Für die Titelverteidigung – die angepeilte dreizehnte Meisterschaft – hat es nicht gereicht, aber mit einem klaren 5,5:0,5 -Sieg gegen die Frauen des FC Bayern München – und der damit verbundenen deutschen Vizemeisterschaft – ist den Frauen der OSG Baden-Baden auch aus Sicht von Teamchef Thilo Gubler ein versöhnlicher Saison- Abschluss gelungen.
Deutscher Meister wurden die Frauen des SK Schwäbisch Hall. In der Saison 2016/2017 war ihnen das letztmalig gelungen. Alle folgenden Jahre danach hatten sie stets den zweiten Platz belegt. Thilo Gubler gratulierte den Schwäbinnen mit dem Kommentar, sie hätten sich den Titel verdient. Nachdem sein OSG-Sextett in der Vorschlussrunde gar eine Niederlage gegen die neuen Champions hinnehmen musste – und damit den zweiten doppelten Punktverlust innerhalb dieser Spielzeit – konnten Gubler und sein Team nicht anders, als die diesjährige Überlegenheit der Meisterinnen aus Schwäbisch Hall, die sämtliche Begegnungen dieser Saison – oft auch mit sehr hohen Ergebnissen – gewonnen haben, neidlos anzuerkennen.
Nach Elozahlen-Durchschnitt – den Leistungskennzahlen im Schach – lagen beide Mannschaften nahezu gleichauf. Zumal in den letzten beiden Runden konnte Gubler eine Aufstellung präsentieren, wie sie stärker kaum noch möglich ist, aber bereits in Runde drei, als bei der Niederlage gegen den SC Bad Königshofen an keinem Brett ein Sieg gelungen war, deutete sich an, dass es eine schwere Saison für die OSG werden würde. Man hinkte den konsequent auf der Siegerbahn dahinziehenden Schwäbisch Hallerinnen ständig hinterher – ein Beweis, dass Elozahlen allein die Realität nicht immer wiedergeben können. Wie ein Befreiungsschlag wirkte dann die letzte Runde: Die Schwestern Mariya und Anna Muzychuk, beide Exweltmeisterinnen in verschiedenen Schach-Disziplinen, Mai Narva, Teodora Injac und Josefine Heinemann punkteten voll gegen München, allein Großmeisterin Elisabeth Pähtz hatte gegen die respektlos aufspielende deutsche Amateurin Carolin Dirmeier gewisse Mühen und willigte in ein Remis ein.
Zur Vizemeisterschaft – respaktabel allein schon deshalb, weil man lange Zeit auf Platz drei der Tabelle überwintern musste – haben auch Zhansaya Abdumalik, Ketevan Arakhamia-Grant, Ketiono Kachiani-Gersinska, Alexandra Kosteniuk, Nurgyul Salimova, Antoaneta Stefanova, Iamze Tammert und Anna Zantonskih beigetragen.
Walter Siemon
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