Juli 4, 2024

Der unterschätzte Held im Schachverein: Warum der Webmaster mehr Anerkennung verdient

Die Homepage eines Schachvereins ist wie eine Visitenkarte und dient der Darstellung von Aktivitäten des Vereins – Eine kritische Betrachtung von FRANZ  JITTENMEIER

In vielen Schachvereinen wird oft nicht genügend Wert auf die Außendarstellung gelegt. Oftmals begnügen sich die Vereine mit einer Webseite, die bereits die nachlässige Einstellung der Vereinsführung widerspiegelt. Das Layout ist häufig veraltet und die Informationen über die Vereinsaktivitäten sind dürftig.

Doch gerade diese Informationen sind entscheidend, um neue Mitglieder anzusprechen. Wenn eine Mutter ihr Kind in einem Schachverein anmelden möchte, wird sie sich über das Internet informieren. Mit Sicherheit wird sie zuerst die Vereine besuchen, die über einen informativen Internetauftritt verfügen. Dabei geht es nicht nur um den Inhalt, sondern auch um das Gesamtbild der Vereinshomepage. Gut lesbare Schrift und angenehme Farben sind hier besonders wichtig.

Um eine solche Webseite zu pflegen, bedarf es eines Webmasters. Die Anforderungen an einen Webmaster sind vielfältig. Er muss nicht nur technisches Know-how mitbringen, sondern auch ein Gespür für ansprechendes Design und nutzerfreundliche Gestaltung haben. Ein Webmaster, der seine Aufgabe nicht mit Leidenschaft erfüllt, wird dies spätestens an sinkenden Besucherzahlen und der zunehmenden Kritik seiner Vereinskollegen erkennen. Dabei kritisieren die Kollegen oft auch dann, wenn der Webmaster mit Begeisterung die Vereinshomepage pflegt. Damit muss man leben. In den meisten Fällen handelt es sich um Personen, die nicht in der Lage wären, diese verantwortungsvolle Position zu übernehmen. Ein Schachverein, der einen talentierten Webmaster in seinen Reihen hat, sollte ihn daher gebührend wertschätzen.

Natürlich macht auch ein Webmaster Fehler. In der Regel übt der Webmaster einen anderen Beruf aus, der nichts mit den Aufgaben eines Webmasters zu tun hat. Dies sollte immer objektiv berücksichtigt werden. Leider gibt es in fast jedem Schachverein einige Mitglieder, die immer etwas zu meckern haben, oft wegen Kleinigkeiten. Irgendwann wird der Webmaster dann resignieren und sagen: „Ihr könnt mich mal, sucht euch jemand anderen.“ Dann hat der Verein ein Problem. Die Arbeit wird aufgeteilt und in der Regel ist es offensichtlich, dass Amateure am Werk waren.

Man kann bereits daran erkennen, welchen Stellenwert ein Webmaster in einem Schachverein hat, wenn man bedenkt, dass er in der Regel nicht dem Vorstand angehört, während ein Sachwart, der einmal im Jahr den Materialschrank aufräumt und die Klötzchen zählt, in fast jedem Schachverein Vorstandsmitglied ist. Das soll nicht gegen den Sachwart gerichtet sein; es handelt sich zweifellos um eine wichtige Aufgabe. Doch die Arbeit eines Webmasters sollte wesentlich höher eingestuft werden.

Ein moderner und gepflegter Internetauftritt ist mehr als nur eine Visitenkarte des Vereins. Er ist ein wesentliches Instrument zur Mitgliedergewinnung und -bindung, zur Kommunikation von Veranstaltungen und Erfolgen und zur Darstellung des Vereinslebens in seiner ganzen Vielfalt. Daher sollte jeder Schachverein in die Pflege seiner Webseite investieren und den Webmaster als zentrale Figur in der Vereinsarbeit anerkennen.

Es würde mich sehr freuen, wenn mein Beitrag dazu beiträgt, ein Umdenken herbeizuführen.

Jeder Schachverein darf diesen Artikel komplett veröffentlichen, allerdings mit Quellenangabe!

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