Fünf Seiten lang ist das Papier des DSB-Schiedsgerichts zur Wahl des Vizepräsidenten Sport. Ein wertender Begriff findet sich darin, „bedauerlicherweise“, und den verwendet das Gericht unter dem Vorsitzenden Norbert Sprotte gezielt, um die Wahlleitung abzuwatschen: Der DSB hat die Wahl seiner Führungsriege satzungswidrig abgehalten. Die Delegierten des Bundeskongresses seien vor der Wahl informiert worden, dass etwaige Nein-Stimmen als gültig gewertet werden würden. In der Satzung des DSB sind aber Nein-Stimmen gar nicht vorgesehen.
Als das Urteil publik wurde und Olga Birkholz nachträglich gewählt war, begann sogleich die Spekulation, ob Klaus Deventer versuchen würde, dagegen vorzugehen (dafür hätte er Wege außerhalb der DSB-Gerichtsbarkeit finden müssen). Diese Spekulation beendete Deventer bald selbst mit einer Erklärung, die sich wie eine öffentliche liest und mutmaßlich so gedacht war, die aber erst öffentlich wurde, als sie ihren Weg aus den ansonsten geschlossenen E-Mail-Zirkeln des DSB zur Facebook-Präsenz eines Schachblogs gefunden hatte.
Deventer wollte von sich aus zurücktreten
Deventers authentische, aufgeräumte und am Ende versöhnliche Erklärung hätte dem öffentlich oft so ungelenken DSB gut zu Gesicht gestanden. Enttäuscht sei er, nicht mehr im Amt zu sein, schreibt Deventer, und erklärt, er habe von sich aus nach dem zweiten Wahlgang zurücktreten wollen, aber seine Präsidiumskollegen hätten ihn davon abgehalten. Nun hoffe er, die „zutage getretene“ Spaltung werde überwunden und wünsche dem Schachbund alles Gute.
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