1. Eine kurze Beschreibung des 1. SK Ottakring und seiner historischen Bedeutung im österreichischen Schach.
Der 1. SK Ottakring hat sich 1923 als Arbeiter Schachklub Ottakring vom Wiener Arbeiter Schachklub abgespalten. Bemerkenswert ist, dass die Gründerväter von 1923, der Markthändler Rudolf Schindler (1908-1995) sowie der Vorarbeiter Leopold Diemer (1883-1960), zum Zeitpunkt der Gründung 14 bzw. 39 Jahre alt waren, was die heutige Altersstruktur des Clubs im Prinzip widerspiegelt: die Jugend spielt in Ottakring eine überragende Rolle.
Im Ständestaat wurde das Arbeitervereinswesen ab 1934 staatlich unterdrückt, sodass sich auch das ambitionierte Arbeiterschachgeschehen in den Untergrund verlagern musste, aber nie zum Erliegen gekommen ist. Unter dem Nationalsozialismus wurde die bis dahin durchaus international bedeutende Wiener Schachszene ab 1938 vor allem ihrer prominenten jüdischen Proponenten beraubt und bis zur Bedeutungslosigkeit zerstört.
1946 wurde der Arbeiter Schachklub Ottakring neu gegründet; im Herbst seiner Karriere bis zu seinem Tod 1962 war Ernst Grünfeld das Aushängeschild des Clubs.
1980 erfolgte im Beisein von Gründervater Rudolf Schindler die Umbenennung in 1. SK Ottakring.
Zu Beginn des 21. Jh. stand das Fortbestehen des Clubs angesichts eines bedenklichen Mitgliederschwunds auf der Kippe. Mit beherzter Jugendarbeit wurde nach 2010 sowohl qualitativ als auch quantitativ ein nachhaltiger Aufschwung geschafft, der zu jahrelanger Dominanz der Ottakringer Jugend im österreichischen Jugendschach geführt hat.
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Zwei der damals herausragenden Jugendspieler sind im Club zu GM gereift, der dritte ist auf bestem Wege dazu: GM Valentin Dragnev, GM Felix Blohberger und IM Konstantin Peyrer
(Erfolgslisten: siehe Sponsorenmappe).
Seit Jahren besteht in Österreich die schöne Tradition, dass der Großteil der Staatsmeistertitel bei den Herren nach Ottakring geht. Seit 1.7.2023 stellt der 1. SK Ottakring den überwiegenden Teil der österreichischen Nationalmannschaft.
Alle Spitzenspieler des 1. SK Ottakring spielen in der dt. Bundesliga für unterschiedliche Clubs.
2. Informationen über das bevorstehende Open + GM Turnier, wie Datum, Spielort, Teilnehmerfeld, Preise, besondere Highlights usw.
Daten: s. Ausschreibung
Das GM Turnier sowie die Spitzenbretter des Open werden selbstverständlich live übertragen, den Live-Kommentar werden voraussichtlich GM Markus Ragger und GM David Shengelia übernehmen.
Bei den Spielbedingungen wurden kaum Kompromisse eingegangen: der 500qm große Spielsaal ist sehr hell, sehr ruhig und voll klimatisiert; die 9 Runden werden analog zur österreichischen Bundesliga um 14:00 ausgetragen (die letzte Runde um 10:00), es gibt keine Doppelrunden.
Für das leibliche Wohl seiner Gäste sorgt der Club direkt im Turniergebäude nach Kräften.
Auf das verbindende Element wird bei der Turnierorganisation größter Wert gelegt – schon im Vorfeld des Turniers sind internationale Freundschaften entstanden. Zielgruppe für das Open sind ambitionierte Schachenthusiast*innen, die’s unter professionellen Bedingungen sportlich einmal wirklich wissen wollen und gleichzeitig einmal ausreichend Qualitätszeit in der – laut Mercer-Studie und Economist Intelligence Unit – 2023 erneut lebenswertesten Stadt der Welt verbringen möchten.
Derzeit sind TN aus 9 Nationen angemeldet, der Club rechnet angesichts der hochwertigen Bedingungen und des satten Preisgeldfonds von 10.000€ beim Open mit deutlich über 200 TN aus 15 Nationen.
Der Hauptschiedsrichter des Turniers ist der Hauptschiedsrichter der österreichischen Bundesliga.
3. Hintergrundgeschichten, interessante Fakten oder besondere Ereignisse rund um den Club und das Turnier, die das Publikum fesseln könnten.
Das Jubiläumsturnier des 1. SK Ottakring steht unter dem Ehrenschutz des Wiener Bügermeisters Dr. Michael Ludwig.
Im GM Turnier – Motto: „Ottakring gegen den Rest der Welt“ – spielen auf Ottakringer Seite die 5 Spitzenspieler des Clubs, die meisten davon mehrfache österreichische Staatsmeister. Ihnen gegenüber stehen 5 junge GM vornehmlich aus Osteuropa.
GM Valentin Dragnev: Rang 10 bei der EM 2023 nach seinem zweiten Sieg gegen GM Vassily Ivanchuk. Spielt unmittelbar vor dem Ottakringer GM Turnier den World Cup in Baku.
GM Felix Blohberger: 2023 überlegener Sieger beim Spring Chess Classic Group B in St. Louis, spielt ebenfalls den World Cup in Baku.
IM Georg Fröwis: nimmt sich als österreichischer Bundesjugendtrainer für unser GM Turnier einmal die Zeit für sein eigenes Schach, die er sonst kaum hat.
IM Valentin Baidetzkyi: der gebürtige Ukrainer ist gerade FIDE-Österreicher geworden und hat sich zum Einstand im Juni den Staatsmeistertitel im Schnellschach geholt.
IM Konstantin Peyrer: seit kurzem dreifacher österreichischer Staatsmeister im Blitzschach und wahrscheinlich der nächste österreichische GM.
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