Juli 22, 2024

Vor 100 Jahren wurde die FIDE gegründet

schreibt den Gründungsakt wie folgt:

Zum ersten Male in den alle vier Jahre stattfindenden olympischen Kämpfen ist das Schachspiel auf der im

Eines der Fotos vom Gründungstag der FIDE: Direkt hinter dem Schachtisch sitzt Alexander Aljechin (1892-1946), der drei Jahre später Weltmeister wurde. Links hinter Aljechin in Reihe 2 sitzt der Generalsekretär des französischen Schachverbandes, Pierre Vincent (1878-1956), der als Initiator der FIDE-Gründung gilt. Sie sind umgeben von den Teilnehmern des internationalen Turniers in Paris.

Juli dieses Jahres in Paris abgehaltenen 8. Olympiade vertreten gewesen. Vor Jahren hätte kein Mensch daran gedacht, (….) , daß unser edles Spiel in dieser Weise in eine sportliche Veranstaltung einbezogen werden könnte.(….) Aber nicht diese Tatsache allein verleiht der Pariser Schachveranstaltung besondere Bedeutung, sondern mehr noch vielleicht die hierbei erfolgte Gründung eines „Internationalen Schachbundes“, die in letzter Zeit schon mehrfach ohne Erfolg versucht worden war. (…..) Als Aufgaben des neuen Bundes seien genannt: Aufstellung allgemeingültiger Spielregeln; Regelung internationaler Turniere, nationaler Vorkämpferschaft, der Weltmeisterschaft; Definition des Meistertitels, des Amateurtums; Internationalisierung der Anfangsbuchstaben der Schachfiguren für die Literatur; Vorbereitung der offiziellen Zulassung zur nächsten Olympiade in Amsterdam 1928.

  • Deutsche Schachzeitung, Nr. 8, August 1924, Seite 169 ff.

Damit umreißt die Deutsche Schachzeitung im obigen Gründungsbericht die wichtigsten Aufgaben des Weltschachverbandes, die im Kern bis heute unverändert im Fokus der Organisation stehen. Die zu Gründungszeiten angestrebte Aufnahme des Schachsports in die Olympischen Spiele ist leider bis heute nicht erfolgt, obwohl Schach vom IOC als „olympische Sportart“ anerkannt ist.

Aus dem Glückwunschschreiben des DSB an die FIDE

Was anfangs noch in kleinerem Rahmen begann, hat sich zu einer weltweit erfolgreich tätigen Institution zur internationalen Förderung des Schachs mit insgesamt 201 nationalen Mitgliedsverbänden etabliert. In den 100 Jahren ihres Bestehens hat die FIDE durch die Formulierung klarer internationaler Regeln für unser königliches Spiel, durch Regelungen zur Titelvergabe, durch die Organisation von hochrangigen Wettbewerben wie Weltmeisterschaften und Schacholympiaden sowie durch die Einführung eines Rating- und Schiedsrichterwesens, um nur die wichtigsten Tätigkeitsbereiche der FIDE zu nennen, wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Verbreitung und Festigung der weltweiten Schachkultur genommen.

Der 100-jährige Geburtstag der FIDE wird als „Tag des Schachs“ mit besonderen Feierlichkeiten weltweit begangen.

In Deutschland feiert unter anderem die Emanuel-Lasker-Gesellschaft diesen runden Geburtstag mit und lädt zu einem Schachfest in den World Chess Club Berlin (Unter den Linden 26-30, 10117 Berlin) ein. Neben verschiedenen schachkulturellen Vorträgen in der Zeit von 16.00 bis 18.30 Uhr mit anschließendem Cocktailempfang wird auch ab 17.00 Uhr ein spezielles offenes Armageddon-Blitzschachturnier (5 Minuten Bedenkzeit für Weiß, 4 Minuten für Schwarz, plus zwei Sekunden pro Zug. Bei Remis gewinnt Schwarz, 5 Runden Schweizer System, startgeldfrei) angeboten, das in den FIDE- Guinness-Weltrekordversuch für diesen besonderen Tag eingebettet ist.

Programm der Veranstaltung

Die FIDE möchte aus Anlass des Jubiläums einen offiziellen Guinnessbuch-Weltrekord für die Anzahl der an einem Tag weltweit gespielten Schachpartien aufstellen. Gewertet werden sowohl sämtliche an diesem Tag auf chess.com, lichess.org und anderen Portalen gespielten Online-Schachpartien als auch alle „Over the board“-Partien aus weltweit 788 Schachturnieren, die für diesen Rekordversuch bei der FIDE angemeldet sind und zu denen das Armageddon-Turnier beim Festakt der Emanuel-Lasker-Gesellschaft zählt.

Mehr Informationen

Ihr könnt also selbst am Brett bei der Veranstaltung im World Chess Club Berlin direkt an diesem Weltrekordversuch mitwirken.

// Archiv: DSB-Nachrichten – DSB // ID 11428