September 15, 2024

DSB-Präsidentin nimmt Stellung zum Boykott gegen Israelisches Team.

Gold im Blitzschach für WR-Chess (© FIDE)

Die Schnellschach- und Blitz-Teamweltmeisterschaft ging am 5. August in Astana (Kasachstan) zu Ende. Sportlich mit dem Ergebnis, dass beim Rapid-Turnier das Team „Al-Ain ACMG“ siegte. „Decade China“ holte sich mit den amtierenden Weltmeistern GM Ding Liren und GM Ju Wenjun Silber, während das Düsseldorfer Team „WR Chess“ (Namensgeber Wadim Rosenstein), mit GM Magnus Carlsen, GM Vincent Keymer und Wadim Rosenstein in diesem Wettbewerb Bronze holte.

Den zweiten Teil der WM bildete das Blitzturnier. Und hier hielt sich das Team „WR Chess“ mit dem Gewinn des Blitzschach-Teamweltmeisters schadlos. Im Finale besiegte WR Chess knapp „MGD One“, der Name steht für eine vor Kurzem gegründete Schachschule mit Sitz im indischen Pune. Vincent Keymer holte 1,5 aus 2 im Blitzfinale.
Amin Tabatabaei beim Blitzschach (© Arlan Olschabay/FIDE)
Überschattet wurde die Veranstaltung von einem Eklat: Der für das Team „GMHans.com“ antretende iranische GM Amin Tabatabaei weigerte sich, gegen den israelischen „Ashod Chess Club“ anzutreten und sorgte damit vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage für ein großes mediales Echo. Nicht zum ersten Mal. Schon 2022 weigerte sich der Iraner, in einem Turnier gegen einen Israeli anzutreten. Damals hatte sein Verein, Bundesligist FC Bayern München, angekündigt, mit ihm ins Gespräch zu gehen.
Der Deutsche Schachbund hat zu dem Boykott eine klare Meinung, zumal das Nichtantreten ohne gesundheitlichen Grund gegen die FIDE-Fair-Play-Regeln verstoße, wie DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach betont: „Der Deutsche Schachbund beobachtet Vorfälle des Nichtantretens im Sport, wie jetzt in Astana, mit großer Sorge. Es geht uns nicht darum, einzelne Sportler für ihr Verhalten zu kritisieren, außerdem ereignete sich der Vorfall bei einer FIDE-Veranstaltung“, so Lauterbach, „aber uns ist wichtig zu betonen, dass sich die Haltung des Deutschen Schachbundes zum Staat Israel mit der der Bundesregierung deckt. Und wir kritisieren den Vorfall auch als offensichtlichen Verstoß gegen die Fairplay-Regeln der FIDE.“ Ingrid Lauterbach abschließend: „Uns ist unverständlich, warum die FIDE Verstöße gegen die eigenen Regeln wiederholt toleriert.“