November 23, 2024

Die halbe Weltklasse, die ganze Nationalmannschaft: zentrale Runden in Viernheim

Werden die Viernheimer Hikaru Nakamura ans Brett bringen? Die Baden-Badener Viswanathan Anand? Mit Sicherheit wird sich das erst am Samstag, 24. Februar, um 12 Uhr sagen lassen, 120 Minuten vor dem für die Deutsche Meisterschaft vorentscheidenden Bundesligakampf. Dann werden die Aufstellungen veröffentlicht.

Vorhang auf: Sicher ist es noch nicht, aber gut möglich, dass alle diese Herren vom 23. bis 25. Februar in Viernheim um Bundesligapunkte kämpfen. | Fotomontage: Schachbundesliga

Unabhängig von Nakamura und Anand steht jetzt schon fest, dass vom 23. bis 25. Februar in Viernheim dutzende Spitzengroßmeister an den Brettern sitzen werden. „Die halbe Weltklasse“ und nicht zuletzt die komplette deutsche Nationalmannschaft erwartet Viernheims Vorsitzender und Teamchef Stefan Martin in der südhessischen 35.000-Einwohner-Gemeinde.

Alle 16 Teams der Liga werden am vierten Februarwochenende beim SC Viernheim und dessen Sponsor d-fine zu Gast sein, um die 9. bis 11. Runde der Saison zentral zu spielen. Der Spielplan bringt mit sich, dass Vorentscheidungen fallen und mehrere Vier-Punkte-Matches ausgetragen werden. An der Tabellenspitze wie am Tabellenende haben Meisterschafts- wie Abstiegskandidaten noch keine direkten Duelle gespielt. Dazu wird es erst in Viernheim kommen.

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Eintrittskarten für die Wettkämpfe und das Rahmenprogramm inklusive Kommentar sind ab sofort erhältlich. Rund um die Bundesligamatches werden eine Reihe von Turnieren, Trainings und Vorträgen angeboten, darunter ein vom Niedersächsischen Schachverband ausgerichtetes Blitzturnier am Freitagabend, bei dem die Amateure zum Zug kommen – und die Chance haben, den anwesenden Spitzenkönnern des Denksports am Brett zu begegnen.

Nach Angaben des SC Viernheim leisten etwa 50 der 150 Vereinsmitglieder mehr als 1.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden, um die Veranstaltung zu ermöglichen. Neben den etwa 150 Bundesligaspielern erwartet der Verein etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Jugendturnieren. Dazu das Hochschulturnier mit voraussichtlich etwa 60 Studentinnen und Studenten.

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Tagesticket, Wochenendticket, Exklusivpaket: jetzt auf der Website der zentralen Runden.

Besondere Aufmerksamkeit wird am Samstag das Match zwischen den beiden dominierenden Mannschaften der Liga auf sich ziehen. Serienmeister OSG Baden-Baden trifft auf Vizemeister und Tabellenführer SC Viernheim. Um sich den 18. Meistertitel zu sichern, müssen die Badener die in der Tabelle einen Punkt vor ihnen liegenden Viernheimer besiegen. Zu diesem Anlass werden die 2700-Großmeister im Dutzend zu besichtigen sein.

Beide Kontrahenten werden versuchen, die bestmögliche Mannschaft in dieses Aufeinandertreffen der Ligagiganten zu schicken. Die komplette Spitze des Edelkaders ins Gefecht zu schicken, wird allerdings beiderseits nicht ganz einfach.

Viernheims Spitzenmann Hikaru Nakamura etwa, in dieser Saison noch nicht zum Einsatz gekommen, hat gerade erst einen Februar-Schachausflug nach Deutschland abgesagt: An der Weissenhaus Freestyle Chess G.O.A.T. Challenge an der Ostsee (9. bis 16. Februar) nimmt Nakamura nicht teil, um nicht seine Vorbereitung aufs Kandidatenturnier (ab dem 3. April in Toronto) zu unterbrechen. Ob ihn die Viernheimer trotzdem nach Südhessen locken können?

Die Baden-Badener Nummer eins Fabiano Caruana hat für die kommende Saison beim designierten Aufsteiger Düsseldorfer SK angeheuert. Ob er jetzt nochmal für Baden-Baden in den Ring steigt? Diese Frage stellt sich auch bei der Nummer zwei Viswanathan Anand. Der Exweltmeister lässt seine aktive Karriere ausklingen. In der Bundesliga ward er zuletzt am 17. Oktober 2021 gesehen. Ob der dem Baden-Badener Schach eng verbundene Inder nun, da es zählt, nochmal antritt?

Zweite zentrale Runde im April in Hannover

Die anstehende zentrale Runde in Viernheim wird nicht die einzige dieser Serie sein. Nachdem es in der Saison 2022/23 nicht zu einer zentralen Endrunde gekommen war, hatte der SC Viernheim angeboten, 2023/24 eine zentrale Zwischenrunde auszurichten. Anfang Oktober beschloss die Mitgliederversammlung der Schachbundesliga, dieses Angebot anzunehmen. Außerdem entstand eine zentrale Endrunde in Hannover. Viernheim trat sein Heimrecht an den letzten beiden Spieltagen ab, sodass am Wochenende 27./28. April 8 Teams in Hannover beim HSK Lister Turm die letzten beiden Spieltage bestreiten werden.

Sollten die Viernheimer Meister werden, müssen sie das in Hannover feiern. Gewinnt Baden-Baden, steigt die Meister-Party in Mülheim.