Dezember 21, 2024

Abschluss der SEM in Flims:

Titel für GM Sebastian Bogner (Herren), WFM Mariia Manko (Damen), Marcel Marentini (Senioren) und Seyed Arvin Kasipour Azbari (Junioren) – FM Matthias Gantner bester Schweizer im Meisterturnier

Sie wurden in Flims Schweizer Meister (von links): Marcel Marentini (Senioren), WFM Mariia Manko (Damen), GM Sebastian Bogner (Herren), Seyed Arvin Kasipour Azbari (Junioren).

Markus Angst An den Schweizer Einzelmeisterschaften in Flims wurden drei der vier Titel in Stichkämpfen vergeben – einer gar als SEM-Premiere gar erst in einer Armageddon-Partie.

Sebastian Bogner sicherte sich im Herren-Titelturnier seinen zweiten Meistertitel nach 2018 dank eines 2:0-Stichkampf-Siegs gegen Überraschungsmann IM Theo Stijve. Zu dieser unerwarteten Tie-Break-Paarung kam es, weil Leader Bogner in der Schlussrunde mit Schwarz in 30 Zügen gegen IM Ioannis Georgiadis verlor und Stijve gegen IM Fabian Bänziger ebenfalls mit Schwarz in 31 Zügen gewann.

Damit schloss der lediglich als Nummer 9 gestartete Stijve zum 218 ELO-Punkte mehr aufweisenden Bogner (Nr. 2), der in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) für den Nationalliga-A-Klub Réti Zürich spielt, auf.

Mit seinen 6½ Punkten holte der in Villars-sur-Glâne wohnhafte, aus dem Schachklub Payerne stammende und seit dieser Saison für den NLA-Verein Luzern spielende 22-jährige Theo Stijve seine erste Grossmeister-Norm.

Der nach acht Runden mit Stijve punktgleiche GM Li Min Peng (Nr. 1), der Dritter wurde, verpasste seine Chancen auf den Stichkampf, weil er sich gegen IM Daniel Fischer (Nr. 7) mit Schwarz mit einem Remis nach 33 Zügen zufriedengeben.

Erste WIM-Norm für WFM Mariia Manko

Im Damen-Titelturnier gab es eine veritable Überraschung. Neue Schweizer Meisterin wurde – ein Jahr nachdem sie in Bern ebenso sensationell Bundesmeisterin geworden war – die lediglich als Nummer 7 gestartete WFM Mariia Manko. Die aus der Ukraine stammende, in Granges-Paccot wohnhafte und für den Schachklub Payerne wie auch für die Schweizer Damen-Nationalmannschaft spielende 16-jährige Juniorin liess in der Schlussrunde nichts mehr anbrennen. Sie schlug die zuvor dreimal siegreiche Deutsche Dora Peglau mit Weiss in 36 Zügen, gewann damit das Damen-Titelturnier und holte mit 7 aus 9 gleichzeitig ihre erste WIM-Norm.

Ihre Landsfrau und Titelverteidigerin WIM Sofiia Hryzlova, die in der 9. Runde Gilda Thode bezwang und die in der 3. Runde das direkte Duell gegen Manko gewonnen hatte, wurde mit einem halben Punkt Rückstand Zweite. Bronze ging mit 5½ Punkten an WGM/IM Yelena Sedina, die im Schlussdurchgang im Duell zweier früherer Schweizer Meisterinnen gegen WIM Gundula Heinatz gewann.

Tie-Breaks auch bei den Senioren und Junioren

Im Senioren-Titelturnier fiel die Entscheidung nach zwei Unentschieden in den beiden Tie-Breaks erstmals in einer Armageddon-Partie. Dabei setzte der erstmals teilnehmende 64-jährige Marcel Marentini, der mit Weiss gewinnen musste, FM Patrik Hugentobler nach einer dramatischen Zeitnotschlacht mit wenigen Restsekunden im 63. Zug matt.

Zum Stechen war es gekommen, weil Marentini gegen Bruno Zülle in sieben Zügen remisierte und Hugentobler als einziger Sieger der Schlussrunde gegen IM Andreas Huss, der Bronze holte, zum Leader aufschloss.

Im Meisterturnier, das – einmal mehr – der französische GM Christian Bauer mit 7½ Punkten vor GM Nikita Petrow (Mne/7) und IM Adrian Gschnitzer (D/6½) gewann, wurde der als Nummer 9 gestartete FM Matthias Gantner (6) als Fünfter bester Schweizer. Der in Buchrain wohnhafte 35-jährige Nationalliga-A-Spieler des ASK Réti, der mit einem halben Punkt aus zwei Runden – Niederlage gegen Olivier Tschopp (13.), Remis gegen Stephan Schmahl (31.) – einen veritablen Fehlstart verzeichnet hatte, qualifizierte sich damit für das Herren-Titelturnier im kommenden Jahr.

Um den Junioren-Titel trugen als beste U20-Spieler im Meisterturnier die je 5½ Punkte aufweisenden Titelverteidiger Seyed Arvin Kasipour Azbari (17) und Lionel Gut (15) einen Stichkampf aus. Diesen gewann Kasipour Azbari 1½:½. Er hatte zuvor in der Schlussrunde gegen Bauer verloren, während Gut gegen IM Sébastien Joie remisiert und damit seinen Rückstand von einem halben Punkt wettgemacht hatte. Junioren-Bronze ging überraschend an Olivier Tschopp (Dättwil).

Herren-Titelturnier

9. Runde: IM Ioannis Georgiadis (Zürich) – GM Sebastian Bogner (Einsiedeln) 1:0. IM Daniel Fischer (Einsiedeln) – GM Li Min Peng (Adliswil) ½:½. IM Fabian Bänziger (Pfäffikon/SZ) – IM Theo Stijve (Villars-sur-Glâne) 0:1. GM Nico Georgiadis (Zürich) – FM Jonas Wyss (Winterthur) 0:1. IM Markus Klauser (Belp) – IM Oliver Kurmann (Luzern) 0:1.

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Bogner 6½ (2:0-Sieg im Stichkampf). 2. Stijve 6½. 3. Peng 6. 4. I. Georgiadis 5½. 5. N. Georgiadis 5. 6. Bänziger 4½. 7. Kurmann 4. 8. Fischer 3½. 9. Wyss 2. 10. Klauser 1½.

Damen-Titelturnier

9. Runde: WFM Mariia Manko (Granges-Paccot) – Dora Peglau* (D) 1:0. WIM Sofiia Hryzlova (Taverne-Torricella) – Gilda Thode (Grafstal) 1:0. WFM Marharyta Khrapko* (D) – Nathalie Pellicoro (Zollikofen) 0:1. Olga Kurapova (Walenstadt) – WFM Cyrielle Monpeurt* (Fr) 0:1. WIM Gundula Heinatz (Thun) – WGM/IM Yelena Sedina (Chiasso) 0:1. – *nicht titelberechtigt

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Manko 7. 2. Hryzlova 6½. 3. Khrapko 6 (24,75). 4. Montpeurt 6 (19,50). 5. Sedina 5½. 6. Peglau 4½ (16,25). 7. Pellicoro 4½ (13,75). 8. Heinatz 3. 9. Thode 1½. 10. Kurapova ½.

Senioren-Titelturnier

9. Runde: Bruno Zülle (Frauenfeld) – Marcel Marentini (Bottighofen) ½:½. IM Andreas Huss (Lausanne) – FM Patrik Hugentobler (Volketswil) 0:1. Jaspaul Bagri (Genf) – Ruedi Staechelin (Basel) ½:½. Heinz Wirz (Therwil) – Robert Luginbühl (Riehen) ½:½. Martin Dürst (Glarus) – FM Slobodan Adzic (Chur) ½:½.

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Marentini 7 (2:1-Sieg im Stichkampf). 2. Hugentobler 7. 3. Huss 5½. 4. Bagri 4½ (19). 5. Luginbühl 4½ (18,25). 6. Zülle 4½ (18). 7. Adzic 3½. 8. Wirz 3 (13,75). 9. Dürst 3 (9,50). 10. Staechelin 2½.

Meisterturnier

Wichtigste Resultate der 9. Runde: IM Adrian Gschnitzer (D) – GM Nikita Petrow (Mne) ½:½. Seyed Arvin Kasipour Azbari (Bremgarten/AG) – GM Christian Bauer (Fr) 0:1. IM Dennis Kaczmarczyk (St. Gallen/D) – FM Matthias Gantner (Buchrain) ½:½. Charis Peglau (D) – GM Mihajlo Stojanovic (Ser) ½:½. Lionel Gut (Hochdorf/LU) – IM Sébastian Joie (Vésenaz/Fr) ½:½. Raphael Gut (Hochdorf/LU) – GM Sebastian Siebrecht (D) 0:1.

Schlussrangliste nach 9 Runden: 1. Bauer 7½. 2. Petrow 7. 3. Gschnitzer 6½. 4. Kaczmarczyk 6 (47½). 5. Gantner 6 (41/1. Schweizer). 6. Stojanovic 5½ (46). 7. FM Benedict Hasenohr (Pfungen) 5½ (44). 8. Joie 5½ (43½). 9. L. Gut 5½ (42½/2. Junior). 10. Kasipour Azbari 5½ (42/1. Junior/1½:½-Sieg im Stichkampf gegen L. Gut). 11. Cédric Pahud (Epalinges) 5½ (40½). 12. Siebrecht 5½ (40½). 13. Olivier Tschopp (Dättwil/3. Junior) 5½ (37½). 14. Charis Peglau (D) 5½ (37). 15. Simon Schellenberg (Pfäffikon/ZH) 5. – 42 Teilnehmer.

25 Partien im Internet

Die Partien der drei Titelturniere sowie die ersten zehn Bretter des Meisterturniers können Sie live im Internet nachspielen.

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Hier finden Sie Resultate und Ranglisten der acht SEM-Turniere

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