Trotzdem habe ich die ein oder andere schöne Partie gespielt, die ich euch natürlich hier auf meinem Blog nicht vorenthalten will.
In der ersten Runde spielte ich gegen Alissa Wartenberg. Ich kam aus der Eröffnung heraus mit Schwarz in Vorteil, vermurkste es aber in Zeitnot dann in ein unklares, ausgeglichenes Endspiel. Ich versuchte jeden Trick, der mir einfiel, um Gewinnchancen zu wahren.
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Alle Königszüge verlieren: Kd3 und Kd5 lassen den sofortigen Durchbruch …e4 zu! Der Springer wird von c3 vertrieben, sodass immer entweder der a- oder e-Bauer zur Dame wird. Meine Gegnerin entschied sich deshalb für Ke3. Doch auch dieser Zug verliert. Das sofortige e4 funktioniert dieses Mal aber nicht. Nach Sa2 kann der e-Bauer nicht gedeckt werden. Also spielte ich zunächst Ke6. Nach Abwartezügen von Weiß läuft der schwarze König zum a-Bauern und bringt diesen durch. Weiß muss also etwas tun. Der Partiezug war Kd2. Doch nun funktioniert wieder e4! Es folgte Sxe4 a2 Sc5+ Kd5 Sb3. Aha, der Bauer wurde aufgehalten, also Remis? Nein! Kc4 Kc2 Kxb4 und Zugzwang! Jeder weiße Zug lässt entweder a1=D zu oder verliert den Springer. 0-1
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Die einzige Verteidigung ist b5 mit der Folge Ke6 b6 Kd7 b7 Kc7 und nun Sb5+ mit Gabel auf König und a3-Bauer. Remis.
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Die 5. Runde gewann ich ebenfalls, dieses Mal mit einer schönen Angriffspartie gegen Annemarie Meier. Nachdem ich mehr oder weniger freiwillig einen Bauern opferte, bekam ich eine gefährliche Initiative am Königsflügel.
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Es folgte Sxc6 Dh4 Sf3 Dxf2 Kh1 bxc6 Te2 Dc5 De1 und die Engine gibt weißen Vorteil an, da mein Königsflügel einige Zeit zur Entwicklung braucht.
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Wie schon in meinem Vorbericht zur Deutschen Meisterschaft erwähnt, waren die Rahmenbedingungen dieses Mal alles andere als ideal. Neben dem zweimaligen Unterkunftswechsel im Turnier war auch der Spielsaal eine Katastrophe: Eine nicht-klimatisierte Turnhalle. Bei einer Außentemperatur von über 30 Grad kann man sich vorstellen, wie es sich anfühlt 4-5 Stunden, bei Doppelrunden auch gerne mal an die 10 Stunden, in einer Turnhalle zu verbringen, in der sich die Hitze anstaut und es gefühlte 50 Grad heiß ist. Auch die Unterbringung in Zimmern mit Jugendherbergsstandard ist meiner Meinung nach für eine Deutsche Meisterschaft nicht angebracht.
Das Turnier hat mir trotzdem großen Spaß gemacht, da die Atmosphäre unter den Teilnehmern bei der Deutschen Meisterschaft immer eine ganz besondere ist und sich die Schiedsrichter auch in diesem Jahr wieder viel Mühe für einen reibungslosen Turnierablauf gegeben haben.
Als nächstes spiele ich beim Lessing-Open in Wolfenbüttel, welches schon nächstes Wochenende stattfindet.
Bis bald, eure Lara
Alle Fotos von Paul Meyer-Dunker
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