(Dr. Mark Livshitz – Fotoreportage von der ersten Weltmeisterschaft im Schnellschach im Mannschaftsmodus).
Die Schachgemeinschaft ist schwer zu überraschen. Die Leute wissen, dass Elite-Spieler von Stadt zu Stadt ziehen, Fotos der von Caïssa verwöhnten Halbgötter zwischen den Titelseiten und Seiten der Hochglanzmagazine wandern und praktisch die gleichen Schachpersönlichkeiten den immensen Raum der sozialen Medien ausfüllen. Deshalb werden Neuigkeiten im FIDE-Kalender anfangs mit Skepsis aufgenommen, so als könne das nicht sein, und erst nach einiger Zeit beginnen sie greifbar zu werden und sich auf den schwarz-weißen Schachbrettern zu materialisieren. Es war schwer im Voraus zu erraten, wie erfolgreich das Projekt „Weltmeisterschaft im Schnellschach im Mannschaftsmodus“ sein würde – eine gemeinsame Initiative der Internationalen Schachföderation und der Vereinigung „WR Chess“, bei der die besten Profis diejenigen an die Schachbretter heranließen, die einfach nur gerne Figuren bewegen. Die Anzahl der Teams, die teilnehmen wollten, änderte sich mehrmals am Tag, bis sie schließlich bei 38 Teams stehen blieb. Genau so viele bunt gemischte Teams gingen an den Start des Turniers an den Ufern des Rheins in Düsseldorf. Die nominellen Gastgeber der Veranstaltung, genauer gesagt ihr Boss Vadim Rosenstein, zogen nicht nur erstklassige Großmeister aus verschiedenen Ländern in ihre Truppe, sondern entschieden sich auch selbst, die Figuren zu bewegen. Ebenso beeindruckend war das Team „Freedom“, dessen Sponsor Timur Turlov sich auf finanzielle Unterstützung beschränkte und die operative Leitung dem Großmeister Emil Sutovsky überließ. Und auch die FIDE-Leute schickten trotz des Fehlens eines Generaldirektors ihr Team zum Turnier, in dessen Reihen leitende Mitarbeiter unter der Leitung von Präsident Arkady Dvorkovich mobilisiert wurden.
Viele Anwärter versuchten, sich um den ersten Platz zu bemühen (ich denke, dass mindestens zehn Teams großzügige Sponsoren hatten), aber ihre Bemühungen, trotz vereinzelter lokaler Erfolge, erwiesen sich als vergeblich. Der Hauptpreis ging an „WR Chess“, während das Team „Freedom“ aus Kasachstan den zweiten Platz belegte. Die Bronzemedaille ging an die Überseegäste – „MGD1“ aus Indien.
Die drei Spieltage waren äußerst intensiv, über tausend Bilder landeten in meinen Objektiven. Deshalb habe ich beschlossen, Fotos aus dem Spielsaal zu teilen, in der Hoffnung, die Turnieratmosphäre vermitteln zu können.
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