Wilde Partien im A-Open der Sparkassen Chess Trophy: Königsgambit, Grundreihenmatts, vergebene Chancen und ein überraschender Tabellenführer. Was für eine siebte Runde!
Durch Christians spektakulären Sieg gegen IM Read Samadov (2509 Elo) hat er 5,5/7 und eine Performance von über 2450 – damit hat er zwei Runden vor Schluss noch sehr gute Chancen auf eine IM-Norm.
Im Interview zeigt er seine schöne Mattidee mit 1…Kg7 nebst 2…h5+ Kxg5 und Df6 Matt!
Gemütlich war es nur in der Partie zwischen IM Georgios Goumas und GM Frederik Svane am zweiten Brett. „Ich hätte gerne eine richtige Partie bekommen, aber mein Gegner kannte sich weit aus“, haderte Svane nach der Partie ein wenig. Goumas strebte mit Weiß schnell ein Remis an, und bekam dieses in unter einer Stunde Spielzeit.
Am ersten Brett wurde hingegen hart gekämpft. Topfavorit GM Anton Korobow und IM Nico Zwirs hatten beide ihre Chancen, doch am Ende stand auch hier ein Remis. Am vierten Brett sah es lange nach einem Sieg von IM Konstantin Peyrer aus. Doch in Zeitnot verspielte er den Vorteil, die Damen wurden getauscht und ihm blieb nur die Zugwiederholung zum Remis gegen GM David Gavrilescu.
Als letzte Partie der Spitzengruppe versuchte IM Vadim Petrovskiy seinen Mehrbauern gegen GM Christopher Wojin Yoo zu verwerten. Nach der Zeitnot gelang ihm der Bauerndurchbruch b4, nebst c4-c5 und er gewann seine Partie. Nachher zeigte er sich verwundert von der Eröffnung seines Gegners.
„Nach 8…0-0 9.g4! ist bekannt, dass ich bereits besser stehe.“
Damit führt Petrovskiy nun alleine das Feld vor dem finalen Wochenende mit den letzten beiden Runden vor den teilnehmenden Großmeistern an. Außerdem geht es für ihn um seine zweite Großmeisternorm in Dortmund, für die er nun alle Chancen hat.
Auch in der Verfolgergruppe gab es extrem wilde Partien. Am sechsten Brett legte GM Quesada Perez die Partie mit dem Königsgambit sehr aggressiv an. Es entstand eine spannende Materialverteilung. Zwischendurch hatte FM Nadav Zemach großen Vorteil, schlussendlich endete die Partie Partie im Dauerschach.
Kurios wurde es an Brett 11. FM Enis Zuferi trickste den erfahrenen GM Rafael Vaganian aus und stand nach der Zeitnot plötzlich komplett auf Gewinn. Doch dann unterlief ihm mit 47.Dxe4 ein unglaublicher Fehler (Diagramm) und Vaganian konnte mit 47…Dxf1! zweizügig mattsetzen.
Patrick Zelbel
Änderungen durch Redaktion
Sollte Christian Glöckler (Jahrgang 2011) eine IM-Norm schaffen, wäre dies schon seine dritte. Die beiden ersten holte er zu Beginn dieses Jahres.
Zum Titel fehlt ihm allerdings noch der Sprung über ELO 2400