Kramnik beeindruckend zurück an der Tabellenspitze
Internationale Dortmunder Schachtage mit vielen entschiedenen Partien
Nach seiner Niederlage in einer spektakulären Partie in der zweiten Runde, kam Wladimir Kramnik in der dritten Partie mit einer positionellen Glanzleistung zurück.
Nachdem Bürgermeister Norbert Schilff den symbolischen ersten Zug für ihn ausführte, legte er es mit Weiß ruhiger an und erspielte sich im „No Castling Chess“ einen kleinen Vorteil gegen die aktuelle Nummer 3 der Welt Fabiano Caruana. Langsam, aber sicher, baute er den Vorteil aus und setzte sich im Endspiel durch. Anschließend war Kramnik lange im Stream bei Artur Jussupow und Fiona zu Gast und analysierte seine Partie: https://www.youtube.com/live/homOBlDXcGw ab 5:06
Der große Sieger des Vortages Dmitrij Kollars hatte wieder eine aussichtsreiche Stellung. Doch wieder war das Figurenspiel chaotisch auf dem Brett und dieses Mal behielt sein Gegner den besseren Überblick, sodass Pawel Eljanow die Partie gewann. Insgesamt gab es in den ersten drei Runden lediglich ein Remis im NC World Masters, was im klassischen Schach auf Weltklasselevel sehr ungewöhnlich ist.
Im A-Open konnte Alexander Donchenko seinen Gegner Aryan Chopra (Foto) am Spitzenbrett in der Eröffnung mit Schwarz überraschen: „Mit …Ld7 habe ich nicht gerechnet. Dann habe ich die Varianten vertauscht, ich sollte nicht so früh auf d7 tauschen“, sagte der indische Großmeister im Nachhinein. Die Partie wurde so schnell ausgeglichen und endete remis, womit Donchenko sehr zufrieden schien. Zur Spitze aufgeschlossen hat mit Leon Luke Mendonca ein weiterer junger indischer Großmeister durch den Sieg über seinen Landsmann Pranav Anand. Matthias Blübaum und Michael Adams kämpften lange um den vollen Punkt, doch beide mussten sich mit der Punkteteilung begnügen. Insbesondere der junge Ihor Samunenkov begeisterte die Zuschauer mit einer wilden Partie gegen Adams.
Ruben Gideon Köllner (Foto) ist weiter der überragende Spieler im Sportland NRW Cup. Er gewann gegen den Internationalen Meister und YouTuber Georgios Souleidis und hat aus 5 Partien 4 Siege eingefahren, nur eine Partie remis gespielt.
Beide Spieler waren sich einig, dass Schwarz im Mittelspiel gute Chancen hatte. Doch „TBG“ hätte sich nicht den schwachen Bauern auf h6 andrehen dürfen, sondern konsequenter auf den weißen König gehen müssen. Der 19-jährige liegt damit einen Punkt vor dem Rest des Feldes und ist auf Kurs eine wertvolle Großmeister-Norm zu erzielen. Dafür sind 7 Punkte aus 9 Partien nötig. Dinara Wagner musste sich letztendlich mit einem halben Punkt gegen GM Karthik Venkataraman begnügen.
Fotos: Michelle Lassak.
NC Masters | Open A | NRW Cup
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