Das Chaos, das jetzt bei unserem Grand Prix in Indien herrscht, kann mit dem Schmetterlingseffekt verglichen werden. Ein Flügelschlag auf der einen Seite führte zu einem Tsunami, der uns alle auf der anderen Seite überrollte. Ein Vorfall, von dem ich Ihnen gestern berichtet habe, hat solche Folgen ausgelöst, dass wir jetzt nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen.
Vielleicht habe ich gestern überreagiert (wofür ich übrigens schon einiges an Beschimpfungen einstecken musste). Natürlich können Emotionen, die dem kühlen Verstand vorauseilen, auch zerstörerische Folgen haben. Und das sollte uns allen eine Lehre sein. Ein Schachspieler sollte vor allem im Leben ein paar Schritte im Voraus rechnen, denn die Kosten eines Fehlers sind viel höher als auf dem Schachbrett. Und wenn ich einen Fehler gemacht habe, bin ich bereit, ihn zuzugeben.
Allerdings wünsche ich mir nur eines: dass die Dinge, die in Neu-Delhi passieren, nirgendwo anders passieren. Keine nachlässige Organisation, kein Schlafmangel, keine Tränen, keine Skandale, keine erdrückende Unsicherheit, keine endlosen Versprechungen, die falsche Hoffnungen wecken.
Man will einfach nur spielen, Rekorde aufstellen, sein Land verherrlichen und seiner Familie gefallen. Dafür sind wir ja schließlich hier. Und ich hoffe sehr, dass wir eine solche Gelegenheit bekommen werden.
Im heiligen Monat Ramadan ist es besonders wichtig, reine Gedanken und fromme Absichten zu haben. Ich entschuldige mich bei denen, die ich vielleicht beleidigt habe. Das war nicht meine Absicht. Und mögen die Würdigsten belohnt werden.
Von Russisch übersetzt
Wofür entschuldigt sich Assaubayeva? Ich bin gerade auf Asienurlaub und habe es nicht mitbekommen. Vielleicht können mich Schachfreunde aufklären. Danke.
Das hört man immer öfter. Es wird beleidigt oder Unsin geredet und anschließend entschuldigt man sich, aber meistens nur unter Druck der Öffentlichkeit. Aber man kann sich nicht selber entschuldigen. Man kann um Entschuldigung bitten.