Untersuchungsausschuss vernichtet seine Amtsführung
Beim letzten Kongress des Deutschen Schachbundes in Berlin wurden der Vorsitzende des Deutschen Schachbundes Ullrich Krause und der Vizepräsident Finanzen von den Deligierten nicht entlastet.
Grund war die katastrophale finanzielle Situation des Deutschen Schachbund, innerhalb kürzester Zeit entstand aus einem scheinbar sehr großem Vermögen ein fast komplettes Wegfallen des finanziellen Guthabens.
Die wichtige Frage lautet: WIE WAR DAS MÖGLICH?
Zwei ehrenamtliche Helfer, Dr. Matthias Kierzek und Alexander von Gleich, die aber sehr kompetent sind, haben auf 16 Seiten die Fehler von Ullrich Krause, „Professor“ „Doktor“ Fenner und den Aufsichtsgremien zusammengeschrieben.
Der Account von Präsident Krause wurde zum Ende seiner Dienstzeit gelöscht, dies halte ich für skandalös, hier wären sicherlich weitere aufschlussreiche Informationen zu finden gewesen.
Die Defizite 2021, 2022, 2023 haben sich BEI GENAUER ANALYSE angekündigt, keiner hat entgegengesteuert.
Spenden aus dem Vorjahr wurden nicht mehr generiert, es wurde aber mit ihnen weiterhin gerechnet, ein fataler Fehler.
Vor diesem Hintergrund hätte man von einem verantwortungsvollen
Geschäftsführer/Präsidium erwartet, dass Konzepte für die Steigerung der Einnahmen
erarbeitet werden. Das Gegenteil passierte und bestimmte Ausgaben wurden gesteigert:
a. Schaffung von Arbeitstellen in der DSB Geschäftsstelle
b. Erhöhung der Maßnahmen zur Unterstützung des Leistungsschachs, wie Trainings,
Startgelder und Prämien an Spieler
c. Sponsoring von Veranstaltungen wie dem Schachgipfel
Der DSB ist verpflichtet, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, dem wurde nicht Rechnung getragen.
Schach-Gipfel
Statt dessen stellte Marcus Fenner weitere Sponsoring-Einnahmen als gesichert dar, und Präsident Ullrich Krause ließ ihn gewähren. Erst am
30.8.22 hakte er auf Initiative von Dr. Anja Gering bei ihm nach, aber Marcus Fenner meldete sich,statt zu antworten, umgehend krank und wurde kurz darauf abberufen.
Die finanzielle „Blindheit“ des DSB
Auch ein Verband mit einer ideellen Zielsetzung wie der DSB sollte wirtschaftlich wie ein Unternehmen geführt werden. Das Gegenteil ist der Fall. Mit den Finanzen hat sich die Führung des DSB nur anläßlich der Rechnungsprüfung befasst, auch in den Quartalsberichten der Vizepräsidenten Finanzen, die wie die des Präsidenten allenfalls durch ihre Schlichtheit beeindrucken, findet sich nichts Aussagekräftiges darüber.
Schon der knapp unterdeckte Haushalt 2019 hätte Anlass geben müssen, sich mit seinen Strukturen auseinanderzusetzen. Stattdessen beschäftigte man sich mit der Frage, wie das hohe Bankguthaben (637 T€ am 31.12.2020) abgeschmolzen werden könne. Da das Gemeinnützigkeitsrecht eine zeitnahe Mittelverwendung fordert, hatten zuletzt die Rechnungsprüfer 2020 dazu Stellung bezogen, aber zurecht keinen Handlungsbedarf erkannt.
Noch am 9.10.2021 hat Ullrich Krause die finanzielle Lage als „sehr positiv“ bezeichnet und einen Investitionsplan für „dringend notwendig“ erklärt. Wie wir dargelegt haben, hat man sich für die planlose Variante entschieden. Dabei hatte schon der ehemalige Vizepräsident Finanzen Dr. Hans-Jürgen Weyer im April 2021 darauf verwiesen, dass der Überschuss 2020 außerordentlich und schnell aufgebraucht sei.
Das Finanzwesen des DSB
Das Finanzwesen führt in den Vorschriften des DSB ein stiefmütterliches Dasein. Während es an Vorschriften über die Verteilung von Ehrungen und Verweisen, Anti Cheating, Schiedsgericht etc. nicht fehlt, so wird das Finanzwesen kaum geregelt.
Kontaktverbote beim DSB
Frau Dr. (der Doktor ist echt!!!) Gering war es im übrigen untersagt, mit dem Vizepräsidenten Finanzen direkt zu kommunizieren. Indes ergibt sich aus dem Zuständigkeitsprofil des
Geschäftsverteilungsplanes des Präsidiums sowie aus der Satzung Artikel 26, 5 sowie Artikel 14 dass der Vizepräsident Finanzen die Finanzreferentin direkt beaufsichtigt, er hätte also hier direkt aktiv werden müssen.
Das System Krause/Fenner
Verschärft wurde das Fehlen einer an wirtschaftlichen Erwägungen orientierten Verbandsführung durch ein mit der Bestellung von Marcus Fenner zum Geschäftsführer und der vorangehenden Wahl von Ullrich Krause zum Präsidenten etabliertes System, das sich von den DSB-Regularien
befreite und sich seine eigenen Normen setzte.
Es soll hier nicht vertiefend auf die Frage eingegangen werden, inwieweit bei der Einstellung von Marcus Fenner sorgfältig vorgegangen wurde, nur soviel: Marcus Fenner führte den Doktortitel, indes sind PhD-Grade der Fordham University in Deutschland nicht als Dr.-Titel anerkennungsfähig. Sollte er also nicht noch an einer anderen Universität promoviert haben, hätte er den Doktortitel nicht tragen dürfen. Dies zu überprüfen, fällt unter die Sorgfaltspflicht des Arbeitgebers im Auswahlprozess, also hier Präsident Krause, und bei entsprechender Sorgfalt hätte die Einstellung dieses unheilvollen Geschäftsführers vermieden werden können.
Bei seinen Fehlleistungen ist Marcus Fenner mit einer gewissen Zielstrebigkeit vorgegangen, er hat im Wesentlichen mündlich kommuniziert und schriftliche, selbst digitale Spuren vermieden. Seine 30.000 Emails sind weitgehend unauffällig, allein größere zeitliche Lücken könnten Löschungen
vermuten lassen. Insofern stützen wir uns weitgehend auf Schilderungen der Mitarbeiter, die wir durchweg als glaubwürdig erachten.
Als gravierend erachten wir die Ankündigung weiterer gesicherter Sponsorengelder, die Anlass zu einer Überdimensionierung des Meisterschaftsgipfels 2022 gaben, sowie sein Beharren auf einer Aufstellwand mit Logos von Sponsoren für eben diesen Gipfel, die es überwiegend nicht gab. Trotz positiver Erfahrungen in den Vorjahren hat sich Marcus Fenner nicht um ein erneutes Sponsoring durch die Stadt Magdeburg bemüht. Auch ließ er Mitarbeiter kostenverursachend an Projekten arbeiten, wo er sich längst für einen anderen Anbieter entschieden hatte.
Wir halten es nicht für zielführend, von den Mitarbeitern schriftliche Berichte über die Untätigkeit von Marcus Fenner oder seine destruktive Energie anzufordern. Wir haben einen gefestigten Eindruck, und letztlich urteilen die Zahlen.
Ohne ihre eigene Position zu gefährden, hatten die Mitarbeiter kaum Möglichkeiten, die Fehlleistungen von Marcus Fenner weiterzuleiten. Er untersagte Ihnen jedwede Kommunikation mit Mitgliedern des Präsidiums. Er selbst verweigerte sich wiederum der wirtschaftlichen Kontrolle durch den Vizepräsident Finanzen, indem er sich auf die in der Satzung verankerte alleinige Dienstaufsicht durch den Präsidenten berief. Ullrich Krause wiederum beschränkte die anderen Präsidiumsmitglieder auf ihr Ressort und ließ Marcus Fenner ungehindert agieren, dem allein der Verband ausgeliefert war.
Erst zu spät, im Herbst 2022, entschloss sich Ullrich Krause zur Kündigung von Marcus Fenner zum 31.12.2022. Einen Präsidiumsbeschluß dazu konnten wir nicht finden. Per Aufhebungsvertrag wurde schließlich eine erst im Januar 2023 fällige Abfindung vereinbart, die wir unter normalen Umständen als noch im Rahmen liegend erachten würden.
Das oben beschriebene System Krause-Fenner legt indes den Verdacht nahe, dass es hier zu finanziellen Unregelmäßigkeiten bis hin zur Veruntreuung gekommen sein könnte….. Dies war nicht der Fall.
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Der Schach-Ticker hat sich mit der Thematik Fenner öfters beschäftigt, darauf wurde Franz Jittenmeier mit dem Anwalt gedroht, wenn er den Bericht nicht aus dem Netz nimmt. Letztendlich haben sich alle Vorwürfe als berechtigt bestätigt.
Auch die Landesfürsten müssen ihr Handeln kritisch reflektieren, sie erhielten Informationen über „Professor“ „Doktor“ Fenner, wie in den Fenner-Akten zu lesen ist. Walters Professor Doktor Marcus Fenner-Akten – Schach-Ticker (chess-international.com)
Meiner Meinung nach war „Professor“ „Doktor“ Fenner schlicht und ergreifend ein Blender.
Der Deutsche Schachbund hat in den letzten Jahren unter dem Präsidenten Ullrich Krause sehr viel negative Kritik an der DSJ geäußert, wenn man jetzt auf seine Amtszeit zurückblickt, wäre es allerhöchste Zeit für eine Entschuldigung. Damals wusste man nicht, wer im Glashaus sitzt und mit Steinen wirft!
Viele Funktionäre warnten Präsidenten Krause vor Fenner, er hat ihn immer verteidigt und in den Himmel gelobt. Trotz Nichtleistung bekam Fenner vom DSB eine fünftstellige Abfindung. Hierfür kann er Krause danken, verdient hat er diese nicht!
Ich wünsche Ullrich Krause und Marcus Fenner alles Gute für ihren weiteren Lebensweg, wir sind alle miteinander verbunden und ich kann mir negative Gedanken um meiner selbst willen nicht erlauben! Die beiden sind jetzt beim DSB Geschichte, haut ein Ei darüber und gut ist es!
Dem DSB wünsche ich, dass er alles aus dieser Erfahrung lernt und alles tut, dass so etwas nie wieder passieren kann.
Zur Erinnerung, dieser Skandal fand sogar den Weg in die Bild-Zeitung, die ganz hervorragend recherchierte. https://www.bild.de/news/inland/news-inland/halbe-million-euro-weg-professor-stuerzt-schachbund-in-krise-83548356.bild.html
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