August 16, 2024

Warum Schach – Springerdiplom von Alexander Frenkel

Lieber Alexander Frenkel,

du hast ein neues, sehr schön illustriertes Buch auf den Markt gebracht, Warum Schach Springerdiplom. Vielen Dank für das Beantworten der folgenden Fragen!

 

Es Begann mit einem KindergeburtstagFrenkel.jpg

1) Bitte stell dich vor.

Mein Name ist Alexander Frenkel, ich komme aus der Ukraine, wo ich mit Schach angefangen habe und den sowjetischen Titel des Meisteranwärters (ca. 2200 ELO) hatte. Nun lebe ich seit 30 Jahren in Deutschland und arbeite als Ingenieur in der IT-Branche.

Auf die Idee, Schach zu unterrichten, kam ich durch das Üben mit meinem Sohn Maxim, den ich schon mit 6 Jahren zu Kinderturnieren gebracht habe.

So gründete ich 2005 die Schachschule München. Ich habe ein Schulschachpatent der Deutschen Schulschachstiftung und ein Kinderschachpatent der Deutschen Schachjugend. Seit 2020 bin ich auch zertifizierter FIDE Instructor.

2) Du hast mit deiner Frau WarumSchach? herausgebracht. Was war die Absicht, wie habt ihr zusammengearbeitet?

Die Idee zur WarumSchach-Reihe entstand mehr oder weniger aus der Kindergeburtstagsfeier meiner Tochter Alexandra. Es sollte ein „Schachgeburtstag“ für die Kindergartengruppe werden. Die Kinder waren etwa 5-6 Jahre alt. Also brauchte ich eine interessante Geschichte. „Die Legende vom Weizenkorn“ lag auf der Hand. Aber sie klang mir in Prosa etwas zu trocken für dieses Kinderalter…

Ich habe lange mit dem Brackeler Lehrgang gearbeitet, musste aber immer zusätzliche Arbeitsblätter für meine Schüler vorbereiten, weil die dünnen Hefte einfach zu wenig Übungen boten.

Deshalb wollte ich in meinen eigenen Heften neben den Texten auch mehr Aufgaben haben.

Die Tatsache, dass meine Frau sehr gut zeichnen kann und diplomierte Grafikdesignerin ist, hat natürlich dazu beigetragen, dass die Hefte diese schöne Form bekommen haben. Sie ist aber keine Schachspielerin und wir hatten einige Diskussionen über die Bilder, damit sie nicht nur künstlerisch ansprechend sind, sondern auch schachlich Sinn machen. 🙂

3) Einige kennen den youtube-Film Die Legende vom Weizenkorn. Der Text stammt ja von dir. https://www.youtube.com/watch?v=GGm402Ddo_U  Wie lange brauchst du für so ein Meisterwerk?

Vielen Dank für das Kompliment, das ich gleich zurückgeben möchte, denn der Film ist auch super gelungen!

Wenn die Idee da ist, geht es ganz schnell. So habe ich die Legende damals in 1-2 Tagen geschrieben und war sofort in der Stimmung, die einzelnen Steine auch zu reimen. So waren fast alle Texte zum Geburtstag meiner Tochter fertig. ….

Die Idee zur “ Geistergeschichte“ für das Springerdiplom kam mir im Urlaub und ich schrieb alle Texte am Strand innerhalb weniger Tage.

Danach kommt natürlich die Phase des Überarbeitens, Korrigierens und Korrekturlesens.

 

4) Was lernen die Kinder im zweiten Teil „WarumSchach. Springer-Diplom“ ?

Vom Brackeler-Heft bin ich nicht weit entfernt. So geht’s auch hier um die elementare Taktik und einfache Matt-Techniken. Nur habe ich eine gereimte und natürlich illustrierte Geschichte dahinter, in der die taktischen Motive als Geisterfamilie dargestellt werden.

Außerdem noch dabei:

– das Thema „Ziele auf dem Schachbrett

– Übungsseite zum Thema „Wert der Figuren

– 3 Seiten mit jeweils einer nachzuspielenden Studie zu jedem Taktik/Technik-Thema (Gabel, Spieß, Treppenmatt). Hier gibt es eine kleine Einführung in die Schachkomposition.

 

5) Was ist dir an deinem zweiten Schachbuch besonders wichtig?

Hier kann ich auch einiges aufzählen:

  • Im „Bauerndiplom“ haben wir viele Diagramme geteilt, um Anfängern mit den Brettausschnitten den Einstieg zu erleichtern und gleichzeitig die Anzahl der Aufgaben zu erhöhen.
    Im „Springerdiplom“ wollten wir natürlich auch möglichst viele Aufgaben „unterbringen“, daher sind die meisten Aufgaben „doppelseitig“, d.h. sie können sowohl von Weiß als auch von Schwarz gelöst werden. Nur beim Thema „Gegenangriff“ und den Matt-Techniken („Treppenmatt“, „Matt mit der Dame“) geht das natürlich nicht. Es gibt auch einige Seiten mit leeren Diagrammen, da die Kinder sehr gerne eigene Aufgaben erfinden und wir hier diese Möglichkeit bieten.
  • Die „Matt in 1“-Aufgaben stehen nicht am Ende des Heftes, sondern als extra Übungsseite nach dem jeweiligen Thema.
  • Ein leeres Partieformular ist im Heft und kann per QR-Code heruntergeladen und ausgedruckt werden.
  • Die Idee der Auflistung von „Warum Schach“-Gründen in Form von farbigen Texten wird auch in diesem Heft fortgesetzt.
  • Lösungen im Web ( wichtig für die nicht schachspielenden Eltern )
  • für die Trainer (auf Anfrage, ich erwarte dann natürlich regelmäßige Bestellungen) kann eine PGN-Datei mit allen Übungen zur Verfügung gestellt werden.
  • Wie man es schon von unserem „Bauerndiplom“ kennt, wird das Heft mit Schachzitaten und Porträts berühmter Persönlichkeiten, diesmal aus Politik, Kunst, Literatur etc. eröffnet und abgeschlossen.

So können sich die kleinen und vielleicht auch großen Leserinnen und Leser etwas mehr unter „Schach“ vorstellen und wir hoffen, etwas getan zu haben, um das Interesse der Kinder für kurze Zeit von den Tablets, Spielkonsolen, Fernsehern und Handys abzulenken und sie in unsere sonst schwarz-weiße und meist statische Schachwelt zu locken.

 

6) Was ist für die Zukunft geplant?

Aus dem ersten Heft sind einige Ideen entstanden, die als Produkte wie Weltmeisterposter, Aufkleber, Kalender und Weihnachtskarten in unserem Online-Shop bestellt werden können.

Das Heft „Bauerndiplom“ hat schon einen Online-Kurs bekommen. Für das „Springerdiplom“ möchte ich das auch noch nachholen.

Natürlich werden wir auch über eine Fortsetzung der „WarumSchach“-Reihe nachdenken. Aber gut Ding will Weile haben!