Leider gehört das Thema Cheating, also die missbräuchliche Verwendung von verbotenen Hilfsmitteln, zum modernen Turnierschach so wie das Doping zu einigen anderen Sportarten. Vom 8. bis
10. September 2023 organisierte das Anti-Cheating-Referat des Deutschen Schachbunds in Gladenbach ein erstes Seminar für Schiedsrichter aller Qualifikationsstufen mit dem Schwerpunktthema Anti-Cheating.
Fast 50 Bewerbungen auf die 22 Teilnehmer-Plätze zeigen, wie wichtig das Thema geworden ist und wie groß der Schulungsbedarf eingeschätzt wird. Unter der fachkundigen Leitung von Vize-Präsident Sport Dr. Jürgen Klüners und Anti-Cheating-Officer Klaus Deventer, beide auch in der Fair-Play-Kommission der FIDE aktiv, studierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die einschlägigen Regelwerke der FIDE und des DSB, lernten statische Verfahren zur Cheating-Kontrolle kennen, übten den Gebrauch von Metalldetektoren und erarbeiteten praktische Maßnahmen, um Betrüger zu erwischen.
Alle bestanden die schriftliche Prüfung und so dürfen sich die ersten 22 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter mit dem neuen Titel „Anti-Cheating-Experte“ schmücken. Angesichts des großen Interesses steht fest, dass es weitere Seminare dieser Art geben wird.
Einen besonderen Augenmerk haben wir auf die Qualifizierung von Schiedsrichterinnen gelegt, denn wir werden künftig in den Frauen-Bundesligen weibliche Anti-Cheating-Kräfte benötigen. Drei Frauen haben das Seminar besucht, eine vierte musste leider kurzfristig absagen. Der frühere Vizepräsident Verbandsentwicklung Walter Rädler hat nicht nur über seinen weit verbreiteten Newsletter im Vorfeld für die Veranstaltung geworben, sondern die Teilnehmerinnen auch mit einem Zuschuss unterstützt – dafür ein besonders herzliches Danke-Schön!
Klaus Deventer
DSB-Anti-Cheating-Officer
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