Markus Angst – An der nicht ganz zweieinhalb Stunden dauernden, von 44 Sektionen und fünf Ehrenmitgliedern besuchten Delegiertenversammlung des Schweizerischen Schachbundes (SSB) im Haus des Sports in Ittigen wurden Werner Hertzog, Peter Erismann und Silvio Bucher ohne Gegenstimmen neu in den von sieben auf acht Mitglieder erweiterten Zentralvorstand gewählt.
Der 63-jährige Werner Hertzog (Schachklub Zollikofen) übernimmt das Ressort Finanzen. Er amtierte bereits seit vergangenem Sommer interimistisch für den zurückgetretenen Joe Brand. Der 67-jährige Peter Erismann (Schachgesellschaft Riehen) zeichnet neu für das Ressort Spitzensport verantwortlich. Auch er war bereits seit letztem Sommer für den ebenfalls zurückgetretenen Andreas Lienhard kommissarisch im Amt. Der 36-jährige Silvio Bucher (Schachgesellschaft Luzern) leitet das neugeschaffene Ressort Marketing und Sponsoring, wird für den SSB nachhaltige Marketing-Strukturen aufbauen und den Bereich Sponsoring betreuen.
Die fünf bisherigen Zentralvorstandsmitglieder André Vögtlin (60/Schachklub Muttenz/Zentralpräsident), Prabitha Urwyler (48/Schachgesellschaft Schwarz-Weiss Bern/Ressort Turniere), René Hirzel (58/Schachgesellschaft Winterthur/Ressort Nachwuchs), Ruedi Farner (66/Schachgesellschaft Baden/Ressort YourSwissChess, Ausbildung und Verbände) und Urs Hirt (54/Schachklub Muttenz/Ressort Informatik und Kommunikation) wurden ebenfalls oppositionslos wiedergewählt.
Jahresrechnung 2022 mit einem Plus von 103’922 Franken
Werner Hertzogs Premieren-DV stand unter einem guten Stern. Der neue Finanzchef konnte gleich eine Jahresrechnung 2022 präsentieren, die – dank Mehreinnahmen und Minderausgaben – mit einem Plus von notabene 103’922 Franken abschloss. Die Einnahmen lagen um 178’479 Franken (+29 Prozent) über denjenigen des Vorjahres.
Der ZV machte deshalb Rückstellungen für mehrere Projekte – so auch 70’000 Franken für die neue Website, die nun ohne die befürchtete Beitragserhöhung realisiert werden kann. Auch für 2024 präsentieren sich die Finanzen rosig: Das Budget sieht einen Überschuss von 47’810 Franken vor.
Kein Wunder, zog der wiedergewählte Zentralpräsident André Vögtlin ein positives Fazit seiner ersten zweijährigen Amtsperiode. «Wir sind gut unterwegs und haben mit 6025 Mitgliedern so viele wie seit zwölf Jahren nicht mehr – und das wirkt sich natürlich auch positiv auf unsere Finanzen aus.» André Vögtlin bedankte sich bei den Klubs, die im Rahmen des Mitgliedergewinnung-Projekts Generation CHess zahlreiche Aktivitäten organisierten und damit viele Hobbyspieler(innen) vom Online-Schach ans Brett und in die Vereine lockten.
Gerade in diesem Bereich «dürfen wir», so Urs Hirt an die Adresse der Delegierten, «nicht ruhen, denn das Online-Potenzial in der Schweiz ist riesig. Und der Verband muss weiter wachsen, um seine finanzielle Unabhängigkeit bewahren zu können.»
Lizenz: es bleibt bei zwei «Freispielen»
Zu reden gab an der harmonischen DV nur ein Geschäft. Aktuell erfolgt bei SSB-Mitgliedern ohne Lizenz erst nach der dritten Wertungspartie eine kostenpflichtige Umwandlung auf eine Jahreslizenz. Mit anderen Worten: Für die erste und zweite Partie in der Schweizerischen Mannschafts- und Gruppenmeisterschaft (SMM/SGM) braucht man keine Lizenz.
Diese Regelung sei nicht mehr zeitgemäss, fand der ZV und beantragte daher, dass man schon ab der ersten Partie an einem SSB-Event über eine Lizenz verfügen müsse. Nach längerer Diskussion wurde der ZV-Antrag jedoch mit 56:49 Stimmen abgelehnt, womit es bei der bisherigen Regelung bleibt.
Hier finden Sie alle DV-Unterlagen.
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