Dezember 21, 2024

„Oranje Boven“ bei Dortmunder Schachtagen: Zwirs gewinnt vor Korobov und Svane.

Kühles Remis im Frauenduell Pähtz gegen Wagner Die 51. Dortmunder Schachtage,
Nico Zwirs 📸 Katharina Reinecke

die Sparkassen Chess Trophy, sind mit einem furiosen Finaltag zu Ende gegangen – und mit einem „Oranje Boven“ im A-Open. Die Überraschung: IM Nico Zwirs aus den Niederlanden, nur auf Rang elf der Starterliste, gewann am Sonntag nach Schlussrundensieg über den US-amerikanischen GM Christopher Woojin Yoo (Rang drei der Setzliste) das Turnier. „Ich bin selbst überrascht“, sagte am Ende der Sieger und sprach vom „biggest win“ seiner Karriere, also seinem größten Sieg. Am ersten Brett unternahm der deutsche Nationalspieler GM Frederik Svane keine Gewinnversuche und einigte sich mit GM Anton Korobow schnell auf Remis – somit Platz drei für Svane, mit 7 aus 9. Ein halber Punkt hinter dem späteren Turniersieger. Dessen Eröffnung gelang im Grunde gar nicht gut, sodass Yoo die Partie gewinnen wollte, um selbst auf das Siegertreppchen zu gelangen. Doch im Laufe der Partie verlor Yoo den Überblick, Zwirs spielte das entstehende Turmendspiel grandios – und gewann Partie und Turnier vor den teilnehmenden Großmeistern.
Im Frauen-Showmatch endete auch die letzte Partie zwischen GM Elisabeth Pähtz und IM Dinara Wagner remis, sodass das Gesamtmatch 3-3 ausging. Im Grunde das Wunschergebnis vieler Fans mit Blick auf das Selbstbewusstsein beider Spielerinnen vor der Schach-Olympiade. Elisabeth Pähtz hatte ja schon ein wenig bereut, bereits im Februar ihre Zusage für Dortmund gegeben zu haben – nun fuhren alle zufrieden nach Hause. Der Ausgang des Duells – für Experten keine Überraschung. Nicht wenige hatten genau dieses Ergebnis vorher getippt. „Beide verteidigten sich sehr stark“, sagte IM Patrick Zelbel , „sobald eine von beiden das Gefühl hatte, die
Partie läuft gegen sie, gingen sie sofort in den Verteidigungsmodus.“ Kurzum: Wagner und Pähtz bewegten sich auf Augenhöhe – und das auf höchstem Niveau.
Das Ambiente in der „Alten Schmiede“ in Dortmund-Huckarde, einer ehemaligen Zeche, war großartig, jeder Winkel der Spielstätte wurde für Schach und Analysen genutzt – die
Temperaturen aber durchaus herausfordernd für die Sportlerinnen und Sportler. Das betonte
auch Frederik Svane: „Es war ganz schön warm in diesem Jahr – und deshalb war es insgesamt nicht leicht.“ Wie sagte Turnierleiter Christian Jochmann am Ende aber so schön, mit einem Augenzwinkern: „Trotz der extremen Hitze haben alle überlebt.“ Auf ein Neues dann also im kommenden Jahr. Der Termin steht schon fest: 2. bis 10. August 2025.