Juli 16, 2024

Schach und Wissenschaft

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Verbindungen zwischen Schach und Wissenschaft

Zwischen Schach und manchen Wissenschaften bestehen Verbindungen. Schach kann als Beispiel, Analogie, Metapher oder gar Paradigma dienen. Andererseits können einige Wissenschaften zur Betrachtung und Analyse des Spiels beitragen. Mit dieser Thematik und Zielsetzung hatte ich deshalb 1997 in einer vielgelesenen Schachzeitschrift, dem Schach Magazin 64 (Nr. 6/97; 2. März-Ausgabe, S. 165) einen Beitrag mit dem Titel Schach und Wissenschaft veröffentlicht, der hier leicht verkürzt wiedergegeben wird:

SCHACH UND WISSENSCHAFT

Zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung des Schachs und seiner Beziehungen zu den Wissenschaften suche und biete ich Dialog und Zusammenarbeit zu folgenden Gebieten:

Psychologie und Schach
Wissenschaftliche Beschreibung des Schachspielens
Motivation zum Schachspielen
Relevanz des Schachs für das tägliche Leben
Vereinheitlichung der Psychologie, dargestellt am Beispiel Schach

Neurowissenschaften, Kognitive Wissenschaft, Gehirnforschung und Schach
Menschliche Informationsverarbeitung und Gehirnvorgänge beim Schachspielen
Neuronale Netze und Schach

Computerwissenschaft und Schach
Informationsverarbeitung, künstliche Intelligenz, Fuzzy-Logic
Neuro-Schachcomputer

Chaos- & Komplexitätstheorie und Schach
Schach als komplexes, ordentlich-chaotisches Phänomen

Pädagogik und Schach
Förderung von Kreativität, Initiative, Konzentration und Ausdauer

Philosophie und Schach

Sportwissenschaft, Sportpsychologie und Schach

Schach als Metapher und Paradigma in den Wissenschaften
z. B. Physik, Wirtschaftswissenschaften

Schach in Weltliteratur und Belletristik

Gesuchte Gesprächs- und Forschungspartner: Wissenschaftler/Mitarbeiter an Universitäten oder Forschungseinrichtungen, Studenten und wissenschaftlich interessierte Schachspieler (in Europa/USA). Eventuell erfolgt die Gründung einer Akademie für Wissenschaft und Schach.“
Soweit der Artikel, es folgten noch Angaben zu meiner Person, meinen relevanten Veröffentlichungen, meiner Tätigkeit an der Universität Erlangen-Nürnberg und der Deutschen Sporthochschule in Köln sowie den Kontaktmöglichkeiten für Interessenten.

Erfreulicherweise war das Interesse hinreichend groß, um die nächste Phase zu starten: 1998 erfolgte in Baden-Baden die Gründung der Akademie für Schach und Wissenschaft im Rahmen des Karpow-Schachzentrums. Berichte darüber u.a. im Schach Magazin 64 Nr. 20/98, S. 561 von Metz und Nr. 24/98, S. 665.

Zur Aufklärung von HighTech-Verbrechen, deren Folgen mittlerweile als Havanna-Syndrom bekannt sind, musste ich meine Schachaktivitäten leider reduzieren.

Seither hat sich trotzden viel getan –  wie man auch an meiner Beitragsserie im Schach-Ticker sieht.
Aber noch viel mehr kann erforscht werden! Herzliche Einladung dazu an Alle!
Dr. Reinhard Munzert