1929 fand der letzte Meisterschaftsgipfel des Deutschen Schachbunds in Duisburg statt.
90 Jahre später war es endlich wieder soweit, es gab wieder einen Meisterschaftsgipfel! Anders als damals fanden aber dieses Jahr viele verschiedene Turniere statt:
- Die Deutschen Meisterschaften der Frauen und die Deutsche Meisterschaft für die sich die jeweiligen Landesmeisterinnen und Landesmeister qualifizierten
- Die German Master der Frauen und die German Masters
- Die Deutsche Frauenblitzeinzelmeisterschaft und die Deutsche Blitzeinzelmeisterschaft
- Die Endrunde der Deutschen Pokaleinzelmeisterschaft
- Und last but not least die Endrunde der Deutschen Amateurmeisterschaft in ihren 7 Wertungsgruppen
Das ist doch ein tolles Ereignis, ich (Siegerin des Qualifikationsturnieres der Gruppe D in Dresden und somit Teilnehmerin an der Endrunde) freute mich jedenfalls sehr, bei diesem Gipfel mit dabei zu sein.
Und so war ich gespannt, was dieser bringen würde und wer alles mitspielen wird.
Normalerweise qualifizierten sich für die Endrunde der DSAM die Plätze 1-7 jeder Vorrunde + (falls sie nicht schon unter den ersten 7 ist), die beste Frau. War jemand schon aus einem Vorturnier qualifiziert, rückte der Nächstplatzierte nach. Leider verzichteten viele der Qualifizierten, so dass weitere Spieler nachrückten, ich verstehe nicht, wie man sich so etwas entgehen lassen konnte, aber dadurch spielten viele meiner Freunde mit, die vom Nachrücken profitierten und mit denen ich dann gemeinsam an der Endrunde teilnehmen konnte.
Gespielt wurde in der Festung Mark in Magdeburg, einer wunderbaren alten Festung und schönen Location, aber für so viele Meisterschaften leider nicht so gut geeignet.
Das Problem war, dass eine Festung eben nicht für Schach gedacht ist, sondern früher als Unterkunft für die Soldaten und als Verteidigung diente und das sieht man auch etliche Jahre danach. Sie ist zwar sehr geräumig aber sehr verwinkelt, was dazu führte, dass die Meisterschaften sehr verteilt waren. Der Vorteil, dass man z.B. bei den Einzelmeisterschaften, dem Masters und den Pokalfightern zuschauen konnte, war dadurch dahin, da wir
Amateure in der untersten Ebene spielten und die Meister ganz oben, so dass man gar keine Zeit hatte, dort viel zuzuschauen, es sei denn man war schnell fertig. Da alle Meisterschaften fast zeitgleich begannen, war dies nicht so optimal, es wäre besser gewesen, die Meisterschaften zeitversetzt zu starten, wenn sie nicht zusammen in einer Etage stattfinden können. Für nichtspielende Zuschauer war das aber alles super, sie kamen auch in den Genuß einer Livekommentierung von GM Klaus Bischoff, sowie einer Live-Übertragung des jeweils ersten Brettes der jeweiligen Gruppen der DSAM.
In der ersten Runde durfte auch ich an einem Livebrett spielen, nicht weil ich so stark bin, sondern in der Setzliste erste der zweiten Hälfte war. Mein recht junger Gegner war von der Zahl her sehr viel stärker als ich, aber er spielte extrem langsam und unterschätzte mich vermutlich. Ich hatte bald eine sehr viel bessere Stellung und gewann dann auch noch einen Turm. Das „Endspiel“ 1 Turm gegen 2 Türme und Bauern spielte er aber trotzdem noch weiter und das an einem Livebrett. Aber ok, das ist nicht gegen die Regeln. Da ich auch die 2. Runde gewinnen konnte, wurde ich selber etwas überheblich und dachte, ich könnte jetzt ganz vorne landen. In der dritten Runde spielte ich wieder am Livebrett gegen einen sehr netten Gegner, der nur einfach zu oft Remis anbot. Ich fand einen sehr zweifelhaften Zug, der Material und die Partie eingestellt hätte, aber mein Gegner sah es zum Glück nicht. Einige Züge später nahm ich dann sicherheitshalber das Remis an, um nicht nochmal Material einzustellen, man soll sein Glück nicht überstrapazieren. Übrigens waren in dieser Runde drei der sieben Livebretter von Frauen besetzt!
Es folgte eine Partie gegen einen älteren sehr starken Schachspieler, der auch schon mal die Endrunde gewonnen hat (glaubt man meiner Quelle). Hier gewann ich einen Bauern, abr mein Gegner spielte das so stark, dass mir der Mehrbauer nichts nutzte und ich sogar verlor. Aus der Traum vom Titel. Aber nein, wenn ich die letzte Runde gewinne, konnte ich aufgrund meiner guten Buchholz noch beste Frau werden, sofern meine Konkurrentin verlor. Sie verlor und ich hatte einen Gegner, der von der Zahl her schlechter war. Aber man spielt gegen den Gegner und nicht gegen die Zahl. Ich bekam ein Abspiel im Franzosen aufs Brett, das ich noch nicht kannte, da ich noch nicht alle meine Babbel Lektionen durchgearbeitet habe. Auch hier stand ich bald ziemlich schlecht, aber dann besann ich mich auf das, was ich kann und das ist Kämpfen. Aus einer Verluststllung konnte ich mich ins Remis retten. 3 Punkte reichten für nichts und zusammen mit meinem Gemischten Doppelpartner landeten wir in der Teamwertung leider auch nicht unter den ersten dreien, aber da wir beide 3 Punkte holten, waren auch beide oder keiner Schuld daran.
Die D Gruppe wurde von einem vereinslosen Spieler mit 5 aus 5 gewonnen. Bei der Amaterumeisterschaft dürfen auch vereinslose Spieler mitspielen, aber das finde ich nicht so optimal, da es dann böses Blut geben kann, wenn nicht klar ist, wieso derjenige in der oder der Gruppe spielen darf und wo seine Zahl herkommt. Ich weiß nicht, wie man das in den Griff bekommen kann, aber da leider immer leicht Gerüchte aufkommen, wäre es auch für die vereinslosen Spieler gut, wenn hier mehr Transparenz herrschen würde.
Ich möchte jetzt nicht über alle Gruppen der Amateurmeisterschaft berichten, nur soviel, dass die A-Gruppe als einzige von einer Frau gewonnen wurde, Carmen Voicu-Jagodzinsky gewann sie mit 4 aus 5, punktgleich vor drei weiteren Spielern mit 4! Punkten, Respekt! Alle Ranglisten und Ergebnisse findet man auf der DSB Turnierseite.
Schon am 25.5. zu Beginn des Gipfels fanden die Deutschen Blitzmeisterschaften statt. Bei den Frauen spielten 24 Spielerinnen mit und es gab eine Runde jede gegen jede. Marta Michna konnte das Turnier mit 20 Punkten vor Filiz Osmanodja (19 Punkte) gewinnen, Einzelheiten sind auch hier der Turnierseite zu entnehmen, da diese Meisterschaft schon so früh stattfand, habe ich hier nicht gekiebitzt.
Bei der Deutschen Blitzmeisterschaft wurden 29 Runden bei 30 Teilnehmern gespielt, hier gewann Rainer Buhmann mit 23 Punkten vor Thomas Koch mit 21,5 Punkten.
Die Highlights waren für mich die Deutschen Meisterschaften der Frauen und die allgemeine Deutsche Meisterschaft, die beide zusammen mit den Masters in einem Raum stattfanden. Da ich nicht viel zuschauen konnte, habe ich sie mehr vom Hörensagen mitbekommen und aus den Erzählungen der Spielerinnen. Bei den Frauen war es sehr dramatisch, Marta Michna und Lara Schulze lieferten sich einen packenden Zweikampf, mal führte die eine, mal die andere. In der letzten Runde musste Marta gewinnen, ihre Stellung war aber sehr platt. Aber Marta zaubert immer noch etwas aus dem Hut und konnte die Partie sogar gewinnen, sehr zum Ärger von Lara, die dadurch nur Zweite wurde, auch deswegen, weil Inken Köhler, die genau wie Marta für das schöne Bundesland Schleswig-Holstein spielt, Schützenhilfe geleistet hat und gegen Lara gewinnen konnte. Lohn war der dritte Platz von Inken hinter Marta und Lara. Nicht ohne Stolz kann ich sagen, dass mein (Geburts-) Bundesland mit 4! Spielerinnen an der Deutschen Meisterschaft teilnahm, also 20% der Teilnehmerinnen stellte. Und der 1. und der 3. Platz zeigen, dass auch im hohen Norden Schach auf höchstem Niveau stattfindet. Beide haben sich dadurch für die nächste Deutsche Meisterschaft qualifiziert, die dann mit mindestens 3 Spielerinnen aus dem nördlichsten Bundesland stattfinden wird. Ich gönne beiden dieser Spielerinnen den Erfolg, sie sind beide sehr sympathische Spielerinnen.
[mks_accordion]
[mks_accordion_item title=“Endstand“]
Pl. | Titel | Teilnehmerin | Elo | DWZ | Verein | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | Pkt. | Buch | Gegner |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | WGM | Marta Michna | 2355 | 2327 | SG Turm Kiel | 5s1 | 8w1 | 2s½ | 3w1 | 15s1 | 10w½ | 9s1 | 7w1 | 7.0 | 35.5 | 2000 |
2. | WFM | Lara Schulze | 2160 | 2167 | SK Lehrte | 6w1 | 7s1 | 1w½ | 4s1 | 8w1 | 5s1 | 3w0 | 10s1 | 6.5 | 38.5 | 2057 |
3. | Inken Köhler | 1979 | 1967 | TuRa Harksheide | 15w1 | 4s½ | 17w1 | 1s0 | 9w½ | 8s1 | 2s1 | 5w½ | 5.5 | 36.5 | 2034 | |
4. | WIM | Brigitte Burchardt | 2094 | 2108 | SC Rotation Pankow | 12s1 | 3w½ | 19s1 | 2w0 | 5s0 | 20w1 | 7s½ | 9w1 | 5.0 | 33.0 | 2005 |
5. | Katharina Mehling | 1974 | 1905 | SpVgg Stetten | 1w0 | 18s½ | 16w1 | 17s1 | 4w1 | 2w0 | 10s½ | 3s½ | 4.5 | 36.0 | 2033 | |
6. | Elke Zimmer | 1926 | 1848 | SF Wadgassen/Differten | 2s0 | 14w1 | 9w½ | 7s0 | 11w0 | 16s1 | 18w1 | 8s1 | 4.5 | 31.5 | 1958 | |
7. | Anastasia Erofeev | 2003 | 1999 | SV Werder Bremen | 14s1 | 2w0 | 15s0 | 6w1 | 12s½ | 11w1 | 4w½ | 1s0 | 4.0 | 37.5 | 1969 | |
8. | WFM | Jade Schmidt | 2062 | 2025 | Hamburger SK | 18s1 | 1s0 | 11w1 | 19w1 | 2s0 | 3w0 | 15s1 | 6w0 | 4.0 | 35.5 | 1984 |
9. | WIM | Kerstin Kunze | 2066 | 2010 | ESV Lok RAW Cottbus | 17s½ | 10w½ | 6s½ | 18w1 | 3s½ | 15w1 | 1w0 | 4s0 | 4.0 | 34.0 | 1981 |
10. | WFM | Brigitte von Herman | 2064 | 1955 | Königsjäger Süd-West | 16w½ | 9s½ | 20w1 | 15w0 | 19s1 | 1s½ | 5w½ | 2w0 | 4.0 | 32.5 | 2010 |
11. | Alba Perez Celis | 1822 | 1820 | SV Malchow | 13s1 | 19w0 | 8s0 | 16w½ | 6s1 | 7s0 | 12w½ | 15w1 | 4.0 | 29.0 | 1943 | |
12. | Kristin Braun | 1895 | 1874 | SC Jäklechemie | 4w0 | 15s0 | 14w1 | 20s½ | 7w½ | 13w½ | 11s½ | 17s1 | 4.0 | 28.0 | 1900 | |
13. | Jutta Ries | 2017 | 1934 | SC FK Babenhausen | 11w0 | 20s0 | 18w0 | 14s1 | 17w1 | 12s½ | 16w½ | 19s1 | 4.0 | 24.0 | 1888 | |
14. | WCM | Luisa Bashylina | 1812 | 1823 | SG Solingen | 7w0 | 6s0 | 12s0 | 13w0 | 16s½ | 17s1 | 19w1 | 18w1 | 3.5 | 27.0 | 1941 |
15. | Sijia Anna Liu | 1689 | 1713 | SV Stuttgart-Wolfbusch | 3s0 | 12w1 | 7w1 | 10s1 | 1w0 | 9s0 | 8w0 | 11s0 | 3.0 | 36.5 | 2031 | |
16. | Sabrina Ley | 1870 | 1830 | SV Lahnstein | 10s½ | 17w0 | 5s0 | 11s½ | 14w½ | 6w0 | 13s½ | 20w1 | 3.0 | 29.0 | 1922 | |
17. | Anke Freter | 1873 | 1779 | SK Norderstedt | 9w½ | 16s1 | 3s0 | 5w0 | 13s0 | 14w0 | 20s1 | 12w0 | 2.5 | 30.5 | 1938 | |
18. | WFM | Dr. Anita Just | 1866 | 1851 | SV Allianz Leipzig | 8w0 | 5w½ | 13s1 | 9s0 | 20w½ | 19w½ | 6s0 | 14s0 | 2.5 | 29.0 | 1978 |
19. | WIM | Luba Kopylov | 2078 | 2048 | SK Doppelbauer Kiel | 20w1 | 11s1 | 4w0 | 8s0 | 10w0 | 18s½ | 14s0 | 13w0 | 2.5 | 29.0 | 1953 |
20. | Kathrin Lowke | 1887 | 1806 | SC Einheit Bautzen | 19s0 | 13w1 | 10s0 | 12w½ | 18s½ | 4s0 | 17w0 | 16s0 | 2.0 | 27.5 | 1970 |
[/mks_accordion_item]
[/mks_accordion]
Bei der Deutschen Meisterschaft hatten am Ende zwei Spieler 8 Punkte aus 9 Partien, es gewann Niklas Huschenbeth vor Dmittrij Kollars. Aus Schleswig-Holstein nahmen zwei Spieler teil, die beide im Mittelfeld landen.
[mks_accordion]
[mks_accordion_item title=“Endstand“]
Rang | Teilnehmer | Tit | ELO | NWZ | Verein/Ort | Lan | G | S | R | V | Punk | GegWr | Buchh H.Pa |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Huschenbeth,Niclas | GM | 2603 | 2622 | Hamburger SK | GER | 9 | 7 | 2 | 0 | 8.0 | 2446 | 48.5 |
2. | Kollars,Dmitrij | GM | 2561 | 2564 | SF Deizisau | GER | 9 | 7 | 2 | 0 | 8.0 | 2431 | 47.5 |
3. | Graf,Alexander | GM | 2572 | 2549 | SF Deizisau | GER | 9 | 5 | 2 | 2 | 6.0 | 2444 | 49.0 |
4. | Kvetny,Mark | IM | 2414 | 2421 | Stuttgarter SF | GER | 9 | 5 | 2 | 2 | 6.0 | 2362 | 41.5 |
5. | Rosner,Jonas | IM | 2413 | 2390 | SK Ettlingen | GER | 9 | 4 | 3 | 2 | 5.5 | 2413 | 45.5 |
6. | Lubbe,Nikolas | IM | 2431 | 2382 | SF Neuberg | GER | 9 | 5 | 1 | 3 | 5.5 | 2347 | 42.5 |
7. | Pfreundt,Jakob | IM | 2392 | 2390 | Königsspr. SC | GER | 9 | 3 | 4 | 2 | 5.0 | 2423 | 52.0 |
8. | Becker,Marcel | FM | 2308 | 2321 | Oberhausener SV | GER | 9 | 3 | 4 | 2 | 5.0 | 2419 | 45.5 |
9. | Winterberg,Lukas | FM | 2376 | 2353 | SC Heimbach-Weis | GER | 9 | 4 | 2 | 3 | 5.0 | 2415 | 49.5 |
10. | Stern,René | GM | 2538 | 2521 | SK König Tegel | GER | 9 | 4 | 2 | 3 | 5.0 | 2386 | 46.5 |
11. | Krassowizkij,Jaroslaw | IM | 2450 | 2454 | SV Jedesheim | GER | 9 | 4 | 2 | 3 | 5.0 | 2383 | 48.0 |
12. | Schulz,Karsten | FM | 2227 | 2190 | SF Schwerin | GER | 9 | 2 | 6 | 1 | 5.0 | 2374 | 39.0 |
13. | Roseneck,Jonas | FM | 2403 | 2332 | SG Aufbau Elbe Magdeburg | GER | 9 | 4 | 2 | 3 | 5.0 | 2358 | 43.0 |
14. | Engel,Luis | IM | 2512 | 2531 | Hamburger SK | GER | 9 | 4 | 2 | 3 | 5.0 | 2352 | 43.0 |
15. | Bastian,Herbert | IM | 2297 | 2258 | SVG Saarbrücken | GER | 9 | 5 | 0 | 4 | 5.0 | 2300 | 36.5 |
16. | Paul,Johannes | FM | 2364 | 2344 | SG Aufbau Elbe Magdeburg | GER | 9 | 3 | 3 | 3 | 4.5 | 2352 | 43.0 |
17. | Wachinger,Nikolas | 2311 | 2270 | SV Werder Bremen | GER | 9 | 3 | 3 | 3 | 4.5 | 2322 | 39.0 | |
18. | Schulz,Lukas | FM | 2302 | 2333 | SC Erlangen | GER | 9 | 4 | 1 | 4 | 4.5 | 2265 | 34.0 |
19. | Polster,Christian | FM | 2236 | 2228 | HSK Lister Turm | GER | 9 | 3 | 2 | 4 | 4.0 | 2359 | 39.5 |
20. | Svane,Frederik | 2342 | 2313 | Lübecker SV | GER | 9 | 2 | 4 | 3 | 4.0 | 2340 | 41.0 | |
21. | Trifan,Andrei Ioan | 2268 | 2251 | SF Sasbach | GER | 9 | 2 | 4 | 3 | 4.0 | 2334 | 39.0 | |
22. | Mätzkow,Maximilian Paul | FM | 2338 | 2252 | ESV Eberswalde | GER | 9 | 3 | 2 | 4 | 4.0 | 2330 | 44.0 |
23. | Gungl,Theo | FM | 2331 | 2316 | USV TU Dresden | GER | 9 | 3 | 2 | 4 | 4.0 | 2312 | 38.0 |
24. | Möller,Dustin | 2156 | 2118 | Eckernförder SC | GER | 9 | 3 | 2 | 4 | 4.0 | 2305 | 36.5 | |
25. | Krastev,Alexander | FM | 2344 | 2280 | Biebertaler SF | GER | 9 | 3 | 1 | 5 | 3.5 | 2304 | 41.0 |
26. | Pajeken,Jakob Leon | IM | 2359 | 2324 | Hamburger SK | GER | 9 | 2 | 3 | 4 | 3.5 | 2291 | 37.5 |
27. | Heimrath,Reiner | FM | 2239 | 2223 | SC Noris-Tarrasch Nürnberg | GER | 9 | 3 | 1 | 5 | 3.5 | 2246 | 32.5 |
28. | Kardoeus,David | 2202 | 2195 | SV Werder Bremen | GER | 9 | 3 | 1 | 5 | 3.5 | 2243 | 30.0 | |
29. | Dauth,Benjamin | FM | 2295 | 2309 | SC Rotation Pankow | GER | 9 | 2 | 3 | 4 | 3.5 | 2236 | 32.0 |
30. | Adiyaman,Rene | 2175 | 2156 | SV Welper | GER | 9 | 1 | 2 | 6 | 2.0 | 2230 | 31.5 | |
31. | Nosek,Reinhard | 1913 | 1823 | SF Torgau | GER | 9 | 1 | 1 | 7 | 1.5 | 2240 | 30.5 | |
32. | Günther,Andreas | 2121 | 2066 | SSV Weimar | GER | 9 | 1 | 1 | 7 | 1.5 | 2230 | 29.5 |
[/mks_accordion_item]
[/mks_accordion]
Die Deutsche Pokalmeisterschaft wurde von Andre Gordon gewonnen, alle Partien aus dem Pokal, den Masters und den Deutschen Meisterschaften sind zum Nachspielen verfügbar, von der DSAM das erste Brett jeder Runde und Gruppe.
Neben den Meisterschaften fand auch noch der DSB Kongress statt, bei dem Ullrich Krause wiedergewählt wurde, einen Liveticker dazu gibt es bei der Deutschen Schachjugend.
Vor dem Gala Buffet mit den Siegerehrungen gab es noch ein Highlight, Robert Hübner kommentierte die 9. Partie aus dem Halbfinal Kandidatenturnier gegen Portisch. Ich ging nur aus Neugier zu diesem Vortrag und erwartete eine trockene Kommentierung dieser Partie (und nahm mir vor, zu gehen, wenn es mir zu langweilig wurde). Aber ich bekam nicht die Möglichkeit, früher zu gehen, was folgte, hatte ich nicht erwartet. Es war ein sehr gehaltvoller, lustiger und selbstkritischer Vortrag der Partie, die viele „Fehler“ (Kommentar Hübner: „Das war ein schlechter Zug“ oder sogar „Das war natürlich falsch“) auf beiden Seiten zeigte, ich habe selten einen so guten Vortrag gehört. Am Ende des Vortrags kam die Frage, wie man sein Schach verbessern könnte. Darauf Hübner sehr trocken „Wenn man keine Partie mehr verlieren möchte, dann sollte man aufhören mit Schach!“.
Dann ging es aber los mit dem Galabuffet, es begann mit einem Sektempfang und der Möglichkeit, eine Stunde lang kostenlose alkoholfreie Getränke zu konsumieren. Um 19 Uhr ging dann die Siegereherung der einzelnen Meisterschaften los und danach gab es dann das leckere Buffet.
Ich fand das Buffet sehr lecker und abwechslungsreich, aber es wäre schön gewesen, wenn es auch Essen für Vegetarier gegeben hätte, denn diese konnten im Prinzip nur die Vorspeisen und die Beilagen essen. Ich selber esse Fleisch, aber in der heutigen Zeit gibt es auch viele Menschen, die vegetarisch essen. Mit wenig Aufwand hätte man hier auch etwas Vegetarisches anbieten können, vielleicht ein Denkanstoß für den nächsten Schachgipfel?
Im großen und ganzen fand ich den Schachgipfel sehr gut, das Organisationsteam hat sehr gute Arbeit geleistet, es gab Livekommentierungen, Liveübertragungen, Chessbase Gutscheine für alle Teilnehmer, alle Teilnehmer durften am Galabuffet teilnehmen etc.
Schade war, dass es für dieses tolle Ereignis wenig Berichterstattungen gab, dafür war es aber in überregionalen Zeitungen und im Fernsehen!
Nächstes Mal würde ich mir wünschen, dass beim Galaabend sich die Teilnehmer nicht als zweite Wahl vorkommen, da aufgrund der Begebenheit der Festung alle VIPS (das waren zumeist keine Spieler) „vorne“ in der Nähe des Rednerpults saßen und die meisten schachspielenden Teilnehmer hinten und die Siegerehrung nur durch Aufstehen und Schauen auf die Leinwände verfolgen konnten. Auch wäre es schön, wenn alle Meisterschaften auf derselben Etage stattfinden, es beim Buffet vegetarische Speiesen gibt und wenn anstatt eines Gutscheins für Essen bei den Deutschen Fraueneinzelmeisterschaften wieder zur guten Tradition zurückgekehrt wird, dass alle gemeinsam abends essen, sonst geht viel Atmosphäre verloren.
Die Teilnehmer an der Deutschen Fraueneinzelmeisterschaft und der Deutschen Einzelmeisterschaft waren im selben Hotel untergebracht und bekamen kostenlose Straßenbahntickets. Für die Teilnehmer der Amateurmeisterschaft wurden günstige Hotelkonditionen mit Frühstück angeboten und ein kostenloser Shuttle Service zum Spiellokal, da das Hotel ca. 8 km entfernt von der Festung lag. Ich selber habe mir ein teureres Hotel ohne Frühstück gegönnt, um zu Fuss zur Festung zu gelangen. Magdeburg bietet hier viele Möglichkeiten.
Der launige Vortrag von Dr. Hübner war eine sehr gute Idee, der das Event sehr bereichert hat, es wäre schön, wenn es beim nächsten Gipfel wieder so etwas gibt. In den Genuß von Klaus Bischoffs Livekommentierungen bin ich leider nicht gekommen, aber auch das finde ich eine tolle Idee und hoffe auf eine Fortsetzung.
Also für mich war es eine gelungene Veranstaltung mit Luft nach oben. Ich habe gehört, dass der nächste Schachgipfel 2020 in Magdeburg im Maritim Hotel stattfindet, dort sind dann schon mal einige Punkte meiner Anmerkungen behoben, da es größere Säle gibt.
Ich habe mich jedenfalls gefreut, viele Schachfreunde wieder zu treffen, dramatische Partien (so ich denn früh genug fertig war) zu verfolgen, Dr. Hübner zu lauschen und mit meiner Reisegruppe (aus Wolfsburg, Gifhorn, Wolffenbüttel und Kiel) gemeinsam den Schachgipfel zu erleben. Ich kann nur jedem, der sich qualifiziert raten, diese Möglichkeit zu nutzen und bis dahin hat der Deutsche Schachbund Gelegenheit, nachzubessern, und ich glaube, das werden sie schaffen.
Über die Masters habe ich jetzt mit Absicht nicht berichtet, da ich dazu nicht kompetent genug bin. Es finden sich aber zahlreiche Berichte dazu auf der Schachbundseite und anderen einschlägigen Schachseiten.
German Masters | German Masters Frauen | Deutsche Einzelmeisterschaft | Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft | Deutsche Pokal-Einzelmeisterschaft | Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
Text: Ulla Hielscher
[mks_accordion]
[mks_accordion_item title=“Endstand“]
Pl. | Spieler | Elo | Pkt. | DV | Sg. | SoBe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | GM Liviu Dieter Nisipeanu | 2667 | 4,5 | ½ | 2 | 14,75 | x | ½ | ½ | 1 | ½ | ½ | 1 | ½ |
1. | GM Georg Meier | 2636 | 4,5 | ½ | 2 | 14,75 | ½ | x | 1 | ½ | ½ | ½ | 1 | ½ |
3. | GM Falko Bindrich | 2599 | 4,0 | 2 | 11,50 | ½ | 0 | x | ½ | ½ | ½ | 1 | 1 | |
3. | GM Daniel Fridman | 2644 | 4,0 | 2 | 11,50 | 0 | ½ | ½ | x | ½ | ½ | 1 | 1 | |
5. | GM Matthias Blübaum | 2618 | 4,0 | 1 | ½ | ½ | ½ | ½ | x | ½ | ½ | 1 | ||
6. | GM Rainer Buhmann | 2573 | 3,5 | 0 | ½ | ½ | ½ | ½ | ½ | x | ½ | ½ | ||
7. | IM Vincent Keymer | 2521 | 2,0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | ½ | ½ | x | 1 | ||
8. | FM Eduard Miller | 2382 | 1,5 | 0 | ½ | ½ | 0 | 0 | 0 | ½ | 0 | x |
DV = Direkter Vergleich; Sg. = Siege; SoBe = Sonneborn-Berger-Wertung
[/mks_accordion_item]
[/mks_accordion]
[mks_accordion]
[mks_accordion_item title=“Endstand“]
[/mks_accordion_item]
[/mks_accordion]
Danke für den schönen Bericht und auch für die konstruktive Kritik. Im nächsten Jahr werden zurecht benannte Schwächen beseitigt, weil das Hotel Maritim schon oft Gastgeber von Großschachturnieren war.
GM Dr. Hübner habe ich einmal genossen, war traumhaft.
Ich glaube, dass dieses neue Turnierformat eine Bereicherung für das Deutsche Schach.