Beim Schachspiel werden mehrere Gehirnregionen aktiviert, darunter der präfrontale Kortex, der für das Planen und Entscheiden zuständig ist, sowie die posterioren parietalen Kortex, die für die Verarbeitung visueller Informationen verantwortlich sind. Außerdem sind das Basalganglien-System und das Kleinhirn aktiv, die für die Feinabstimmung von Bewegungen und die Koordination von Muskelaktivitäten zuständig sind.
Während des Schachspiels müssen Spieler strategisch denken, potenzielle Züge voraussehen und mögliche Konsequenzen berücksichtigen. Das erfordert kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Problemlösung und Entscheidungsfindung. Spieler nutzen auch ihr Arbeitsgedächtnis, um sich an frühere Züge zu erinnern und mögliche Schachzüge zu planen.
Im Laufe der Zeit und des Übens kann das Gehirn des Schachspielers reorganisiert werden, um die spezifischen kognitiven Fähigkeiten, die für das Spiel erforderlich sind, zu verbessern. Dies kann zu Veränderungen in der Gehirnstruktur und -funktion führen, die es dem Spieler erleichtern, komplexe Schachprobleme zu lösen.
Insgesamt ist Schach ein anspruchsvolles Spiel, das eine Vielzahl von kognitiven Fähigkeiten erfordert und das Potenzial hat, das Gehirn auf positive Weise zu beeinflussen.
Lieber Schachfreund Jittenmeier,
ein guter Überblick und Zusammenfassung! Ich forsche und veröffentliche seit 35 Jahren auf diesem Gebiet.
Zu den Grundlagen u.a. Im Schach-Ticker:
GEHIRN: Mentales Material, neuronale Netze und kognitives Spielfeld (I)
https://www.chess-international.com/?p=68270
Neuronale Netze in Gehirn und Computer
https://www.chess-international.com/?p=68540
Schach und Quantenphysik: Mentaler Hauch zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit
https://www.chess-international.com/?p=66459
Das SCHACH-Prozess-Modell (Update 2023)
https://www.chess-international.com/?p=66716
Beste Grüsse,
Dr. Reinhard Munzert