Oktober 31, 2024

SMM: Doppel-Schlussrunde der Nationalliga A am kommenden Wochenende in Nottwil – Riehen hat seinen ersten Meistertitel vor Augen – alle 80 Partien live im Internet

Markus Angst Die mit zwei Punkten Vorsprung auf Zürich führende Schachgesellschaft Riehen geht als klare Favoritin in die Nationalliga-A-Doppel-Schlussrunde der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) vom kommenden Wochenende im Hotel & Conference Center Sempachersee im luzernischen Nottwil.

Riehen-Captain Peter Erismann: «So nahe am Titel waren wir noch nie – es wäre eine grosse Enttäuschung, wenn wir es nicht schaffen würden.»

Üblicherweise lassen sich den Captains vor dem grossen Meisterschaftsfinale nur vorsichtige Zielsetzungen entlocken. Doch diesmal ist Peter Erismann, seit vielen Jahren Mannschaftleiter von Riehen, nicht zurückhaltend: «Nach dem Sieg gegen Zürich in der 7. Runde ist der Meistertitel unser klares Ziel.»

Seit dem Aufstieg in die oberste Spielklasse 2002 – fünf Jahre später wären sie beinahe abgestiegen, profitierten als Tabellenneunter jedoch vom Rückzug von Sorab Basel – wurden die Riehener fünf Mal Vizemeister (2011/2013/2014/2019/2021) und landeten sechs Mal auf dem 3. Rang (2009/2012/2015/2016/2018/2022). Nun wollen sie endlich erstmals in ihrer 95-jährigen Vereinsgeschichte Meister werden. «So nahe am Titel waren wir noch nie – es wäre eine grosse Enttäuschung, wenn wir es nicht schaffen würden», sagt Peter Erismann.

Doch auch wenn sein Team bisher noch keinen Punkt abgegeben hat: Für Peter Erismann ist klar, dass die beiden letzten Matches gegen Titelverteidiger Luzern (4.) und Winterthur (5.) – auf die übrigens auch das zweitplatzierte Zürich noch trifft – alles andere als Selbstläufer werden. «Wir erwarten zwei schwierige Wettkämpfe, weil wir davon ausgehen, dass beide Gegner in Bestformation antreten werden.»

Weil Riehen nicht nur zwei Mannschaftspunkte, sondern auch siebeneinhalb Einzelpunkte vor Zürich liegt, müsste es in den beiden letzten Matches drei Mannschaftspunkte abgeben, dass die Zürcher noch eine Titelchance haben. Christian Issler, Captain des Rekordmeisters, macht sich diesbezüglich aber keine Illusionen: «Das Titelrennen ist wohl gelaufen», sagt er kurz und sec. 

Wer steigt ab?

Spannung verspricht der Kampf gegen den Abstieg. Mit Nyon (4), Aufsteiger Mendrisio (4), Wollishofen (3) und Neuling Trubschachen (2) liegen auf Rang 7 bis 10 vier Teams innerhalb von nur zwei Zählern. Mit Wollishofen – Nyon (am Samstag) und Nyon – Mendrisio (am Sonntag) kommt es zu zwei Direktduellen zwischen gefährdeten Teams.

Alle 80 Partien können Sie im Internet live verfolgen – und zwar auf der Website des Schweizerischen Schachbundes (SSB), auf LichessChess.comChess24 und und ChessBase. Noch «liviger» geht es direkt vor Ort: Zuschauer(innen) sind im Hotel & Conference Center Sempachersee in Nottwil herzlich willkommen.

In diesem Jahr wird es in der SMM keine Normen geben. Grund: Gemäss den Regularien des Weltschachverbands FIDE müsste an jedem Nationalliga-A-Match ein qualifizierter Schiedsrichter – sprich: International Arbiter oder FIDE Arbiter – anwesend sein, was in der SMM nicht erfüllt wird.

Partien der zentralen Doppel-Schlussrunde vom 14./15. Oktober (Hotel & Conference Center Sempachersee, Guido A. Zäch-Strasse 2, Nottwil)

Samstag (13 Uhr): Luzern – Riehen, Zürich – Winterthur, Mendrisio – Genf, Réti – Trubschachen, Wollishofen – Nyon.

Sonntag (11 Uhr): Winterthur – Riehen, Luzern – Zürich, Genf – Trubschachen, Wollishofen – Réti, Nyon – Mendrisio.

NLA-Rangliste nach 7 Runden

1. Riehen 14 (41½). 2. Zürich 12 (34). 3. Genf 9 (31). 4. Winterthur 8 (33). 5. Luzern 8 (28½). 6. Réti 6 (25½). 7. Nyon 4 (24). 8. Mendrisio 4 (22). 9. Wollishofen 3 (19). 10. Trubschachen 2 (21½).

Die erfolgreichsten Punktesammler in der NLA

IM Dennis Breder (Riehen), IM Yohan Benitah (Genf) und FM Igor Schlegel (Winterthur) je 6 Punkte aus 7 Partien, IM Ioannis Georgiadis (Riehen), IM Dennis Kaczmarczyk (Winterthur) und IM Daniel Fischer (Zürich) je 5½/7, FM Noah Fecker (Zürich) und FM Fabrizio Patuzzo (Mendrisio) je 5/6, GM Adrien Demuth, IM Nicolas Brunner (beide Riehen), GM Andrei Sokolow (Genf) und GM Mihajlo Stojanovic (Réti) je 5/7, GM Ognjen Cvitan (Riehen) 4½/6.

Einzelbilanz der 10 NLA-Teams

Riehen (10 Spieler eingesetzt): IM Dennis Breder 6 Punkte aus 7 Partien, IM Ioannis Georgiadis 5½/7, GM Adrien Demuth 5/7, IM Nicolas Brunner 5/7, Ognjen Cvitan 4½/6, GM Olivier Renet 4/6, GM Andreas Heimann 4/6, GM Markus Ragger 3½/5, GM Gregor Haag 3/4, FM Dorian Jäggi 1/1.

Zürich (11): IM Daniel Fischer 5½/7, GM Christian Bauer 4½/7, GM Yannick Pelletier 4/7, IM Anthony Petkidis 4/7, GM Lothar Vogt 2½/7, FM Noah Fecker 5/6, FM Jörg Grünenwald 3½/5, IM Ilja Mutschnik 3/4, Odd Martin Guttulsrud 1/3, GM Lucas Brunner ½/2, FM Norbert Friedrich ½/1.

Genf (11): IM Yohan Benitah 6/7, GM Andrei Sokolow 5/7, GM Clovis Vernay 4/7, IM Quentin Burri 4/7, GM Jean-Noël Riff 2½/7, GM Romain Edouard 2½/5, IM Richard Gerber 2/4, GM Robert Fontaine 1/4, FM Teimur Toktomushev 1/4, Laurent Geiser 2/3, Deyan Samuil Kostov 1/1.

Winterthur (12): FM Igor Schlegel 6/7, IM Dennis Kaczmarczyk 5½/7, IM Martin Ballmann 4/7, WIM/FM Lena Georgescu 3½/7, FM Benedict Hasenohr 3½/7, GM Miguel Santos Ruiz 4/5, IM Richard Forster 3/5, Sebastian Gattenlöhner 1/5, GM Nico Georgiadis 1/2, IM Nedeljko Kelecevic ½/2, FM Walter Bichsel ½/1, Martin Schweighoffer ½/1.

Luzern (14): IM Gabriel Gähwiler 4½/7, IM Valery Atlas 4/6, WGM Ghazal Hakimifard 4/6, IM Fabian Bänziger 3/5, IM Oliver Kurmann 2/5, Jan Haugner 1½/5, GM Martin Krämer 2½/4, IM Roland Lötscher 1½/4, Pirmin Lötscher 1½/4, FM Enrique Almada 1½/2, FM Aleksandar Rusev 1/2, Belhadri Benmia ½/2, Silvio Bucher ½/2, Amindo Naarden ½/1.

Réti Zürich (17): GM Mihajlo Stojanovic 5/7, FM Jonas Wyss 3/7, GM Sebastian Bogner 4/6, FM Sigurdur Sigfusson 3½/5, IM David Pires Tavares Martins 3/4, IM Jewgeni Degtjarew 2/4, Simon Lepot 1½/4, Vincent Lou ½/4, IM Christian Maier 1/3, Vincent Kriste 1/2, FM Matthias Gantner ½/2, Francesco Antognini ½/2, Mateo Rodriguez Polo 0/2, WGM Monika Müller-Seps 0/1, Thomas Allard 0/1, Lorenz Wüthrich 0/1, Peter Pfister 0/1.

Nyon (16): Dorian Asllani 2/7, IM Sébastien Joie 4/6, FM Murtez Ondozi 3/6, Pascal Guex 2/6, Anand Gautier 3/5, Laurent Vilaseca 2/5, FM Holger Rasch 2/4, Selvan Gautier ½/4, IM Jean Netzer 1/3, Stefan Fröschl 1/2, FM Thibault Réal ½/2, José Ruiz 0/2, Alexis Skouvaklis 1/1, Bardhyl Bislimi 1/1, FM Avni Ermeni 0/1, Olaf Schweitzer 0/1.

Mendrisio (11): WGM/IM Yelena Sedina 3½/7, IM Emiliano Aranovitch 2½/7, IM Renzo Mantovani 2½/7, FM Fabrizio Patuzzo 5/6, IM Damir Levacic 2/6, IM Fabio Bellini 1½/5, GM Michele Godena 2/4, GM Sabino Brunello 1½/4, FM Simone Medici 1½/4, FM Alec Salvetti 0/4, Alfredo Cacciola 0/2.

Wollishofen (16): Fabian Frey 3½/7, Jürgen Fend 2/7, GM Michael Prusikin 3/6, GM Li Min Peng 3/6, IM Michael Hochstrasser 2/6, IM Olivier Moor 1/3, IM Roger Moor 1/3, FM Fabian Mäser 1/3, Frank Schmidbauer 1½/2, Joachim Kambor ½/2, FM Marco Gähler 0/2, Daniel Good 0/2, Thomas Kohli 0/2, Patrick Kuhn 0/2, Kala Kishan Udipi 0/2, Yongzhe Zhuang ½/1.

Trubschachen (12): IM Branko Filipovic 3½/7, FM Christophe Rohrer 3/7, IM Goran Milosevic 2½/7, IM Christopher Noe 3/6, FM Joël Adler 3/6, WIM Gundula Heinatz 1½/5, FM Ralf-Axel Simon ½/5, FM Ernst-Wolfgang Bayer 2/4, Kirushanth Sivanandan 1½/4, Dirk Becker 1/3, WFM Jana Ramseier 0/1, Maria Heinatz 0/1.

Die Meister der letzten 10 Jahre

2022 Luzern

2021 Luzern

2020 nicht ausgetragen

2019 Genf

2018 Luzern

2017 Winterthur

2016 SG Zürich

2015 Genf

2014 Réti Zürich

2013 Réti Zürich

2012 Genf

Meistertitel seit der Einführung der SMM 1951

SG Zürich: 25

Allschwil: 8

Biel: 7

Nimzowitsch Zürich: 6

Genf: 5

Luzern: 4

Bern (Zytglogge): 3

Birseck: 3

Réti Zürich: 3

Winterthur: 3

Basel: 2

Reichenstein: 1

Mendrisio: 1