Juli 16, 2024

Neuro-Quantenphysik und Schach: Rück- und Vorausblick (1)

 

„…Raum, der durch die neuen Gedanken erschlossen werden konnte“ Nobelpreisträger Werner Heisenberg in Der Teil und das Ganze (1973 / 1988, S. 141).

“ …ein kostbarer Apparat mit einem komplizierten, geheimnisvollen Mechanismus“, so beschreibt Schriftsteller Vladimir Nabokov das Gehirn eines Schachgenies in Lushins Verteidigung (1979, S. 142).

Ich bin mir sicher, dass es bald so etwas wie  Neuro-Quantenphysik geben wird und dass dabei Schach eine zentrale Rolle spielt. Was ich auch in zahlreichen Beiträgen im Schach-Ticker bereits ausgeführt habe:

 

Schach und Quantenphysik: Übersicht 2022

https://www.chess-international.com/?p=66434

Schach und Quantenphysik 2023

https://www.chess-international.com/?p=66413

Wir versuchen eine Betrachtung und Beschreibung auf den drei zusammenhängenden Ebenen bzw. integrierten Subsystemen Gehirn, neuronale Netze und Quantenphysik. Auf allen Ebenen ist Information, InformationsERarbeitung. und -Verarbeitung in verschiedenen Strukturen und Prozessen wesentlich. Diese sind kompatibel, interaktiv, abwärts- & aufwärtsgerichtet.

Wer gleich zum konkreten Schachparadigma oder zur Schachmetapher springen will:

Schach und Quantenphysik: Das Indische Schachproblem quantenmechanisch betrachtet (I)

https://www.chess-international.com/?p=65129


Schrödingers Schachzug – gleichzeitig ausgeführt und nicht ausgeführt

 https://www.chess-international.com/?p=70531

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Schrödingers Schachzug (2. Teil) in der HeisenbergRealität

https://www.chess-international.com/?p=71695

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Schach und Quanten: Die Wellenfunktion(en) eines Schachgedankens / Verschränkungsmatrix

https://www.chess-international.com/?p=88096

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Schach und Quantenverschränkung auf Entfernung / Spooky checkmate at a distance!

https://www.chess-international.com/?p=63495

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Quantenphysik und mentale Prozesse – auch im Schach: Methodenüberblick

 https://www.chess-international.com/?p=70191

 

Beginnen wir mit dem kognitiven Spielfeld Gehirn

GEHIRN: Mentales Material, neuronale Netze und inneres Schachspielfeld

Das Gehirn stellt internes Spielmaterial und kognitives Spielfeld in Einem dar. Wir werden es auf mehreren Ebenen betrachten und springen dabei hin und her.

Es sei betont, dass Strukturen und Vorgänge – ProStructures – der Übersicht halber zunächst [künstlich] getrennt dargestellt werden, im psychischen Geschehen und beim Handeln aber integrativ zusammenwirken. Eines steht fest, die zentralen Vorgänge finden im Gehirn statt, fangen wir damit an:

Die materielle Basis menschlichen Schachspielens – oder sollte man eher von geistiger Grundlage sprechen – ist das Gehirn. Unser wirkungsvollstes Organ ermöglicht Denken, Gefühl, Motivation und Handeln – auch Schachgedanken, deren Durchspielen und selektive Verwirklichung.

SchachNexus

Anbindung der Figuren an die Spieler und vice versa: SchachNexus

Die zentrale Wechselwirkung sei kurz zusammengefasst: Die Vorgänge im Kopf der Spieler beeinflussen die Geschehnisse auf dem Brett und umgekehrt. Wenn zwei Dinge zusammenhängen und dies betont werden soll, wird oft die Analogie von den beiden Seiten einer Medaille bemüht. Im Fall des Schachs könnten wir von den zusammengehörenden Faktoren, Mechanismen und Phänomenen des inneren und des äusseren Spiels sprechen. Es wäre verlockend hier bereits von Verschränkung im Schach zu reden, aber ich will lieber einen anderen Begriff wählen. Den Zusammenhang zwischen Schachspieler und Figuren auf dem Schachbrett und im kognitiven Spielfeld Gehirn – einschliesslich der Schachregeln – nenne ich SchachNexus (Nexus aus dem latein. für Verknüpfung, Verkettung usw., gab es schon vor dem Gadget).

Auch Kraft und Wirkungen der Figuren entstehen erst durch diesen SchachNexus; für die Existenz durch Verknüpfung schlage ich den Begriff NEXistenz vor.

Rätselhaftes Gebilde mit gigantischen Leistungen

Nicht nur das entscheidende Organ eines Schachmeisters ist ein rätselhaftes Gebilde, in jedem Menschenhirn spielen sich faszinierende Vorgänge ab – mit relativ wenig Energieverbrauch. Das Hirn ist das komplexeste Gebilde, das menschliche Gehirne bislang im Kosmos entdeckt haben.

In einem einzigen Kopf existieren mehr Nervenzellen, als Menschen auf der Erde leben. Diese sind in neuronalen Netzwerken verbunden. Neuronen, also Nerven- bzw. Gehirnzellen und deren Verbindungen, Nerven und Synapsen, sind die Basis unbewusster und bewusster Hirntätigkeit – vor allem Erregungsleitung, Aktionspotentiale, Signal- &  Informationsverarbeitung – und damit unabdingbare Grundlage allen menschlichen Erkennens, Erinnerns, Lernens, Planens, des Bewusstseins, von Sprache und Kreativität sowie unzähliger Aktivitäten und Handlungen, wie Problemlösen und Schachspielen.

In Köpfen und Händen von kreativen Menschen entstand auch das Schach und wird stets weiterentwickelt. Die im Menschen verwirklichte Kombination von Gehirn und Schachspielen ergibt eine Orgie an Komplexität und Möglichkeiten.

Verbindungen zwischen Gehirn, Nervensystem und dem ganzen Menschen

Zwischen Gehirn und Nervensystem sowie dem ganzen lebenden Menschen und seinen Handlungen bestehen vielfache Verbindungen und Wechselwirkungen. Man sollte nicht übersehen, dass unser oberstes Zentrum in das Gesamtsystem Mensch höherliegend eingebettet ist. Sinnesorgane und Nervensystem durchziehen den ganzen Körper. Beim Handeln ist der Körper Ausführungsorgan. 

Es folgen zahlreiche weitere Beiträge.

Kritik, Hinweise, Anregungen und Zusammenarbeit sind willkommen!

Dr. Reinhard Munzert, 2024

Email: RMunzert@t-online.de

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