Juli 16, 2024

Menschenbilder der Psychologie (II)

Der vorliegende Beitrag wurde garantiert ohne CHATGPT verfasst, der Bot ist zwar cool, brauche ihn aber momentan noch nicht.

Menschenbilder der Psychologie (II): Kernannahmen und Vielfalt

„…mein Gehirn wimmelt von Informationen, die ich im Lauf meines Lebens angesammelt habe. Die Grundsubstanz meines Daseins ist eine höchst reichhaltige Sammlung von Informationen, die ausgetauscht, akkumuliert und ständig verarbeitet werden“
(Physikprofessor Carlo Rovelli, Autor des Bestsellers Sieben kurze Lektionen über Physik, 2017,  S. 80/81).

Was bisher geschah:

Menschenbilder der Psychologie (I): Bedeutung für Quantenphysik, Schach und Sport

https://www.chess-international.com/?p=72045

 

Kluge Köpfe interessieren sich fürs Gehirn…

Die Anzahl der Physiker, Computerwissenschaftler und anderer kluger Köpfe, die sich für Gehirne, Neuronen &  neuronale Netze sowie Bewusstsein interessieren, wächst ständig.

…und nehmen den ganzen Menschen in den Blick

Manche richten ihre Aufmerksamkeit sogar auf den ganzen Menschen, der das Alles mit sich herumträgt und ermöglicht.

Natur des Menschen

Schon lange befassen sich Wissenschaften wie Philosophie und Psychologie mit der Natur des Menschen. Einer meiner Physik-Lieblingsautoren behauptet jedoch: „Zu dem was wir am wenigsten verstehen, gehören wir selbst“ (Rovelli 2017,  S.  76). Einspruch Euer Ehren! Die Psychologie kann liefern, allerdings garniert mit etwas Unübersichtlichkeit und Verwirrung – fast wie bei der Quantentheorie.

Die verwirrende Vielgestaltigkeit des Menschen und psychologischer Aussagen – Die Vielfach-Natur des Menschen

Folgende Kernaussagen zeigen unsere psychische Vielgestaltigkeit auf: Wir sind rational und irrational, kognitiv- und bedürfnisbestimmt, innen- und aussengesteuert, alles in Einem. Den Menschen kennzeichnen nicht nur kühle Rationalität, sondern auch Emotionalität und (zuweilen) Leidenschaft. Impulsives, spontanes Verhaltrn steht neben wohlüberlegtem Handeln. Intuitives Erfassen und Verstehen ergänzen intelligente Analyse und Synthese. Der Mensch ist ein eifriger Sammler und Verwerter von Informationen, wehrt gelegentlich aber auch unerfreuliche (potentiell angst- oder unlusterzeugende) Informationen und Kognitionen ab. Wir
werden sowohl durch äußere Reize und Verhaltenskonsequenzen beeinflußt, als auch durch innere (unbewußte) Bedürfnisse und emotionale Zustände motiviert. Kreatives Schaffen steht neben gewohnheitsmäßigem Tun. Passives Genießen und Tagträumen liegen neben zielstrebigem Handeln. Es gibt Glückszustände und Zufriedenheit ebenso wie lähmenden psychischen Schmerz, Hilflosigkeit und Trauer. Den Menschen charakterisieren gleichermaßen Egoismus wie Altruismus, die Beachtung von Regeln und Werten sowie mitunter Nonkonformismus. Das Streben nach Selbstverwirklichung und Entscheidungsfreiheit kennzeichnet viele von uns – trotz aller Quantenunsicherheit.

Alles mehr oder weniger ausgeprägt in den meisten Individuen. Vor allem gesteuert durch Gehirn, Nervensystem und Sinnesorgane, ausführbar durch unzählige Handlungsmöglichkeiten – in Wechselwirkung mit Umwelt und Mitmenschen. Realisiert durch die Basismechanismen unseres „psychschen Betriebssystems“ in einem ganzheitlichen Wesen.

 

Ist ein übersichtliches, umfassendes Menschenbild möglich?


Betrachtet man das Spektrum der Aspekte, ist es nachvollziehbar, daß weder Psychologen noch Philosophen bislang ein umfassendes Menschenbild konzipieren konnten; dennoch sollte man versuchen, die vielschichtige Einheit des Menschen – einschließlich seiner Verkörperung von “Gegensätzen“ – im psychologischen Menschenbild abzubilden. Eine übergreifende Konzeption der Natur
des Menschen sollte alle Facetten des schillernden “homo sapiens“ berück-
sichtigen und in ein Ganzes einbinden!
Aber ist es überhaupt möglich: Die komplizierte Einheit des Menschen, die vielfachen Wurzeln unseres Denkens, Fühlens und Handelns sowie Spirit und Paradoxien des Seins (und Schachspielens) darzustellen?

Wie sehen Sie sich selbst?  

Falls Sie selbst etwas Introspektion betreiben wollen, lieber Leser, und die vorgestellten Menschenbilder an eigenen Erfahrungen überprüfen wollen, ist es hilfreich über folgende Fragen nachzudenken: Trifft alles auf Sie zu? Was kennzeichnet Sie besonders?


Halten Sie sich für jemanden, der sein Leben überwiegend bewusst und aktiv gestaltet, der Informationen verarbeitet, vorausplant und zur Erreichung seiner Ziele vernünftige Handlungen ausführt?

Werden Sie hauptsächlich von
äusseren Reizen, von Belohnungen und Sanktionen der Umwelt gesteuert?

Sehen Sie sich zuweilen von unbewussten Impulsen, unbefriedigten Bedürfnissen und starken Gefühlen getrieben?

Streben Sie nach Wachstum Ihrer Persönlichkeit und
Selbstverwirklichung?“ –

 Wie würden Sie sich charakterisieren? Finden Sie sich in allen Sichtweisen wieder?
Wenn keine Aussage auf Sie zutrifft, dann sind Sie ein Rätsel wie das Doppelspalt-Experiment  oder gar ChatGPT??

Wird fortgesetzt

Dr. Reinhard Munzert

Copyright Dr. R.. Munzert, 2023