August 14, 2024

German Masters Runde 5

Bergfest beim German Masters! An einem ereignisreichen Tag wird nach nun fünf gespielten Runden langsam klar, wer alles um den Turniersieg mitspielen wird.

Bei den Frauen war die erste Partie nach nicht einmal einer halben Stunde entschieden. Sarah Papp führte gegen Dinara Wagner zwar die weißen Steine, war aber früh aus dem Eröffnungsbuch raus und wollte deshalb lieber nichts riskieren. Dinara Wagner war von dieser Wahl zwar überrascht, hatte aber gegen ein schnelles Remis mit Schwarz auch wenig einzuwenden, so dass nach 14 Zügen Schluss war.

Dieses schnelle Remis gab den Verfolgerinnen die Chance, zu Dinara aufzuschließen. Hanna Marie Klek spielte gegen Luisa Bashylina eine umkämpfte Partie im Najdorf-Sizilianer, bevor ein taktischer Überseher von Luisa im 34. Zug die Partie schnell beendete. Die daraus folgende Kombination lieferte Hanna Marie eine Mehrfigur und damit den ganzen Punkt!
Noch abrupter endete die Partie zwischen Lara Schulze und Jana Schneider. Als es so aussah, als ob Lara endlich den Druck ihrer bayerischen Konkurrentin abgeschüttelt hatte, sorgte ein taktischer Schlag gegen die überlasteten weißen Figuren zum sofortigen Ende der Partie.

Mit diesen beiden Siegen haben Hanna Marie und Jana genauso wie Dinara vier Punkte. Diese drei liegen als Trio an der Tabellenspitze mit bereits einem ganzen Punkt Vorsprung auf die nächste Verfolgerin.

Das ist mit drei Punkten Zoya Schleining, die auf dramatische Weise heute zu Ihren Sieg gegen Fiona Sieber kam.

Fiona hatte sich nämlich in einem c3-Sizilianer ein Endspiel mit zwei Mehrbauern erarbeitet. In Zeitnot gelang es aber Zoya zunächst, wieder auszugleichen. Im 38. Zug kam es dann aber noch dicker. Fiona setzte mit nur noch zwei Sekunden auf der Uhr dazu an, ihren Springer nach d7 zu bewegen. Als sie ihren Zug abgeschlossen und die Uhr gedrückt hatte, war die Zeit aber überschritten, der Zug nicht rechtzeitig abgeschlossen und die Partie verloren. Ein bitteres Ergebnis für Fiona.

Die längste Partie bei den Frauen wurde zwischen Melanie Lubbe und Josefine Heinemann gespielt. Josefine wählte die sizilianische Verteidigung, die von Melanie schnell in die Dickichte undurchsichtiger Nebenvarianten überführt wurde. Hier war es aber Melanie selbst, die sich früh verhedderte und in der Folge ihre Stellung von Zug 25 an mit Minusqualität verteidigen musste. Josefine ließ sich diese Gelegenheit aber nicht nehmen und verwertete ihren Vorteil konsequent zum Sieg.

Bei den Männern waren vor der fünften Runde fünf Spieler punktgleich an der Spitze. Am Ende der Runde sollten sich mit Alexander Donchenko und Dennis Wagner nur noch zwei Spieler die Tabellenführung teilen.

Das erste Ergebnis des Tages stand zwischen Daniel Fridman und Rasmus Svane fest. In einer ereignisarmen Partie, in der beide Seiten von Anfang an mit einem halben Punkt zufrieden wirkten, tauschten sich Stück für Stück die Figuren vom Brett, bis nach 41 Zügen nur noch zwei Türme und ein Bauer auf dem Brett standen und der Remisschluss besiegelt wurde.

Auch zwischen Michael Prusikin und Christopher Noe entstand eine ruhige Partie. Es tauschten sich früh viele Figurenpaare ab und nach gerade einmal 25 Zügen war das Remis nach dreifacher Stellungswiederholung unterschriftsreif.

Deutlich mehr los war dafür in den drei übrigen Partien. Auch das mit Spannung erwartete Match zwischen Frederik Svane und Leonardo Costa sollte am Ende Remis ausgehen. Bis dahin sollte es aber für beide ein langer, umkämpfter Weg werden.

Nach zwei Stunden und etwas über 20 Zügen war klar, dass Leonardo auch mit Schwarz würde mithalten können. Tatsächlich war es Frederik, der sich umsichtig verteidigen musste. Leonardo opferte einen Bauern und erhielt dafür eine gefährliche Initiative.

Hier konnte sich Frederik aber nicht nur herauswinden, er sollte sogar in ein Endspiel mit Turm und Läufer gelangen, in welchem er mit Mehrbauern nun am Drücker war. Nach zehn weiteren Zügen waren die Türme getauscht, aufgrund der ungleichfarbigen Läufer sollte sich Leonardo das Remis trotz Minusbauern nicht mehr nehmen lassen. Das hielt Frederik aber nicht davon ab, es noch 55 weitere Züge lang zu probieren, bis er nach 98 Zügen schließlich die Gewinnversuche einstellte.

Den ersten Sieg bei den Männern fuhr Dennis Wagner gegen Jonas Roseneck ein. In einem Najdorf-Sizilianer entstand ein lange ausgeglichener Kampf, in dem erst zum Ende der Zeitkontrolle Dennis langsam die Initative übernahm. Nach der Zeitkontrolle konnte er diese in einem Doppelturmendspiel mit Leichtfigur so lange ausbauen, bis Jonas in wenig aussichtsreicher Stellung einen Turm stehen ließ.

Den Big Point des Tages holte sich Alexander Donchenko gegen Matthias Blübaum. In einer Partie, die von beiden Seiten kompromisslos angelegt war, opferte Alexander Donchenko eine Qualität. Im Gegenzug wurde aber der König von Matthias entscheidend in Bedrängnis gebracht. Es gab kein Entkommen. Trotzdem fand Matthias weiter zähe Verteidigungen. Er gab erst die Qualität zurück und fand schließlich noch einen Weg, in ein Damenendspiel mit einem gegen zwei Bauern abzuwickeln. Das war zwar weiterhin verloren, erforderte aber weiter Präzision von Alexander. Dieser legte aber genau diese Präzision an den Tag, so dass nach über fünf Stunden Kampf und 71 Zügen Matthias besiegt war.

Offizielle Homepage | Ergebnisse


Deutscher Meister 2023 | German Masters der Frauen 2023

German Masters 2023