Dezember 21, 2024

Markus Angst 2024 feiert die Jugendschachstiftung Schweiz ihr 50-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass finden Sie im laufenden Jahr auf der Website des Schweizerischen Schachbundes (SSB) jeden Monat und in allen sechs Ausgaben der «Schweizerischen Schachzeitung» einen spannenden Artikel über die Welt des Jugendschachs. Heute lesen Sie ein Porträt des langjährigen Donators Martin Dürst.

Martin Dürst: «Ich fand es unglaublich, wie viele Jugendliche am diesjährigen Bundesturnier in Olten mitgespielt haben – das war früher undenkbar.»

Seit über einem Vierteljahrhundert ist Martin Dürst Donator der Jugendschachstiftung Schweiz. So richtig gepackt hat ihn das königliche Spiel während der beiden Credit-Suisse-Masters-Turniere in den Jahren in Horgen 1994 und 1995. Dort guckte er den zahlreichen Weltklassespielern nicht nur als Zuschauer live über die Schultern, sondern berichtete darüber auch für die Schachspalte einer Glarner Lokalzeitung.

Zudem gab es Ende der 1990er-Jahre in seinem Stammklub Glarus eine erste starke Jugendschach-Phase. Deshalb entschied sich der heute 60-jährige Glarner, der nach zwölfjähriger Tätigkeit als CFO der Glarner Kantonalbank eine eigene Consultingfirma gründete, sich nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell für den Schachnachwuchs einzusetzen.

Ein grosses Herz für den Nachwuchs

So gehörte Martin Dürst zu den Mitbegründern des Talentfonds im Schachklub Glarus – eine Initiative, für die sein Verein 2019 mit dem Förderpreis der Jugendschachstiftung Schweiz ausgezeichnet wurde. «Als ich Junior war, wurde die Nachwuchsförderung noch nicht so gross geschrieben», sagt Martin Dürst, der den (Schach-)Knopf erst im Alter von rund 20 Jahren öffnete. Umso grösser ist sein Herz dafür heute für junge Spieler(innen).

Wie wichtig eine gezielte finanzielle Förderung ist, sah Martin Dürst am Beispiel von Fabian Bänziger. Der zweifache Schweizer Meister spielte in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) während zweier Saison für den Schachklub Glarus und stieg 2019 mit ihm in die Nationalliga B auf, ehe er zu Luzern in die Nationalliga A wechselte. «Da habe ich aus nächster Nähe gesehen, was es braucht, um an die Spitze zu kommen.»

Gezielte Förderung statt Giesskannenprinzip

An der Jugendschachstiftung Schweiz gefällt ihm insbesondere, «dass sie die Fördergelder nicht nach dem Giesskannensystem spricht, sondern gezielt einzelne Spieler(innen) und mit dem Young Masters das bedeutendste Schweizer Nachwuchsturnier unterstützt.» Und er nimmt natürlich auch regelmässig an den Donatoren-Anlässen teil – so vor einigen Jahren an der Simultanvorstellung von Weltmeister Wladimir Kramnik in Zürich oder am Event mit Nico Georgiadis am Bundesturnier in Olten im vergangenen Mai.

Doch nicht nur bezüglich Förderung der besten Nachwuchsspieler(innen), sondern auch in der Breite hat sich laut Martin Dürst in der Schweizer Jugendschachszene vieles zum Positiven verändert. «Zu meiner Zeit als Junior war es das höchste aller Gefühle, mal an ein regionales Jugendturnier zu gehen. Auf schweizerischer Ebene gab es jedoch kaum Angebote. Das ist heute ganz anders, wenn ich die Schweizer Jugend-Einzelmeisterschaft mit ihren vier Qualifikationsturnieren oder an die Schweizerische Jugend-Mannschaftsmeisterschaft denke.»

Mit grosser Freude nimmt er auch zur Kenntnis, wie viele Schweizer Junior(inn)en regelmässig an den zahlreichen Open teilnehmen – oder an den beiden vom Schweizerischen Schachbund (SSB) durchgeführten Mehrtagesturnieren. «Ich fand es unglaublich, wie viele Jugendliche am diesjährigen Bundesturnier in Olten mitgespielt haben – das war früher undenkbar.»

Werden Sie Donator(in) der Jugendschachstiftung!

Um das Schweizer Jugendschach auch in Zukunft tatkräftig unterstützen zu können, ist die Jugendschachstiftung auf möglichst viele Donator(inn)en angewiesen. Diese verpflichten sich, die Stiftung während fünf Jahren jährlich mit mindestens 500 Franken zu unterstützen.

Auch sonstige Spenden von Privaten oder Firmen sind sehr geschätzt (IBAN CH47 0483 5002 7259 9000 0 bei Credit Suisse). Sie können die Jugendschachstiftung auch in Ihrem Testament begünstigen.

In vielen Kantonen können Spenden an die Jugendschachstiftung von den Steuern abgezogen werden. Das gespendete Geld kommt uneingeschränkt der schachinteressierten Jugend zugute, da der Stiftungsrat ehrenamtlich arbeitet.

Die Jugendschachstiftung wird von einem achtköpfigen Stiftungsrat geführt. Diesem gehören neben Präsident Michael Hochstrasser auch André Vögtlin (SSB-Zentralpräsident), Ruedi Staechelin, Peter A. Wyss, Adrian M. Siegel (alle drei ehemalige SSB-Zentralpräsidenten), Rahel Umbach (SSB-Juniorencoach), Gundula Heinatz Bürki (ehemalige Präsidentin SSB-Kommission Turniere und Nationalspielerin) sowie Lindo Duratti (Regionalcoach West) an.

Website Jugendschachstiftung Schweiz

Kontakt: Michael Hochstrasser, Präsident

Lesen Sie in der nächsten Folge im September eine Story über die Jugendschachszene im Kanton Tessin.