiter fortsetzen und verlor die letzten beiden Partien. Glücklicherweise kamen die Verfolger nicht mehr in Reichweite und der 19-Jährige stand bereits nach der vorletzten Runde als Turniersieger fest.
„Ein sehr schönes Turnier“, sagte er, er nehme „sehr viele schöne Erinnerungen“ aus Polen mit. „Das Turnier fand in einem Kurort statt mit Kurpark, Heilquelle und eher ruhiger Atmosphäre statt. Das war zum Spielen und Vorbereiten eine schöne und freundliche Umgebung.“ Der DSB sagt: Herzlichen Gückwunsch.


Vincent Keymer ist der fünfte Deutsche der das Rubinstein-Gedenkturnier gewinnen konnte. Vor ihm schafften das bereits Helmut Pfleger (1971), Lothar Vogt (1982), Uwe Bönsch (1987) und Alexander Donchenko (2022 Co-Sieger).
Das Turnier erlebte 1963, zwei Jahre nach dem Tod von Rubinstein, seine Premiere. Neben den genannten deutschen Spielern trugen sich bereits ein früherer und ein zukünftiger Weltmeister in die Siegerliste ein: Wassili Smyslow (1966, 1968; Weltmeister 1957-58) und Wesselin Topalow (1995; der 10 Jahre später den WM-Titel gewann). (fh/mw)