Krakau, die Hauptstadt Kleinpolens mit seiner faszinierenden Altstadt, ist vom 1. bis zum 12. Juli Gastgeber der FIDE-Senioren-Mannschaftsweltmeisterschaft, die wie immer in zwei Alterskategorien „Über 50“ und „Über 65“ ausgespielt wird. In diesem Jahr sind beide Gruppen etwa gleich groß: In der Gruppe Ü50 sind 32 Teams angemeldet, in der Ü65 sind es 33. Insgesamt gehen also 65 Teams aus 21 Ländern an den Start.
In der Ü-50 Gruppe ist Deutschland mit vier Mannschaften vertreten: Deutschland I, Lübeck, Graal und dem deutschen Frauenteam.
DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach startet für das englische Frauenteam, das auf Ranglistenplatz 15 mit einem Elo-Durchschnitt von 2065 gesetzt ist. Insgesamt sind sechs Frauenteams im Wettbewerb, die um den Frauen-WM-Titel im Offenen Turnier spielen. Topfavoritinnen sind die US-Amerikanerinnen mit einem Elo-Schnitt von 2122. Das deutsche Frauenteam bringt einen Elo-Schnitt von 1989 auf die Turnierwaage.
Deutschland I wird angeführt von FM Karsten Schuster, dem einzigen Titelträger in diesem Team. Schuster ist der Elo-stärkste Spieler der deutschen Delegation (2307 Elo), WIM Constanze Jahn die Elo-stärkste Spielerin (2051 Elo).
Der ehemalige DSB-Präsident Ullrich Krause ist für die Auswahl des Lübecker SV mit dabei. Zu einer Partie Ex-DSB-Präsident gegen aktuelle DSB-Präsidentin kann es allerdings nicht kommen, weil Krause am 1. Brett der Lübecker spielt und Lauterbach an Brett 3 der Engländerinnen.
Das amerikanische Herrenteam ist der Topfavorit im Wettbewerb und besteht nur aus Großmeistern, angeführt von Vladimir Akopian und Jaan Ehlvest. An zwei gesetzt sind die Engländer, die ebenfalls nur Großmeister am Start haben, mit Weltstar Michael Adams an der Spitze.
Die isländische Mannschaft ist auf drei gesetzt und wird von GM Helgi Olafsson angeführt, auch das isländische Team ist eine reines Großmeisterkollektiv. Übrigens ist Helgi nicht mit seinem Namensvetter GM Fridrik Olafsson verwandt, hat aber über seinen berühmten Kollegen ein Buch geschrieben.
Im Ü65-Wettbewerb sind fünf deutsche Mannschaften dabei: Zähringen, „Mitteldeutschland“, Eppingen, Bielefeld und „Norddeutschland“. Ein Frauenteam aus Deutschland ist in dieser Gruppe nicht dabei.
Der einzige deutsche Großmeister bei dieser Weltmeisterschaft ist Lothar Vogt, der am Spitzenbrett der Eppinger spielt.
Favoriten der Ü65-Gruppe sind die Engländer mit Schachlegende GM John Nunn, GM Anthony Kosten und GM Jonathan Mestel, gefolgt von Israel mit GM Yehuda Grünfeld und Frankreich-Straßburg mit den drei Roos-Brüdern, die alle den IM-Titel haben.
Ab Dienstag, dem 2. Juli, wird täglich eine Runde im 4-Sterne-Galaxy-Hotel gespielt, insgesamt stehen 9 Runden Schweizer System auf dem Programm, wobei am 8. Juli ein Ruhetag vorgesehen ist. Neben Pokalen und Medaillen gibt es für die Siegerteams im Offenen Turnier jeweils 1.200 Euro Preisgeld und für die siegreichen Frauenteams jeweils 400 Euro. Insgesamt beträgt der Preisfonds 10.000 Euro.
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