Juli 16, 2024

Schach: Das innere und äussere Spiel elektromagnetisch verbunden

Ich freue mich für den gelähmten Schachspieler und über innovative Forschungsmöglichkeiten, jedoch…

Was spielt mit: Gehirn, Gedanken, neuronale Netze, Quanten, ein Hirnimplantat, gepulste Mikrowellen = Bluetooth, ein Laptop und Betriebsgeheimnisse.

Heute geht diese Meldung um die Welt:

Z.B. Zeit online:

„Patient mit Neuralink-Chip spielt Schach mit seinen Gedanken

Im Januar wurde einem gelähmten Mann ein Chip der Firma Neuralink von Elon Musk ins Gehirn implantiert. Nun zeigte er sich im Livestream beim digitalen Schachspielen.

 

https://www.zeit.de/wissen/2024-03/neuralink-implantat-patient-spielt-schach-gedanken

Ich sortiere meine Gedanken mit eigenen Überlegungen:

Mentales Material, neuronale Netze und kognitives Spielfeld 

“ …ein kostbarer Apparat mit einem komplizierten, geheimnisvollen Mechanismus“, so beschreibt der Schriftsteller V. Nabokov das Gehirn eines Schachgenies (1979, S. 142).

 

Das Gehirn stellt internes Spielmaterial und kognitives Spielfeld in Einem dar. Wir werden es auf mehreren Ebenen betrachten und springen dabei hin und her.

Es sei betont, dass Strukturen und Vorgänge – ProStructures – der Übersicht halber zunächst [künstlich] getrennt dargestellt werden, im psychischen Geschehen und beim Handeln aber integrativ zusammenwirken. Eines steht fest, die zentralen Vorgänge finden im Gehirn statt, fangen wir damit an:

Die materielle Basis menschlichen Schachspielens – oder sollte man eher von geistiger Grundlage sprechen – ist das Gehirn. Unser wirkungsvollstes Organ ermöglicht Denken, Gefühl, Motivation und Handeln – auch Schachgedanken, deren Durchspielen und selektive Verwirklichung.

SchachNexus

Anbindung der Figuren an die Spieler und vice versa: SchachNexus

Die zentrale Wechselwirkung sei kurz zusammengefasst: Die Vorgänge im Kopf der Spieler beeinflussen die Geschehnisse auf dem Brett und umgekehrt. Wenn zwei Dinge zusammenhängen und dies betont werden soll, wird oft die Analogie von den beiden Seiten einer Medaille bemüht. Im Fall des Schachs könnten wir von den zusammengehörenden Faktoren, Mechanismen und Phänomenen des inneren und des äusseren Spiels sprechen. Es wäre verlockend hier bereits von Verschränkung im Schach zu reden, aber ich will lieber einen anderen Begriff wählen. Den Zusammenhang zwischen Schachspieler und Figuren auf dem Schachbrett und im kognitiven Spielfeld Gehirn – einschliesslich der Schachregeln – nenne ich SchachNexus (Nexus aus dem latein. für Verknüpfung, Verkettung usw., gab es schon vor dem Gadget).

Auch Kraft und Wirkungen der Figuren entstehen erst durch diesen SchachNexus; für die Existenz durch Verknüpfung schlage ich den Begriff NEXistenz vor.

Rätselhaftes Gebilde mit gigantischen Leistungen

Nicht nur das entscheidende Organ eines Schachmeisters ist ein rätselhaftes Gebilde, in jedem Menschenhirn spielen sich faszinierende Vorgänge ab – mit relativ wenig Energieverbrauch. Das Hirn ist das komplexeste Gebilde, das menschliche Gehirne bislang im Kosmos entdeckt haben.


In einem einzigen Kopf existieren mehr Nervenzellen, als Menschen auf der Erde leben. Diese sind in neuronalen Netzwerken verbunden. Neuronen, also Nerven- bzw. Gehirnzellen und deren Verbindungen, Nerven und Synapsen, sind die Basis unbewusster und bewusster Hirntätigkeit (vor allem Erregungsleiteiung, Signal- &  Informationsverarbeitung) und damit unabdingbare Grundlage allen menschlichen Erkennens, Erinnerns, Lernens, Planens, des Bewusstseins und unzähliger Aktivitäten und Handlungen, wie Problemlösen und Schachspielen.

In Köpfen und Händen von kreativen Menschen entstand auch das Schach und wird stets weiterentwickelt. Die im Menschen verwirklichte Kombination von Gehirn und Schachspielen ergibt eine Orgie an Komplexität und Möglichkeiten.

Diskussion im Schach-Ticker gefällig?

Dr. Reinhard Munzert

Schach und Quantenphysik: Das SCHACH-Prozess-Modell (Update 2023)