Ich war sehr begeistert, als ich hörte, dass 2023 ein Münchner Schachfestival seine Premiere feiert.
Jetzt wird die zweite Auflage angekündigt, hoffentlich ist das keine Drohung!
Ich habe einem Funktionär der Organisation Fragen gestellt, wie sich die Fehler vom Vorjahr verbessern lassen, was gemacht wird, damit das Turnier eine gewissen Kundenzufriedenheit erreicht. Leider habe ich keine Antwort bekommen.
Leider stellte sich heraus, dass die Organisation freundlich gesagt, extrem verbesserungsfährig war. Hier ist ein Bericht aus dem Schachfeld.de
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Mein Fazit (Details im Folgenden):
So ein schlechtes Turnier habe ich noch nie erlebt. Ich anerkenne, dass die Organisatoren da extrem viel Freizeit und Urlaub reinstecken müssen, aber sie sind leider noch völlig planlos und unerfahren.
Sehr viele Informationen waren fehlerhaft, es gibt kein 4-Augen Prinzip, man „macht einfach mal“.
Das Startgeld von 80-100€ (Normaltarif) ist für das gelieferte völlig überteuert, die schlechten Turnierbedingungen erklären dann auch die hohe Rückzugsquote beim Laimer Turnier.
(Je nach Zählweise 22-30% (!!), siehe https://chess-results.com/tnr738558.aspx?lan=0&art=40)
Ein Teilnehmer hat mich völlig verzweifelt gefragt, ob ich ihm sagen kann wo denn das B-Turnier ist, ich konnte ihm leider nicht helfen.
Für mich war das jedenfalls das erste und letzte Turnier dieser Organisatoren, guter Wille alleine reicht nicht.
Ich frage mich ernsthaft, ob die Organisatoren altruistisch mit „schwarzer Null“ kalkulieren und es einfach nicht besser können, oder so maximal gespart wird, dass man einige tausend € am Ende rausziehen kann.Hier nebenbei bemerkt: Das Open hat mehrere Sponsoren, welche bestimmt eine größere vierstellige oder sogar fünfstellige Summe abdrücken. Beim Turnier kein Hinweis auf diese Sponsoren, keine Werbung, keine Schilder, keine Fähnchen, keine Stifte, keine Ansage. Nichtmal vom Hauptsponsor. Da komme ich mir als Sponsor doch veräppelt vor?
Meine negativen Erfahrungen am/um das Schachfestival:
Punkte für die der Veranstalter was kann:
– Location für 80-100 € einfach unwürdig (Schulaula ohne wirkliche Lüftung im Sommer, versiffte Schultoiletten)
–> Der Veranstalter war eigentlich von 100-150 mehr Teilnehmern ausgegangen. Wenn ich mir überlege, nochmal 100 Leute mehr in dieser Aula…
– Wie bereits erwähnt beginnt jede Runde mit 20 bis 60 Minuten Verzögerung wegen der Pseudo-Kontrollen.
Mal kommt ein Funkfrequenzdetektor zum Einsatz, mal muss man seine Hosentaschen leeren (!!!), während man jedes Mal Spieler durch offene Seiteneingänge durchgehen sieht.–> Wenns erst gegen 19 Uhr los geht ist es bei einem längeren Spiel gleich mal Mittternacht.
– Beleidigende Durchsagen: „Jetzt Intelligenztest, einmal alle raus und zum anderen Eingang rechts wieder rein…“
–> Ich hatte erst gar keinen Plan warum, bis mir das ein befreundeter Schachspieler erklärt hat mit den Kontrollen.
– Essen/Trinken nicht bzw. nur sporadisch erwerbbar.
– Beginn völlig chaotisch: Nichts deutete auf eine Anmeldung hin (ich dachte die losen die bezahlten Voranmeldungen einfach für 18 Uhr aus).
– Verlauf völlig chaotisch: Auf nichts wird hingewiesen, alles muss man bei anderen Teilnehmern erfragen oder sich selbst zusammenreimen.
– Es gibt keine Turnierhotline, d.h. keine Möglichkeit während des Turniers eine Frage zu stellen oder ein bye zu beantragen, wenn man nicht zu diesem Zeitpunkt vor Ort ist.
– Der Hauptschiedsrichter hat sich mehrmals lautstark 0.5 Meter neben meinem Brett unterhalten (während Partie), bei wem beschwere ich mich da?
– Dadurch dass Frauen kein Startgeld zahlen mussten (an sich eine gute Idee als Werbung fürs Frauenschach) sind viele Frauen einfach unentschuldigt (?) nicht erschienen, was zum Anmeldechaos zu Beginn beigetragen hat. Man hätte zumindest 20€ oder so verlangen können.
-Die Veranstalter haben mehrfach unangekündigt Rahmenbedingungen geändert (d.h. im Sinne von keine Nachricht an bereits Registrierte), z.B. Spielort München City nach Moosach, oder auch den Termin um einen Tag geschoben. Da haben bestimmt einige Probleme mit der Hotelbuchung/Anreise bekommen.
Sogar die falschen Ausschreibungen wurden nicht offline genommen, sondern nur durch korrektere mit anderer URL „ergänzt“. D.h. entweder jemand hat die Hauptseite als Bookmark und nicht das PDF, oder er ist geschmiert.
-!! Mehrere der hochklassigen GM mit denen geworben wurde und immer noch geworben wird (Eljanov) sind einfach kommentarlos nicht da!! (hier geht wieder das Kopfkino an)
-Wie bereits geschrieben wurde, durften entgegen Ausschreibung viele Leute <<2000 DWZ/ELO mitmachen. Ich spiele das Open mit (mit DWZ/ELO >2000) um möglichst viele Spiele gegen Titelträger zu „farmen“. Mit dieser Verwässerung kann ich aber gleich jedes andere (bessere) Open mitspielen.
-Die versprochenen ausgelosten Sachpreise habe ich auch nicht gesehen. Vielleicht meinen sie damit die kostenlosen StifteNegative Punkte für die der Veranstalter nicht/nur bedingt was kann
– Es herrscht teils eine sehr aggressive Atmosphäre bei einigen Teilnehmern, habs in einer Runde zweimal erlebt, dass es während der Runde Schreik(r)ämpfe gab (einmal gab es lautstarke Cheating Diskussionen im Außenbereich)
Positive Punkte
– Die wenigen Veranstalter müssen hier sehr viel Freizeit versenken, leider offensichtlicherweise unerfahren/ineffektiv
–> Gutgemeinter Rat, fang erstmal wieder kleiner an, ein Turnier ohne Rahmenprogramm, das aber dann perfekt
– Parkmöglichkeiten für Münchner Verhältnisse extrem gut.
– Top4 Bretter auf Monitore zum Anschauen.
– Top32 Bretter im Internet übertragen.
– Auslosung (meist) vorher im Internet.
– Baadur Jobava hqat sich einmal direkt neben mich hingestellt, sodass ich mal einen (ehemaligen) Super GM von ganz nah sehen konnte. Das scheinen überwiegend nette, normale Menschen zu sein.Geändert von Waffeleisen (03.06.2023 um 05:56 Uhr)
(https://www.schachfeld.de/threads/40256-1-muenchner-pfingstopen-31-05-06-06-23
Hier ist die Ankündigung von dem Turnier.
– 26. Mai – 02.Juni: Münchner Open, 9 Runden Schweizer System, 90/40 + 30/Rest + 30sec/Zug, Gruppen A (Elo 2000+) & B (Elo <2000)
– 26.-29. Mai: Jugend-Open, 7 Runden Schweizer System, 60/Partie + 30sec/Zug
Viel gravierender waren andere Fehler und No Gos.
– 2 verschiede Ausschreibungen bezüglich der Bendekzeit im B- Turnier (Laimer Open)
– fehlende Anmeldung des B- Turniers bei der FIDE (Laimer Open)
– Desaströser Platzmangel B- Turnier (Laimer Open)
– Tellergeklapper durch das Catering 30 Min nach Rundenbeginn
– fehlender Analyseraum
– Registrierung des Jugendturnieres 30 Min nach Rundenbeginn im Vorraum und der damit verbundenen Lärm vor allem durch die Eltern.
– Kein Licht im Spielsaal des Pfingstopens (B-Turnier) und damit verbundener Umzug während der Partie.
Dies sind nur die gröbsten Mängel…
kleinere Mängel möchte ich hier gar nicht aufzählen.